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Nicht alle Zoobewohner leiden unter der Hitze

So holen sich die Tiere im Tierpark Bern eine Abkühlung im heissen Sommer.
So holen sich die Tiere im Tierpark Bern eine Abkühlung im heissen Sommer.

Nicht alle Zoobewohner leiden unter der Hitze

Viele der Tiere im Tierpark Bern sind sehr anpassungsfähig, was Temperaturschwankungen angeht. Einige geniessen die Hitze geradezu. Andere wiederum lechzen nach Abkühlung. Und die kriegen sie.
07.07.2023, 15:5007.07.2023, 16:26
Cornelia Egli / ch media
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Reptilien mögen es, wenn es heiss wird. Weil sie ihre Körpertemperatur nicht selber regulieren können, sind sie auf externe Wärme angewiesen, um zu funktionieren. Hohe Temperaturen wie dieses Wochenende sind also ideal, beispielsweise für die Europäischen Sumpfschildkröten. Im Tierpark Bern recken sie ihre Glieder derzeit entspannt in die Sonne und tanken so Energie.

Andere Bewohner des Zoos sind geradezu Meister der Anpassung. «Viele unserer Tiere in den Aussenanlagen sind sich saisonale Temperaturunterschiede von 30 bis 40 Grad Celsius – oder auch mehr – in der Wildbahn gewöhnt», erklärt Doris Slezak, Leiterin Marketing und Kommunikation des Tierparks. «Ein Beispiel für solch eine Anpassung ist, dass sie im Winter ein dichtes, isolierendes Winterfell haben, sodass sie Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gut aushalten, und im Sommer ein Sommerfell, sodass ihnen auch an Hitzetagen nicht zu heiss ist.»

Ein Plätzchen für jedes Bedürfnis

Viele der Tiere passen auch ihr Verhalten der Hitze an. Sie begeben sich je nach Bedarf in den Schatten, wenn es heiss ist, oder sie gehen baden. Ist ihnen kalt, legen sie sich in die Sonne. «Unsere Anlagen sind alle so konzipiert, dass die Tiere das ganze Jahr über ihre entsprechenden Komfortplätze finden: Schatten, Wasser und Teiche, Sonnenplätze, Erdhügel oder Höhlen et cetera – je nach den entsprechenden Bedürfnissen der Tierart.» Auch einen Sprinkler gebe es für die Tiere, die sich gerne von einem feinen Regen beträufeln lassen. «Und natürlich ist auch der Zugang zu Wasser immer gegeben, sodass sie genug trinken können.»

Weniger anpassungsfähig sind hingegen die Tiere im Vivarium. «Sie sind als tropische und subtropische Tierarten an viel kleinere Temperaturunterschiede gewöhnt, für sie darf es nicht zu heiss und nicht zu kalt werden», weiss die Kommunikationsleiterin des Tierparks. Das sei beim Bau des Vivariums berücksichtigt worden: «Es ist mit automatischen Belüftungsfenstern so konzipiert, dass es sich nicht zu stark aufheizt.» Die Verdunstung kühle den Innenraum. «Dies ist so gut ausgedacht, dass wir es nicht künstlich über eine Klimatisierung abkühlen müssen.»

Glacé soll die Tiere beschäftigen

Den Tieren das Futter an Hitzetagen in Eisblocks ins Gehege legen, das praktizieren auch die Pflegerinnen und Pfleger im Dählhölzli-Zoo, wie das Video weiter oben, welches BärnToday letzten Sommer im Tierpark Bern aufgenommen hat, zeigt. Eine solche «Glacé» gebe es zum Beispiel für die Eisfüchse, Seehunde und Bären. «Wir machen das aber mehr wegen der Beschäftigung, denn die Tiere müssen warten, bis das Eis schmilzt, oder das Eis aufbrechen, um ans Futter zu kommen. Die Abkühlung spielt sich hier eher in der Wahrnehmung der Gäste ab.»

Auf die Gäste haben sommerliche Temperaturen natürlich auch Auswirkungen – besser gesagt, auf den Zeitpunkt ihres Besuchs. «Es ist so, dass sie dann eher am Morgen oder Abend in den Tierpark kommen, und während der Mittagshitze lieber in die Badi oder die Aare gehen», so die Sprecherin. «Deswegen haben wir im Sommer auch viele Abendführungen, wenn die Temperaturen angenehm und erträglich sind.» Der nächste solche Tierische Sommerspaziergang durch den Tierpark Bern findet am Freitag, 7. Juli statt und ermöglicht, Tiere, die sich bei Hitze tagsüber eher verkriechen, bei ihren Abendaktivitäten zu beobachten.

Auch andere Zoos zeigen sich erfinderisch, wenn die Temperaturen steigen – hier ein Beispiel aus dem Zoo Hasel im Kanton Aargau vom letzten Sommer:

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