Tausende Hongkonger sind am chinesischen Nationalfeiertag auf die Strasse gegangen. Sie haben gegen wachsende Einflussnahme Pekings auf die politischen Freiheiten in der autonom regierten chinesischen Sonderverwaltungsregion demonstriert.
Die Demonstranten beklagten eine zunehmende Beschränkung in der asiatischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole. Der Protest richtete sich auch gegen Justizminister Rimsky Yuen, dem die Inhaftierung der drei prodemokratischen Aktivisten Joshua Wong, Nathan Law und Agnes Chow angelastet wird.
Die drei Führer der «Regenschirmbewegung», die vor drei Jahren Teile der Hafenstadt lahmlegt hatte, sitzen Haftstrafen von sechs bis acht Monaten ab. Die Demonstranten beklagten politische Verfolgung.
Die Peking-treuen Kräfte unterdrückten das Recht auf freie Meinungsäusserung, kritisierte die Partei Demosisto, die 2016 von den drei Aktivisten gegründet worden war und sich für freie Wahlen einsetzt. Hongkong sei schrittweise mit einer «autoritären Ära» konfrontiert.
Seit der Rückgabe 1997 an China wird die einstige britische Kronkolonie nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» eigenständig regiert.
Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik geniessen die sieben Millionen Hongkonger Demonstrations- und Pressefreiheit, aber können ihre Regierung trotz anderslautender Versprechen beim Souveränitätswechsel bisher nicht frei wählen. (sda/dpa)