«Bei einer solch ausgeprägten Brutalität muss man davon ausgehen, dass die Täter nicht zum ersten Mal in dieser Weise auffällig wurden», sagt der bekannte Forensiker Frank Urbaniok gegenüber TeleM1 zum Vierfachmord von Rupperswil. Und er er konkretisiert: «Es gibt eine grosse Chance, dass sie schon einmal in der einen oder anderen Form mit der Justiz im In- oder Ausland Kontakt hatten.»
Für ihn macht es deshalb auch Sinn, dass die Polizei nun auch mit Hilfe des internationalen Polizeinetzwerks Interpol nach Ähnlichkeiten bei Verbrechen im Ausland sucht.
Auch der Einsatz von Messern als Tatwaffe sei aussergewöhnlich. Urbaniok: «Es kann sein, dass die Täter keinen leichten Zugang zu Schusswaffen hatten, wie beispielsweise Jugendliche oder Raubtäter, die bisher keine Schusswaffen benutzt haben.»
Für ihn ist es auch klar, dass an dem Mord an der 48-jährigen Carla Schauer, ihren beiden Söhnen und der Freundin des älteren Sohnes vom Montag 21. Dezember mehrere Täter beteiligt waren. Denkbar wäre beispielsweise, dass einer der Täter mit Carla Schauer zur Bank fuhr, um Geld abzuheben, während der andere bei den restlichen Opfern wartete.
Doch wenn das so gewesen wäre, warum nutzte die 48-Jährige diese Gelegenheit dann nicht, um Alarm zu schlagen?
Frank Urbaniok: «Menschen, die in eine solche Situation geraten, befinden sich in einer existenziellen Extremsituation. Da gibt es ganz viele Überlegungen, die einem durch den Kopf gehen.» Es sei da viel leichter von Aussen zu sagen, was man dann besser getan hätte. «In einer solchen Situation sind Ratschläge oder gar Vorwürfe völlig fehl am Platz», so Urbaniok. (az)