Wenn die Sports Awards des Kantons Bern anstehen, versammeln sich Politikerinnen und Politiker und Sportlerinnen und Sportler aus ganz Bern. In diesem Jahr zum ersten Mal in Biel, im Kongresshaus. Der Event solle nicht immer nur in der Bundesstadt stattfinden, der Kanton sei zu gross, um jedes Jahr den gleichen Austragungsort zu wählen, so die Veranstalter auf der Bühne. Wer gewinnt, entscheidet eine 5-köpfige Jury, dabei seien im Speziellen internationale Erfolge massgebend, so Nationalrätin Andrea Zryd, die Teil der Jury ist.
Was auffällt, sowohl in den Nachwuchskategorien als auch bei den Kategorien Sportlerinnen und Sportler des Jahres waren mehr Frauen als Männer nominiert. Dies sei aber keine Absicht, so Zryd: «Es kommt nicht auf das Geschlecht drauf an, aber es gab viele tolle Leistungen von Frauen dieses Jahr». So waren es bei den Nachwuchssportlern lediglich zwei Nominierte, Skirennfahrer Livio Hiltbrand und BMX-Fahrer Mark Lüthi. Bei den Nachwuchssportlerinnen waren es dann gleich sieben Sportlerinnen, die sich auf der Bühne ihr Diplom abholen durften.
Die Nachwuchssportler des Jahres heissen Livio Hiltbrand (Ski Alpin) und Noé Looser (Sportklettern).
Auch die Kategorie des besten Teams ist fest in weiblicher Hand. Gleich 25 Teams aus mehreren Teamsportlerinnen und Teamsportlern dürfen sich auf der Bühne versammeln, wobei teilweise auch mit Abwesenheit geglänzt wurde. Bei 25 Teams war das aber kein grosses Übel.
Die Auszeichnung geht an die Beachvolleyballerinnen Nina Brunner und Tanja Hüberli, wobei Zweitere bei einem Sponsorenevent im Ausland verweilt. So nimmt die Zugerin mit Berner Wohnsitz Nina Brunner die Trophäe entgegen. Ein spezieller Moment für sie. Es könnte für eine Weile die letzte sportliche Trophäe sein, die 29-Jährige hat ihre Profikarriere bis auf Weiteres beendet.
Das Leben habe sich aber noch nicht gross verändert, wie sie auf der Bühne erzählt: «Es wird wahrscheinlich komisch, wenn bei den anderen die ersten Trainingslager und Turniere anstehen und ich zu Hause bin». Im Foyer muss die Olympia-Dritte für Selfie-Anfragen bereitstehen, die Vorbildfunktion für junge Volleyballspielerinnen bleibt trotz beendeter Karriere. Die neue Teamkollegin von Tanja Hüberli, Leona Kernen, steht ebenfalls auf der Bühne, auch sie ist mit ihren bisherigen Mitspielerinnen Annique Niederhauser und Muriel Bossart nominiert. Komplettiert werden die starken Beachvolleyballerinnen von Zoé Vergé-Dépré und Esmée Böbner, die ebenfalls als bestes Team nominiert waren, nächste Saison aber getrennte Wege gehen.
Wenn man schon von den tollen Frauen an diesem Abend spricht, geht es weiter mit den Kategorien der besten Sportlerinnen und Sportler, auch da kann der Kanton Bern mehr weibliche Nominierte zählen als männliche. Bei den 13 nominierten Damen ist die Siegerin die abwesende Mujinga Kambundji. Grüssen kann die Leichtathletin nur per Videobotschaft, die Freude auf ihrer Seite sei deswegen nicht kleiner. «Es ist so schön, vom Kanton Bern geehrt zu werden», erklärt sie in ihrer Videobotschaft.
Bei den Männern waren sieben Sportler nominiert. Wer den Preis nachhause nehmen darf, wurde durch junge Volleyballspielerinnen und Volleyballspieler enthüllt. Auf ihren T-Shirts hatten sie jeweils einen Buchstaben. Erst nach einem kurzen Volleyballspiel standen die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge – Sportkletterer Sascha Lehmann ist Sportler des Jahres. Er dankt auf der Bühne seiner Familie und seinen Freunden, die seine Erfolge überhaupt erst möglich gemacht hätten: «Ein Umfeld hinter sich zu haben, das einen unterstützt, wenn es läuft und auch wenn es mal nicht läuft, ist unglaublich wichtig.»
Show-Einlagen von einer Gruppe der Uni Bern namens «uni-2-tre» runden den sportlichen Abend ab.