Wie bitter ist das denn?! Kaum kommt Xherdan Shaqiri endlich wieder so richtig in Fahrt, fällt er schon wieder aus. Fünf Wochen musste der 25-jährige Rechtsaussen von Stoke City zu Beginn der Saison wegen einer Wadenverletzung pausieren, langsam kämpfte er sich danach zurück. Gegen Hull City präsentierte sich der «Zauberzwerg» endlich wieder in bester Verfassung.
Shaqiri dribbelte, Shaqiri wirbelte, Shaqiri traf – und zwar gleich doppelt. Und sorgte quasi im Alleingang für den 2:0-Sieg gegen die «Tigers». Doch eine Woche später ist bei Shaqiri bereits wieder der Frust eingekehrt. Eine Woche nach der grossen Gala muss er sich gestern Abend gegen Swansea in der 26. Minute auswechseln lassen.
Es sei eine Vorsichtsmassnahme gewesen, erklärt Stoke-Trainer Mark Hughes nach dem 3:1-Sieg. «Er hat ein leichtes Ziehen im Oberschenkel gespürt und ging deshalb runter. Es war die richtige Entscheidung, hoffentlich ist es nicht allzu schlimm. Wir werden ihn morgen durchchecken.» Ob Shaqiri am Samstag gegen West Ham wieder fit ist, konnte Hughes noch nicht sagen. Genauso bleibt ein Einsatz mit der Nati am 13. November gegen die Färöer Inseln ungewiss.
Wieder einmal ist es also die Muskulatur, die bei Shaqiri zwickt. Nicht zum ersten Mal – immer wieder hat der 1,69 Meter grosse und 72 Kilo schwere Wirbelwind mit muskulären Problemen zu kämpfen. In dieser Saison verpasste er deswegen bereits sieben Spiele (4x Premier League, 2x League Cup, 1x EM-Qualifikation).
Warum bei Shaqiri so oft die Muskulatur streikt, bleibt ein Rätsel. Fans und Experten befinden immer mal wieder, es läge an Shaqiris Körperfülle, dass er sich immer wieder verletze. Auch gestern machten nach dem Spiel entsprechende Tweets die Runde. Mit 25,2 hält sich Shaqiris Body-Mass-Index aber im Rahmen. Er selbst sagt dazu: «Ich bin halt kräftig gebaut und so geboren. Ich brauche diese Kraft für mein Spiel.»
Jeez how fat is shaqiri pic.twitter.com/BLRQ9b0hbt
— alex (@AlexFynn) 31. Oktober 2016
Über die Gründe für seine Verletzungsanfälligkeit konnte auch er bislang nur spekulieren: «Natürlich macht man sich Gedanken, wenn man in einem Jahr drei Muskelverletzungen erleidet. Vielleicht ist es der unterschiedliche Rhythmus: Manchmal bin ich in zwei oder drei Spielen hintereinander zum Einsatz gekommen, dann gab es wieder eine Pause», sagte Shaqiri vor der WM 2014 in Brasilien.
In der Saison zuvor verpasste er mit zwei Muskelfaserrissen und einem Muskelbündelriss insgesamt 38 Spiele seines damaligen Klubs Bayern München. Im vorigen Jahr habe er mehr gespielt und sei nie gross verletzt gewesen.
Fakt ist: Die sich wiederholenden Muskelverletzungen werfen Shaqiri immer wieder entscheidend zurück. Jedes Mal muss er sich wieder zurückkämpfen, die Form neu aufbauen. Konstante Leistungen auf einem hohen Niveau, die einen Topspieler eben ausmachen, kann der «Zauberzwerg» so nicht abrufen, obwohl das Talent durchaus vorhanden wäre. So müssen er und seine Fans sich derzeit mit einem oder zwei Geniestreichen pro Halbjahr begnügen.