Der frühere Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, hat sich schuldig bekannt, illegale Banktransaktionen getätigt zu haben. Er soll einem früheren Schüler Schweigegeld gezahlt haben.
Der einstige republikanische Spitzenpolitiker plädierte im Zuge einer Abmachung mit der Staatsanwaltschaft auf schuldig, wie die Staatsanwaltschaft im nördlichen US-Bundesstaat Illinois am Mittwoc mitteilte. Die Anklage hatte sechs Monate Haft gefordert. Das Urteil soll am 29. Februar verkündet werden.
Hastert soll versucht haben, Abhebungen von insgesamt 1.7 Millionen Dollar vor den Behörden zu verstecken. So soll er zwischen 2010 und 2014 mehr als hundert Mal Summen um die 11'000 Dollar abgehoben haben. Bei der Befragung durch die Polizei soll er zu den verdächtigen Vorgängen gelogen haben.
Medienberichten zufolge gab der heute 73-jährige Hastert das Geld einem früheren Schüler, den er vor Jahrzehnten während seiner Arbeit als Lehrer und Trainer sexuell missbraucht haben soll. Mit dem Geld wollte er sich demnach dessen Schweigen erkaufen.
Hastert war einst einer der mächtigsten Männer in Washington. Als Vorsitzender des Repräsentantenhauses stand er von 1999 bis 2007 bei der Nachfolge des Präsidenten nach dem Vizepräsidenten an zweiter Stelle. Nach seinem Ausscheiden aus dem Kongress arbeitete er als hochbezahlter Lobbyist. (sda/afp)