Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt machen eine baldige Zinserhöhung zusehends unwahrscheinlich. Im April entstanden mit 160'000 Jobs weit weniger Stellen als erwartet.
Dies ist der niedrigste Wert binnen sieben Monaten. Ökonomen hatten mit etwas mehr als 200'000 neuen Jobs gerechnet. Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote verharrte bei 5.0 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington bekanntgab.
Die Notenbank Fed, die Vollbeschäftigung fördern soll, richtet ihr besonderes Augenmerk auf diese Zahlen. Die Währungshüter kommen Mitte Juni zu ihrer nächsten Zinssitzung zusammen. An den Märkten wird die Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung jedoch als recht gering eingeschätzt.
Keine rasche Zinserhöhung erwartet
US-Händler gehen nun davon aus, dass die Fed mit einer Anhebung bis zum nächsten Jahr warten wird. Die mächtigste Notenbank der Welt hatte im Dezember erstmals seit fast zehn Jahren ihre geldpolitischen Zügel angezogen. Danach folgten allerdings keine weiteren Anhebungen mehr.
Die Währungshüter begründeten ihren vorsichtigen Kurs insbesondere mit der Abkühlung der Weltkonjunktur und Finanzmarktturbulenzen. Für den Chef der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, ist eine Anhebung im Juni jedoch nicht vom Tisch. Falls es die Wirtschaftsdaten erforderten, sei eine rasche Straffung durchaus vorstellbar, sagte er wenige Stunden vor der Veröffentlichung der Job-Daten. (sda/reu)