International
Migration

Österreich prüft weitere Grenzzäune

An der österreichischen Grenze.
An der österreichischen Grenze.
Bild: Petros Giannakouris/AP/KEYSTONE

Österreich prüft weitere Grenzzäune

12.03.2016, 05:4414.03.2016, 10:52
Mehr «International»

Österreich treibt nach den Worten von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner Planungen für Kontrollen an weiteren Grenzübergängen voran. Es sei davon auszugehen, dass die Flüchtlinge nach der Schliessung der Balkanroute versuchen würden, auf andere Routen auszuweichen.

Es wäre eine «Fehleinschätzung», sich darauf zu verlassen, dass die «Massenmigration quer durch Europa bereits nachhaltig beendet ist», sagte die Ministerin der «Welt am Sonntag».

Deshalb bereite Österreich sich darauf vor, seine Grenze an weiteren Übergängen zu sichern. Neben dem Grenzübergang Spielfeld, der bereits mit einem Zaun gesichert ist, seien zwölf weitere Orte im Fokus. Dort seien Grenzkontrollen «optional mit Zäunen, Gittern, Containern und Überprüfungen durch Polizisten und Soldaten» möglich.

Balkanroute dicht: Die neuen Routen der Schleuser

1 / 14
Balkanroute dicht: Die neuen Routen der Schleuser
Von Griechenland aus wurden die Migranten von Schleusern bislang durch Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien in Richtung Österreich und Deutschland gebracht. Weil Mazedonien täglich aber nur noch ein paar Hundert Migranten ins Land lässt, stauen sich die Flüchtlinge an der Grenze Griechenlands, in den Flüchtlingslagern und in Athen. «Sie werden sich neue Routen um Mazedonien suchen», sagt Europareferent Karl Kopp. «Jetzt schlägt die Stunde der Schleuser.» ... Mehr lesen
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Mikl-Leitner stellte ferner Bedingungen für die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU. Solange nicht sichergestellt sei, dass die «unkontrollierten Migrationsströme quer durch Europa stillgelegt sind, wird Österreich keine Flüchtlingskontingente aufnehmen», sagte sie der Zeitung.

Zudem äusserte Mikl-Leitner Bedenken gegen das geplante Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Es sei richtig, mit der Türkei zusammenzuarbeiten, aber nicht um jeden Preis.

«Wir dürfen nicht neue Risiken schaffen, indem wir zu weitgehende Schritte bei der Visafreiheit setzen. Wir müssen uns als Europäer schon fragen, ob wir uns und unsere Werte noch ernst nehmen, wenn wir mit einem Land über eine Beschleunigung der Visafreiheit reden, dass kurz davor regierungskritische Medien unter Zwangsaufsicht gestellt hat», sagte sie. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Im nördlichen Gazastreifen herrscht laut UNO Hungersnot ++ Demo vor Uni Lausanne
Am 7. Oktober 2023 attackierte die Hamas Israel und ermordete 1200 Menschen. Israel reagierte mit Bombenangriffen und die Armee drang in den Gazastreifen ein. Alle News im Liveticker.
Zur Story