Die UNO hat Alarm geschlagen wegen der verzweifelten Lage zehntausender Flüchtlinge in der westsudanesischen Krisenregion Darfur. Die humanitäre Situation sei «schrecklich», den Menschen fehle es «praktisch an allem».
Das sagte die UNO-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten, Marta Ruedas, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Mitte Januar waren in der Region Dschebel Marra heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen von Präsident Omar al-Baschir und Rebellen einer Untergruppe der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) ausgebrochen. Dabei setzt die Armee auch die Luftwaffe und die Artillerie ein.
Ruedas konnte keine Angaben zur Zahl der Binnenflüchtlinge machen, weil die Region schwer zugänglich sei. Die UNO-Behörde für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) erklärte, es seien angeblich rund 38'000 Menschen in den Staat Nord-Darfur geflohen.
In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellengruppen gegen die sudanesische Armee und regierungstreue arabische Reitermilizen. In dem Konflikt wurden nach Schätzungen der Vereinten Nationen seitdem mindestens 300'000 Menschen getötet.
Gegen al-Baschir liegt beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag ein Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermords in Darfur vor. (sda/afp)