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«Johns kleine Farm» macht schlechte Erfahrung bei der Tierplatzierung

Vor zwei Wochen schloss der Zoo Johns Kleine Farm in Kallnach für immer seine Tore. Noch vor der Schliessung haben John-David Bauder und sein Team für alle 460 Tiere einen neuen Lebensort gefunden. Je ...
Vor zwei Wochen schloss der Zoo Johns Kleine Farm in Kallnach für immer seine Tore. Noch vor der Schliessung haben John-David Bauder und sein Team für alle 460 Tiere einen neuen Lebensort gefunden. Jetzt zeigt sich: Die Abgabe funktionierte nicht in jedem Fall wie geplant.

«Johns kleine Farm» macht schlechte Erfahrung bei der Tierplatzierung

Der Zoo «Johns kleine Farm» in Kallnach im Berner Seeland ist seit Mitte August geschlossen. Fast alle Tiere haben ein neues Zuhause gefunden – doch in Einzelfällen sind die neuen Halter offenbar nicht besonders qualifiziert, die Tiere artgerecht zu halten.
29.08.2024, 12:0129.08.2024, 17:19
Manfred Joss / ch media
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Beim Zoo «Johns kleine Farm» in Kallnach wird aufgeräumt. Der Zoo musste schliessen, weil er in Kallnach nach einer gescheiterten Umzonung nicht bleiben kann und die Suche nach einem neuen Standort erfolglos blieb. Im Mai wurde das Ende kommuniziert, und Mitte August wurde an einem Fest Abschied genommen. Seither ist der Zoo geschlossen.

Im Fokus der Verantwortlichen stand und steht, für alle Tiere ein gutes neues Plätzchen zu finden. Das ist auf guten Wegen, wurde doch der Zoo von Anfragen überrannt. In den diesen Tagen werden nun die Tiere nach und nach abgeholt - emotional schwierig für Zoogründer John-David Bauder und seine Leute.

Zoo-Vertretung ohne Ahnung

Dabei gibt es schöne und weniger schöne Erlebnisse, wie «Johns kleine Farm» auf Facebook mitteilt. Besonders ein Erlebnis war von der unschönen Sorte. Die Delegation eines Zoos interessierte sich für die Übernahme von Waldrappen, das sind Vögel in der Grösse von Gänsen. Was danach passierte, stelle alles in den Schatten.

«Die Leiterin dieses Zoos hatte keine Ahnung der gesetzlichen Grundlagen und der Biologie der Tiere. Sie wollte die Waldrappen zusammen mit Kleinvögeln (Kanarienvögel) halten und wusste nicht, wie gross ihre Volieren sein muss», steht im Facebook-Post von John-David Bauder. Das Problem dabei: Waldrappen ernähren sich unter anderem von Kleinvögeln – ein Zusammenwerfen in den gleichen Käfig wäre für den Kanarienvogel eine zweifelhafte Freude.

Verhalten «wie im Supermarkt»

Doch damit nicht genug: «Dann liefen wir zurück an der Wildkatze vorbei und sie meinte, das wäre doch auch noch was für ihren Zoo? Auch ein Stachelschwein käme ihr gerade gelegen. Dabei gebärdete sie sich zusammen mit ihren vier Mitarbeitern, als ob sie gleich alles bekäme, wie in einem Supermarkt». Solches Verhalten sei ebenso dreist wie inkompetent, beklagt sich Johns kleine Farm. Es sei schwer genug, die Tiere weggeben zu müssen, so John-David Bauder.

Johns kleine Farm verschweigt nicht, das die meisten Erlebnisse positiv waren: «Einige Tiere wurden schon sehr respekt- und würdevoll abgeholt, dafür bedanken wir uns von Herzen sehr.»

Rückzieher im letzten Moment

Manche Interessenten hätten sich aber zu wenig Gedanken gemacht, bevor sie zusagten, Tiere aus Kallnach zu übernehmen. Einige Personen hätten erst beim Abholen bemerkt, dass zum Beispiel ein Zaun zu wenig hoch wäre und sie die Tiere nicht aufnehmen könnten. «Also mussten wir in der Kürze nochmals neue Plätze finden... was für ein Stress.»

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