Hitzerekord 2015: 37,9 Grad in Genf

Hitzerekord 2015: 37,9 Grad in Genf

05.07.2015, 22:2705.07.2015, 23:02

In Bayern ist am Sonntag der Allzeit-Hitzerekord Deutschlands gefallen. In Kitzingen wurden 40,3 Grad gemessen. So heiss war es in Deutschland noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.

In der Schweiz haben die Temperaturen die höchsten Werte dieses Jahres erreicht. Das Quecksilber stieg in Genf am Samstag auf 37,9 Grad.

Grössere Komplikationen blieben aus. Hitzegeplagte brachten einigen Spitälern am fünften und sechsten Hitzetag in Folge jedoch mehr Arbeit. Die Zahl der Patienten sei seit Freitag laufend leicht gestiegen, teilte etwa das Universitätsspital Basel auf Anfrage am Sonntag mit.

Kreislaufprobleme, Hitzeschläge

Rund 5 Prozent der Patientinnen und Patienten hätten die Notfallstation wegen der Hitze aufgesucht. So mussten sich die Ärzte etwa um Kreislaufprobleme und Hitzeschläge kümmern. Ausserdem gab es wegen Badeunfällen auch chirurgische Fälle.

Weitere 15 Prozent suchten den Notfall auf, weil die Hitze ihre anderweitigen Beschwerden verstärkte. Behandelt werden mussten herzinsuffiziente oder nierenkranke Patienten, die nicht genug tranken und deshalb dehydrierten, wie es heisst.

In Genf mussten sich rund 140 Teilnehmende der Lake Parade vom Samstag medizinisch behandeln lassen. Oft war dabei Alkohol im Spiel. Grundsätzlich hätten die Sensibilisierungsmassnahmen gefruchtet, teilten die Genfer Universitätsspitäler (HUG) mit. Die Behörden hatten Trinkwasserstellen eingerichtet und dazu aufgerufen, genügend zu trinken.

Kleinere Komplikationen gab es im Verkehr. So hob sich am Samstagabend wegen der Hitze der Fahrbelag der Autobahn A1 zwischen Rheineck SG und St. Margrethen an. Dies führte zu einem Stau von mehreren Kilometern.

Basler Busse und AKW Mühleberg betroffen

Zu schaffen machte die Hitze den Basler Bussen, deren Motoren am Freitag teilweise heissliefen. Ausserdem fielen vereinzelt Klimaanlagen aus. Eine Stellwerkstörung im Bahnhof Palézieux VD sorgte am Samstag für einen Streckenunterbruch zwischen Freiburg und Lausanne. Allerdings ist unklar, ob die Störung mit der Hitzewelle in Zusammenhang stand.

Das Atomkraftwerk Mühleberg BE musste wegen der hohen Temperatur der Aare – am Sonntag wurden aussergewöhnliche 23 Grad gemessen – seine Leistung drosseln.

In weiten Teilen des Mittellandes lagen die Ozonwerte auch am Wochenende über dem Grenzwert. Am Freitag hatten die kantonalen Umweltdirektoren die Bevölkerung aufgerufen, vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen, um Luftschadstoffe zu verringern. (egg/sda)

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