Nach dem Taliban-Anschlag auf ein von Ausländern bewohntes Hotel inmitten der afghanischen Hauptstadt Kabul gehen Sicherheitskräfte in die Offensive. Ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa berichtete Stunden nach Beginn des Angriffs von anhaltenden Schusswechseln.
Mindestens fünf Panzer und zwei gepanzerte Fahrzeuge hätten am Montag gegen 6.00 Uhr morgens (Ortszeit) die Strassensperre passiert, an der Journalisten aufgehalten werden. Ziel des Angriffs ist offenbar das Northgate-Hotel, ein auch von Vertragskräften des US-Militärs bewohntes Gästehaus nahe dem Flughafen.
Der Sprecher der NATO-Truppen in Afghanistan, General Charles Cleveland, erklärte, er wisse von der Attacke, sagte aber: «Wir können zur Zeit keine Einzelheiten des Angriffs bestätigen.» Zu Opfern gab es weiterhin keine bestätigten Informationen.
Nach Angaben eines Sprechers der Taliban stürmten zahlreiche Bewaffnete das Gelände, nachdem sie an der Zufahrt einen mit Sprengstoff beladenen Kleinlastwagen zur Explosion gebracht hatten.
Gegen 2.00 Uhr (Ortszeit) war in der Stadt zunächst eine sehr laute Explosion zu hören gewesen, berichteten viele Anwohner in sozialen Medien. Nach Medienberichten sind afghanische und internationale Spezialkräfte vor Ort.
Bereits 2013 angegriffen
Northgate ist laut eigener Webseite eine Firma, die «Dienstleistungen der Lebens-Unterstützung für Militär und zivile Organisationen in Krisenländern» anbietet. Dazu gehöre das eigene Hotel in Kabul, das einen «sicheren Hafen» biete. Das Areal habe «diplomatischen Status».
Das Hotel war bereits in 2013 einmal angegriffen worden. Im Januar hatten die Taliban in einem ähnlichen Angriff das ebenfalls von ausländischen Vertragskräften bewohnte Camp Baron angegriffen und mindestens 30 Menschen verletzt. (sda/dpa/afp)