Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Eines war allen Fernsehkritikern von Gillis Auftritt in der «Arena» vom Freitagabend in Erinnerung geblieben: Die Metaphern, mit denen der Fernsehmann seine Fragen an SRG-Chef Roger de Weck unterlegte – mal treffend, mal weniger. Er las die Kritiken offenbar auch und freute sich schon eingangs des gestrigen «Sonntalk» darüber, dass die privaten Medien in der SRF-Diskussionssendung durch ihn ihren Standpunkt «so bildhaft» hätten darstellen können.
Für die Revanche auf heimischem Boden holte sich Gilli den SRG-Kritiker Alfred Heer. Der Zürcher SVP-Nationalrat, der nie um eine spitze Bemerkung verlegen ist, enttäuschte nicht in seiner Rolle. Schon bei der ersten Frage bezeichnete er das Schweizer Fernsehen als «Sprachrohr der SP» und verglich das «Staatsfernsehen» mit der «Prawda», der staatlichen Arbeiterzeitung der ehemaligen Sowjetunion.
Weil die weiteren Gäste – SP-Nationalrätin Bea Heim und FDP-Neo-Nationalrat Thierry Burkart – eher eines besonneneren Naturells waren und die Provokationen nicht aufnahmen, verlief die Diskussion bald in ruhigeren Bahnen. Die Solothurnerin Heim verteidigte die SRG als Eckpfeiler der Demokratie und betonte deren wichtige Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes. Dennoch zeige sie sich offen für eine Diskussion über den «Service Public».
Burkart, der gerade seine erste Session als Aargauer Nationalrat hinter sich hat, kritisierte derweil, dass auf Seiten der SRG-Befürworter bei solchen Diskussionen eine Wagenburg-Mentalität herrsche. «Es wird total abgeblockt.» Die Rolle der SRG sei zwar eine wichtige, doch es könne nicht sein, dass «private Sender an die Wand gedrückt werden».
Den nächsten Anlass zu einem verbalen Tiefschlag ergab sich für Heer, als SP-Frau Heim die Doppelrolle der Medienmanagerin und SVP-Nationalrätin Natalie Rickli kritisierte. Immerhin arbeite Rickli in der Privatwirtschaft, während die Linken meist gar nicht arbeiteten, verteidigte Heer seine abwesende Parteikollege.
Nachdem Heer die «Zerschlagung des Monopols» der SRG forderte, damit Private mehr Raum erhalten, begab sich die Runde zu den weiteren Themen: Der starken Bauernlobby im Bundesparlament und der «Weltwoche»-Auszeichnung für Sepp Blatter als «Schweizer des Jahres». Während Heer sich beim Thema Bauern zurückhielt, stellte er in Sachen FIFA geradezu nüchtern fest, dass die Welt korrupt und der Weltfussballverband halt ein Spiegel der Gesellschaft sei. (trs)