In Teilen der Ostschweiz sind Polizei und Feuerwehr wegen des Dauerregens in der Nacht auf Freitag ausgerückt. Nach erster Einschätzung blieb das Unwetter auf der Alpennordseite aber ohne grössere Folgen: Meldungen von grösseren Schäden gingen nicht ein.
Eine Warnung der Stufe vier von fünf (grosse Gefahr) hatte das Naturgefahrenportal des Bundes für Teile Graubündens und des Nordtessins herausgegeben. Gewarnt wurde vor intensivem Regen sowie teilweise auch vor Hochwasser. Die Leute wurden dazu aufgerufen, Flüsse und steile Hänge zu meiden.
In der Nacht auf Freitag kam es einzelnen Zwischenfällen. In Graubünden wurde wegen eines Steinschlags der Flüela-Pass über Nacht gesperrt, wie eine Sprecherin der Kantonspolizei auf Anfrage sagte. Am Vormittag soll die Lage neu beurteilt werden. Weitere Strassen, etwa bei Illanz, waren wegen Erdrutschen ebenfalls nicht befahrbar.
Beim Rheinzusammenfluss bei Reichenau ist zudem ein Feld überflutet worden. Ausserdem rückte die Feuerwehr in Saas im Prättigau aus, weil ein Dorfbach in ein Haus floss. Insgesamt seien die Niederschläge nach erster Einschätzung aber relativ glimpflich verlaufen, hiess es weiter.
Im Kanton Glarus verlief die Nacht ebenfalls glimpflich, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Brücke bei einer lokalen Strasse sei gesperrt, ansonsten seien keine Meldungen eingegangen.
Die Landespolizei des Fürstentums Liechtensteins berichtete von diversen überfluteten Kellern. Es seien in der Nacht immer wieder Anrufe von Betroffenen eingegangen. Die jeweilige Ortsfeuerwehr sei ausgerückt.
Keine Schifffahrt auf dem Rhein
Das Bundesamt für Umwelt weist für mehrere Gewässer in der Ostschweiz nach wie vor eine erhebliche Gefahr aus. Dies ist die dritthöchste von fünf Gefahrenstufen. Betroffen sind die Stationen am Bodensee (Obersee), beim Rhein in Domat-Ems und Diepoldsau sowie am Werdenberger und Liechtensteiner Binnenkanal.
In der Nordwestschweiz ist die Schifffahrt zwischen Rheinfelden und der Schleuse Kembs unterbrochen, wie die Schweizerischen Rheinhäfen meldeten. Die Hochwassermarke von 820 Zentimeter sowie 2750 Kubikmeter pro Sekunde sei überschritten. (sda)