Shenzen (den) – Es ranken sich zahlreiche Gerüchte um das neue iPhone und dessen Konfigurationen. Wir liefern allerdings erstmalig konkrete Fakten. Denn einfach nur Unbestätigtes aus den Techblogs abzutippen ist uns zu wenig. Der Enthüller steht in Kontakt mit Xuan-Chin Lee. Der 32-Jährige schraubt in 16-Stunden-Schichten beim Apple-Zulieferer Foxconn Bauteile des iPhone 6 zusammen.
«Ich bin sehr stolz an dieser technischen Entwicklung teilhaben zu können. Schliesslich wird bei uns demnächst ein Grossteil der Mitarbeiter durch Roboter ersetzt. Es erfüllt mich darum mit Stolz, mein Handwerk in dieses High-End-Produkt des Westens mit einfliessen zu lassen.»
Für die Zahlung von 250 Franken (ungefähr der Monatslohn eines Foxconn-Angestellten) hat uns der junge Chinese die heissesten Details zum neuen iPhone verraten.
Das neue iPhone wird mit einem Saphirglas ausgestattet. Dieses ist besonders bruchsicher und leicht zu reinigen. Fingerabdrücke oder Blutflecken lassen sich problemlos mit einem feuchten Tuch abwischen. Eine Eigenschaft, die man beim Produzenten Foxconn ganz besonders schätzt. Das neue Glas ist so bruchsicher, dass die Firma es in den Pausenräumen bereits in die Fensterrahmen hat einbauen lassen. Seither habe sich kein einziger Mitarbeiter mehr auf die Strasse gestürzt, berichtet Xuan-Chin Lee. Auch lästige Verletzungen im Pulsaderbereich, welche die Produktionsstrassen oftmals für Stunden aufhielten, gehören der Vergangenheit an. Es bleibt abzuwarten, wie begeistert die vielen Schweizer Reparaturshops auf das neue Glas reagieren.
Lieder oder Daten können dank «Speedy-Sync» schneller synchronisiert werden. Der Datenaustausch via WLAN dauert statt wie bis anhin 45 Minuten neu nur noch eine Viertelstunde. Wer es noch schneller mag, kann sein iPhone mittels Kabel an den Mac anschliessen und geniest eine Synchronisation innerhalb von 5 Minuten. Die Zeitersparnis ist somit enorm. Wer bisher sein Telefon dreimal täglich mittels WLAN synchronisierte, gewinnt dank «Speedy-Synch» 90 Minuten. Auch Xuan-Chin Lee begeistert der schnellere Datentransfer. «Wenn ich mir ein iPhone und einen Computer leisten könnte, würde ich von dieser Funktion definitiv Gebrauch machen.»
Die Sprachassistentin, die bisher als Siri bekannt war, kann neu jeden beliebigen Namen zugewiesen bekommen. Man kann sie also Kunigunde, Horst oder Bitch nennen. Apple möchte dadurch Unterschichtskunden ansprechen, die bisher Probleme mit der Aussprache von «Siri» hatten. Dieses Käufersegment soll Befehle ins iPhone brüllen können, als handle es sich um eine echte Frau.
Das iPhone 6 kommt in einem noch schmaleren Gehäuse, dem sogenannten Slim-Case daher. Technisch gesehen ist das zwar keine Innovation, allerdings legitimiert das Slim-Case den horrenden Preisaufschlag, den man ansonsten nur mit einem neuen Adapter hätte rechtfertigen können. Gemäss Xuan-Chin Lee sei das Zusammensetzen des Telefons wegen des schmalen Gehäuses eine Herausforderung.
«Oftmals habe ich Angst, pro Stunde nicht auf die im Vertrag festgehaltenen 150 Stück zu kommen. Allerdings motiviere ich mich dann durch positive Gedanken.» So stellt sich der junge Chinese regelmässig vor, wie stolz Steve Jobs auf seine Handarbeit wäre. «Und wenn ich mir vor Augen halte, dass dank meiner Produktivität ein Kind in Europa ein schönes Weihnachtsfest feiern kann, geht mir im Herzen die Sonne auf.»