Bern
BärnToday

Rüedu überdenkt Standortkonzept auf dem Land

«Dein Hofladen im Quartier», nennt sich Rüedu. Der Standort in Biglen ist derzeit zu.
«Dein Hofladen im Quartier», nennt sich Rüedu. Der Standort in Biglen ist derzeit zu.Bild: Rüedu.ch

Rüedu überdenkt Standortkonzept auf dem Land

Die Hofladenkette Rüedu expandiert. Allein im Oktober kamen drei Läden dazu. Doch an einem Ort sind die Regale derzeit leer: In Biglen muss der Betreiber von Self-Checkout-Containern mit lokalen Frischwaren über die Bücher.
03.11.2023, 07:0003.11.2023, 07:00
Cornelia Egli / ch media
Mehr «Bern»

Letzte Woche standen Kundinnen und Kunden der Hofladenkette «Rüedu» in Biglen vor einem verschlossenen Container. Es handle sich um eine «vorübergehende Standortschliessung», steht auf dem Aushang, wie das Regionalportal «Bern-Ost» berichtet. Die Umsätze hätten nicht gestimmt, die Kundefrequenz sei zu niedrig gewesen, so wird der Entscheid begründet.

Doch wie geht es nun weiter? Auf Nachfrage von BärnToday äussert sich Geschäftsführer und Rüedu-Mitbegründer Jürg Burri: «Wir sind uns am überlegen, wie unser Angebot in der Region aussehen könnte. Können wir das Sortiment anpassen? Können wir die Öffnungszeiten anpassen?» Das bisherige Konzept habe nicht funktioniert, nun gehe man über die Bücher.

Coop hat eher mehr Kunden angezogen

Bis zum finalen Entscheid, ob der Standort wieder öffnet oder nicht, bleibe der Laden in Biglen geschlossen. «Sonst haben wir nur Bewirtschaftungskosten und die Umsätze, die nicht kommen», so Burri. Dass sich die Coop-Filiale gleich gegenüber negativ ausgewirkt habe, glaubt er nicht. «Im Gegenteil: Wenn du einen anderen Retailer nebendran hast, kommen die Leute dahin, um einzukaufen, das zusätzliche Angebot erhöht die Frequenz eher als umgekehrt.»

Etwas ist allerdings nicht von der Hand zu weisen: Je ländlicher die Umgebung, desto mehr Hofläden gibt es schon. Da müsse sich Rüedu mit seinen inzwischen 26 Standorten im Raum Bern und sieben im Raum Zürich etwas überlegen, sagt Burri: «Was bieten wir an, was nicht?»

Grundsätzlich bewähre sich das Prinzip der mobilen, 18 Quadratmeter grossen, unbedienten Container aber, betont Burri. Im Oktober öffnete Rüedu einen Laden in Köniz und einen in Ittigen – beides ehemalige Voi-Cube-Standorte, welche die Migros Aare aufgegeben hat. BärnToday hatte darüber berichtet. Am Samstag geht zudem eine Filiale an der Thunstrasse in Bern auf.

Neuerdings ist Rüedu auch mit einem Container im neuen Gebäude des Inselspitals präsent. «Die über 1500 Angestellten der Insel haben zum Teil sehr unterschiedliche Arbeitszeiten», sagt Burri. Der neue Verkaufspunkt adressiere sich an «das Pflegepersonal, das bis in der Nacht und 2 oder 3 Uhr arbeitet und dann nichts Gesundes einkaufen kann». Insgesamt sieht der Rüedu-Geschäftsführer Platz für 50 Standorte im Grossraum Bern – «und in Zürich etwa gleich viele».

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!