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«Unglücklicher Start» von Sunrise – Ski-Stars wollen zurück zu Swisscom

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Lara Gut-Behrami freut sich über ihren Podestplatz in Sölden: Kommende Saison wird sie ein neues Renndress tragen, das von Sunrise gesponsert wird.Bild: keystone

«Unglücklicher Start» von Sunrise bei Swiss-Ski – mehrere Stars wollen zurück zu Swisscom

Sunrise UPC ist seit 1. Mai neuer Hauptsponsor von Swiss-Ski. Der Start verlief jedoch unglücklich. Nun hat sich Sunrise-CEO André Krause bei Swiss-Ski entschuldigt.
30.06.2022, 08:5701.07.2022, 19:24
Corsin Manser
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Der nächste Ski-Winter ist noch weit entfernt. Doch der Grundstein für eine erfolgreiche Weltcup-Saison wird in diesen Wochen gelegt. Die Athletinnen und Athleten feilen derzeit an ihrer Fitness, um die nächste Wettkampf-Phase unverletzt und erfolgreich absolvieren zu können.

Anders wird in diesem Jahr der Hauptsponsor von Swiss-Ski sein. Sunrise UPC hat am 1. Mai nach 20 Jahren Swisscom abgelöst. Gespannt warten die Ski-Fans nun darauf, wie das neue Renndress aussehen wird. Es soll am 5. Juli vorgestellt werden. Die Trainingskleidung von Sponsor Sunrise ist derweil bereits in regem Gebrauch, wie dieses Video von Marco Odermatt aus dem Fitnessstudio zeigt.

Holpriger Start

Für die Athletinnen ändert sich mit dem Wechsel des Hauptsponsors nicht nur das Outfit. Neu müssen sie auch im Netz des Betreibers Sunrise telefonieren und surfen. Ihre Handy-Nummern mussten sie wechseln, vom neuen Hauptsponsor haben sie neue SIM-Karten erhalten.

Der Umstieg verlief nicht ganz reibungslos. Wie watson weiss, haben sich mehrere Ski-Stars erkundigt, ob sie nicht wieder zu Swisscom zurückwechseln können, da der Empfang mit Sunrise zu schlecht sei. Tatsächlich zeigt der «Connect»-Netztest, dass Swisscom gerade in kleineren Orten, wo die Ski-Cracks zu einem Grossteil wohnen, eine etwas bessere Netzabdeckung hat als Sunrise. Festzuhalten ist aber, dass beide Anbieter «überragende» Testresultate erzielten.

Nicht nur die schlechtere Netzabdeckung gab bei Swiss-Ski zu reden. Denn Sunrise unterlief beim Versand der neuen SIM-Karten ein Fehler. Dies geht aus einem E-Mail hervor, welches Sunrise-CEO André Krause vergangene Woche an die «Kolleginnen und Kollegen» von Swiss-Ski verschickt hat.

Im Mail, das watson vorliegt, schreibt Krause:

«Anfang Juni habt ihr eure neuen Sunrise-SIM-Karten erhalten. Leider ist uns bei einer Tranche ein Fehler unterlaufen, wodurch die SIM-Karten bei 65 Kolleginnen und Kollegen vertauscht wurden.»

Dies habe dazu geführt, dass die betroffenen Personen Anrufe und SMS nicht erhalten hätten, so Krause weiter, der sich für den «unglücklichen Start» in aller Form entschuldigt.

Seit dem 16. November 2020 ist André Krause Chief Executive Officer (CEO) des kombinierten Unternehmens Sunrise UPC.
Sunrise-CEO André Krause entschuldigt sich bei Swiss-Ski für den «unglücklichen Start».Bild: Sunrise UPC

Sunrise bittet Athleten um Mithilfe

Auch auf die Mobilfunk-Netzabdeckung kommt Krause zu sprechen. Bei der Verbindungsqualität gebe es spezifische Orte, «an denen noch Optimierungen nötig sind.» Er gibt zu bedenken, dass Swisscom «20 Jahre Vorsprung im Aufbau des Netzes» habe. Krause bittet die Athletinnen um Unterstützung. Sie sollen via der Sunrise-Mobilnetz-App Feedbacks schicken, damit Sunrise an den Trainings- und Wohnorten die Abdeckung optimieren könne.

Gegenüber watson will Sunrise nichts «von einer allgemeinen Unzufriedenheit über die Netzqualität» wissen. Man stehe aber «mit den Athletinnen und Athleten und den Kolleginnen und Kollegen von Swiss-Ski in regelmässigem Austausch, um allfällige Optimierungen gezielt umzusetzen», sagt Mediensprecherin Therese Wenger.

Die Verwechslung bei den SIM-Karten bestätigt sie. Wenger:

«Der SIM-Kartenwechsel für die über 450 Athletinnen und Athleten sowie Swiss-Ski-Mitarbeitenden startete im April und verlief ohne Unterbrüche oder Störungen. Bei der letzten Tranche, welche Ende Juni an die Trainerinnen und Trainer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ging, ist uns leider ein Fehler passiert, d.h. 68 SIM-Karten wurden vertauscht.»

Beinahe identisch klingen die Antworten von Swiss-Ski. Auch Christian Stahl, Leiter Kommunikation, weiss nichts von einer «allgemeinen Unzufriedenheit über die Netzqualität». Bei Swiss-Ski habe sich nur ein Athlet gemeldet, «der an seinem Wohnort eine sehr schlechte Netzabdeckung hatte.»

watson hat jedoch erfahren, dass sich mehrere Athleten beschwert haben. Möglich allerdings, dass sie ihre Netzprobleme nicht gegenüber Swiss-Ski erwähnt haben.

Zurück zu Swisscom wechseln dürfen die Athleten, die über die mangelnde Netzabdeckung klagten, nicht. Sie sind vertraglich an Sunrise gebunden. Dass sie wegen des schlechten Empfangs das Team verlassen und zu den Hauptkonkurrenten wechseln, ist trotzdem nicht zu befürchten.

Denn dafür bräuchten sie einen zweiten Pass, und die Netzabdeckung in unseren Nachbarländern ist deutlich schlechter als in der Schweiz. «Die schweizerischen Netzbetreiber zeigen ihren Pendants aus Deutschland und Österreich regelmässig, wo ganz oben ist», so das Fazit des neusten «Connect»-Netztests.

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Herr Swantee, was bringt die Fusion mit UPC den Kunden?
Video: srf
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120 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nordkantonler
30.06.2022 09:11registriert September 2020
"Ihre Handy-Nummern mussten sie wechseln"

Hat den Sportlern niemand gesagt, dass man seine Rufnummer auch zwischen Providern mitnehmen kann?

Oder möchte Sunrise nicht , dass die Athleten unter 079 erreichbar sind?
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arpa
30.06.2022 09:14registriert März 2015
Wer häufig in ländlichen oder bergregionen unterwegs ist, weiss das swisscom netz zu schätzen!

Ich bin regelmässig im bündner und bernerland unterwegs, neue mitarbeiter wechseln schnell zu swisscom - da sunrise eben doch nicht gleich gut wie swisscom abdeckt!

Es ist besser geworden, aber swisscom hat nach wie vor das beste Netz.

(Natürlich via wingo)
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Kopold
30.06.2022 09:16registriert Juli 2014
Bei allem Jammern über Abdeckung und Verwechslungen ... eine neue Handynummer, das geht zu weit, das ist ja eine Katastrophe! 🙈
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