Gotthard 2016: Schneider-Ammann will am Eröffnungstag Umsetzung der MEI besprechen

Gotthard 2016: Schneider-Ammann will am Eröffnungstag Umsetzung der MEI besprechen

01.06.2016, 11:36

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann will die Anwesenheit der EU-Spitzenpolitiker bei der Gotthard-Eröffnungsfeier auch für Gespräche über die Umsetzung der SVP-Zuwanderungsinitiative nutzen. Die Schweiz habe den Tunnel schliesslich auch für Europa gebaut.

Sie habe damit gezeigt, dass sie auch solidarisch sei, sagte Schneider-Ammann in Rynächt UR. Im Gegenzug habe man auch gewisse Erwartungen. Er gehe davon aus, dass die Schweiz nach der Abstimmung in Grossbritannien über den Verbleib in der EU Ende Juni zu Wort kommen werde.

Denn bis im Februar 2017 müsse ein neuer Vertrag auf dem Tisch liegen, und da gebe es noch sehr viel zu verhandeln und zu reden. «In der heutigen lockeren Stimmung kommen wir vielleicht besser voran», sagte Schneider-Ammann. Diese Chance wolle er Nutzen.

Brücke innerhalb Europas

Gleichzeitig würdigte der Bundespräsident den Gotthard-Basistunnel als Brücke innerhalb von Europa. Er rücke nicht nur Deutschschweiz und Tessin, sondern auch Nord- und Südeuropa zusammen.

Der Tunnel sei ein Werk einer präzisen und verlässlichen Schweizer Ingenieurs- und Baukunst, sagte Schneider-Ammann. Er sei erfreut, dass das Jahrhundertbauwerk auch in Europa seine Anerkennung finde und die Regierungschefs der Nachbarländer der Schweiz ihre Ehre erweisen würden.

Verwirrung um Renzis Reisepläne

Zu den Feierlichkeiten werden unter anderem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident François Hollande, der österreichische Kanzler Christian Kern, der liechtensteinische Regierungschef Adrian Hasler und der italienische Premier Matteo Renzi erwartet.

Letzterer reist wahrscheinlich nur ganz kurz in den Norden nach Rynächt. Eröffnungsansprache und Inszenierung wird er verpassen. Merkel und Hollande hingegen sollten planmässig eintreffen.

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann hatte zunächst gesagt, Renzi reise direkt nach Pollegio im Tessin. Wenig später korrigierte Bundesratssprecher André Simonazzi diese Information vor den Medien: Renzi reise nun doch nach Rynächt - aber nur ganz kurz. Die offizielle Eröffnungsansprache und die Inszenierung wird er somit verpassen. (sda)

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