Schiesserei: Fünf Tote nach Schüssen an kanadischer Schule

Schiesserei: Fünf Tote nach Schüssen an kanadischer Schule

23.01.2016, 01:12

Ein Unbekannter hat in einer Schule in einer kanadischen Ortschaft um sich geschossen, fünf Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt. Der mutmassliche Schütze wurde festgenommen. Die meisten Menschen im Dorf La Loche sind indianischer Abstammung.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau, der sich bei kurzfristig einberufenen Pressekonferenz von Davos aus äusserte, sprach von einem «schrecklichen und tragischen Tag». «Dies ist der Alptraum aller Eltern». Er nannte keine Hintergründe zur Tat. Trudeau weilt zum Weltwirtschaftsforum in der Schweiz.

Die abgelegene Ortschaft La Loche liegt rund 600 Kilometer nördlich von Saskatoon in der Provinz Saskatchewan. Sie grenzt an ein Gebiet des indigenen Stamms der Clearwater River Dene. Die Schule besuchen etwa 900 Schüler vom Vorschulalter bis zur zwölften Klasse.

Teddy Clark, Häuptling der Clearwater River Dene Nation, sagte der Lokalzeitung «Star Phoenix»: «Die Gemeinde rückt bei Ereignissen wie diesen normalerweise sehr eng zusammen.» Viele Menschen stünden unter Schock. «So etwas sieht man meistens im Fernsehen.» Über das Alter der Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Schlimmster Vorfall seit 1989

Der Schütze eröffnete das Feuer am Freitag kurz nach Mittag. «Ich bin aus der Schule gerannt», berichtete ein Zehntklässler dem Sender CBC News. «Viele haben geschrien, es fielen sechs oder sieben Schüsse, bevor ich es nach draussen schaffte. Ich glaube, es fielen mehr Schüsse, als ich draussen war.»

Die La Loche Community School sprach von einem Notfall und bat darum, sich der Schule fernzuhalten. Beide Schulgebäude wurden abgeriegelt. «Wir werden niemanden rein oder raus lassen bis wir eine klare Vorstellung davon haben, was vor sich geht.»

Der Premierminister der zugehörigen Provinz Saskatchewan, Brad Wall, teilte auf Facebook mit: «Worte können meinen Schock und meine Trauer über diese schrecklichen Ereignisse in La Loche heute nicht ausdrücken.»

Schiessereien mit mehreren Toten geschehen in Kanada seltener als in den USA. Das Land hat striktere Waffengesetze als das Nachbarland. Mit fünf Toten wäre der Vorfall in La Loche die Schiesserei mit den meisten Opfern seit 1989, als in Montreal an einem College 14 Studenten ums Leben kamen. (sda/dpa/afp/reu)

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