Die historischen Luxushotels der Schweiz kämen mit einem Mindestlohn von 4000 Franken finanziell unter Druck. Für einige der 38 Traditionshäuser des Verbands Swiss Deluxe Hotels würden die Kosten so weit steigen, dass sie ihre Pforten schliessen müssten.
Neben einzelnen Betriebsschliessungen würde die Einführung eines Mindestlohns, über den am 18. Mai abgestimmt wird, auch Qualitätseinbussen in den Luxusherbergen bedeuten, sagte Verbandspräsident Jan Brucker am Donnerstag in Zürich.
In den 38 Hotels, unter denen sich Bastionen der Schweizer Oberklasse-Hoteltradition wie das Zürcher Baur au Lac oder das Montreux Palace befinden, verdienen rund zehn Prozent der Beschäftigten unter 4000 Franken. In Saisonhotels wie dem berühmten Kronenhof in Pontresina sind es sogar 30 Prozent.
Um den 13. Monatslohn bereinigt beträgt der tiefste Lohn in der Branche laut Swiss-Deluxe-Hotels-Geschäftsführer Siro Barino 3700 Franken. Ohne die häufig ungelernten Hilfskräfte in der Küche, bei den Dienstleistungen oder in der Wäscherei stünden die Grandhotels still.
Für die Hoteliers stelle sich die Frage, ob sie mit einem Mindestlohn Mitarbeiter entlassen und den Service herunterfahren oder die Preise erhöhen sollten. «Der Gast würde es wohl bezahlen», sagte Heiko Nieder, der im The Dolder Grand in Zürich die Gastronomie leitet. (whr/sda)