Bern
BärnToday

Das Ende einer Ära: Schadau wird erweitert – Seefeld aufgegeben

Das Hauptgebäude des Gymnasium Schadau.
Das Hauptgebäude des Gymnasium Schadau.Bild: zvg Gymnasium Thun

Das Ende einer Ära: Schadau wird erweitert – Seefeld aufgegeben

In Thun beginnen die Sanierung und Erweiterung des Gymnasium-Standorts Schadau. Es ist der Beginn der Zentralisierung des Gymnasiums Thun und das Ende einer Ära, denn der historische Standort Seefeld wird danach nicht mehr von Mittelschülerinnen und -Schülern besucht.
13.06.2023, 14:3014.06.2023, 06:07
Matthias Fuchser / ch media
Mehr «Bern»

Jahrzehntelang gab es in Thun zwei Gymer-Standorte: Schadau und Seefeld. Schadau stand für Naturwissenschaft, Wirtschaft und Mathematik. Seefeld für Kunst, Musik und Philosophie. Legendär waren unter den Schülerinnen und Schülern auch entsprechende, aber etwas überspitzte Klischees, die sich hartnäckig über die Jahre hinweg hielten: Im Schadau sind nur die klassischen Nerds oder Reichen und im Seefeld nehmen alle Drogen, so das Klischee.

Diese Ära neigt sich nun langsam dem Ende zu. Vor einigen Wochen haben die ersten Bauarbeiten für die Erweiterung und Sanierung des Standorts Schadau begonnen. Es ist der Startschuss für die geplante Zentralisierung, die bis 2026 abgeschlossen sein soll. Auch wenn während der Bauphase der Standort Seefeld etwas intensiver genutzt wird, läutet das Auffahren der Bagger im Schadau das Ende des gymnasialen Standorts Seefeld ein.

Das löse in Thun schon auch ein bisschen Wehmut aus, gibt der Rektor des Gymnasium Thun Marius Gränicher zu: «Es sind teilweise villenartige Gebäude mit einer wunderschönen Parkanlage, die genutzt und bei den Schülerinnen und Schülern geschätzt werden», so Gränicher. Aus Sicht des Mittelschulbetriebs sei eine Zentralisierung im Schadau trotzdem sinnvoller.

Unterricht während der Bauphase

Während der ersten Bauetappe, die nun startet und rund ein Jahr dauert, entsteht eine neue Doppelsporthalle. Dies etwas abseits der anderen Schulgebäude, sodass der Unterricht kaum durch Baulärm gestört werden sollte. Dies ändert sich aber bei der zweiten Bauetappe ab 2024. Dann starten die Sanierungen und Erweiterungen beim Hauptgebäude des Gymnasium Schadau. Anders als etwa in Bern beim Gymnasium Neufeld, werden die Schülerinnen und Schüler in Thun während der Bauarbeiten nicht fix in andere Gebäude ausgelagert. Das heisst etwas salopp ausgedrückt: Wer 2024 in Thun mit dem Gymnasium startet, wird während fast der ganzen Ausbildung auf eine Baustelle zum Unterricht gehen.

Rektor Gränicher versichert, dass dies auf die Qualität des Unterrichts keine Auswirkungen haben wird. Intensive Bauphasen sollen etwa während unterrichtsfreier Zeiten stattfinden. Zudem würde der Standort Seefeld nochmals intensiver genutzt: «Wir werden die Klassen teilweise in nicht betroffene Gebäude auslagern und den Unterricht am zweiten Standort Seefeld verdichten, solange wir diesen noch haben».

Bevor die Ära Seefeld also zu Ende geht, werden nun die letzten Jahrgänge die historische Schulanlage nochmals etwas intensiver besuchen. «Es ist eine Herausforderung, aber die Dauer der Bauarbeiten ist überschaubar und wir erhalten ja auch etwas dafür», so Gränicher. Was mit den Gebäuden im Seefeld passiert, ist noch nicht ganz klar. Allenfalls könnten sie weiter für den Schulbetrieb genutzt werden. Nicht mehr fürs Gymnasium, sondern für die Volksschule, denn die Stadt Thun sucht zusätzliche Räume für den Unterricht.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!