Auch die Schweiz hat mit einer Schweigeminute der Terror-Opfer von Paris gedacht. In Basel und Bern hielt die Bevölkerung am Montagmittag inne, um den Toten und Hinterbliebenen ihren Respekt zu bezeugen. Bundespräsidentin Sommaruga hatte sie dazu eingeladen.
Einem Aufruf zu einer Schweigeminute folgten am Mittag in Bern hingegen nur wenige. In den Strassen der Berner Innenstadt ging es gewohnt geschäftig zu, wie eine sda-Korrespondentin beobachtete. Um 12 Uhr hielten teilweise Busse und Trams kurz an. Auch vereinzelte Passanten hielten inne.
Einzig auf dem Bundesplatz kam es zu einer kleinen Menschenansammlung. Mehr als 50 Menschen gruppierten sich dort um ein Herz aus Kerzen. Manche Leute lagen sich in den Armen.
In den Tagen seit den Attentaten in Paris ist es in Bern zu verschiedenen, kleineren Trauerbekundungen gekommen. Auf dem Bundesplatz wurden etwa Kerzen angezündet und vor der Französischen Botschaft in Bern Blumen niedergelegt.
Trams und Busse blieben stehen
In Basel fanden sich vor dem Rathaus rund 60 Personen ein. Im Beisein des Basler Regierungspräsidenten Guy Morin und des Vizestaatsschreibers Marco Greiner gedachten sie der Opfer der Anschläge von Paris. Die Basler Verkehrs-Betriebe liessen Trams und Busse kurz stehenbleiben.
Der Regierungsrat lud die Bevölkerung in einer Mitteilung zur Teilnahme an der europaweiten Schweigeminute ein. Ein Blick in einige Strassen Basels zeigte zur Mittagszeit jedoch, dass offenbar viele Menschen von der Schweigeminuten nichts wussten und nicht stehen blieben.
Universität Zürich gedenkt
Der Zürcher Kantonsrat eröffnete seine Sitzung vom Montag mit einer Schweigeminute für die Opfer der terroristischen Anschläge in Paris. Mit der gemeinsamen Stille gedachten die Ratsmitglieder den getöteten Menschen und sprachen den Angehörigen ihre Anteilnahme aus.
An der europaweiten Schweigeminute beteiligte sich auch die Universität Zürich. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern der Anschläge und ihren Angehörigen, aber auch bei den Studierenden und unseren Kolleginnen und Kollegen an den französischen Universitäten», schrieb Rektor Michael Hengartner in einem internen Mail.
In Genf findet am Montagabend eine Solidaritätskundgebung statt.
Bundeshaus in Farben der Trikolore
Als Zeichen der Solidarität erstrahlt am Montagabend von 18.00 bis 18.45 Uhr das Bundeshaus in Bern in den Farben der Trikolore. Dies geschieht auf Initiative von Bundespräsidentin Simone Sommaruga, Nationalratspräsident Stéphane Rossini und Ständeratspräsident Clauce Hêche.
Weltweit wurden in den Stunden und Tagen nach den Attentaten markante Gebäude in den französischen Nationalfarben Blau, Weiss und Rot beleuchtet.
In einem Kondolenzschreiben an ihre beiden französischen Ratskollegen verurteilten Rossini und Hêche die «abscheulichen Terrorakte von Paris». Diese seien Angriffe auf die Grundwerte und die Freiheit der Gesellschaft. Die Trauer Frankreichs mache die Schweiz und ihre Bevölkerung tief betroffen, seien die beiden Völker seit jeher historisch, kulturell und gesellschaftlich eng verbunden. (sda)