Je länger ich sie kenne, desto weniger können (und wollen) sie die Finger voneinander lassen, was die anderen Anwesenden oftmals peinlich berührt zurücklässt. In einer Gruppe kann man es weglachen, aber kürzlich musste ich von einem Treffen zu dritt geradezu fliehen, weil sich ihr Durchs-Haar-Fahren und Nackenstreicheln in ein Aufeinander-auf-dem-Bett-Liegen verwandelt hatte. Ich habe beiden zusammen sowie jedem einzeln gegenüber schon mehrmals angetönt, dass ich mir in der Öffentlichkeit etwas weniger Körperkontakt ihrerseits wünschen würde, doch bisher blieb alles erfolglos. Da Sie tatsächlich auf jede Frage Bescheid zu wissen scheinen, hoffe ich, dass Sie mir auch bei diesem Problem weiterhelfen können. Alina, 20
Die Forschung kann heute mittels bildgebenden Verfahrens nachweisen, dass das Hirn frisch verliebter Menschen ähnlich neben der Spur läuft, wie wenn man sich anständig harte Drogen reinhaut. Da werden Dopamine ausgeschüttet, dass es nicht mehr schön ist. Und ausgeblendet, was nicht wirklich ins romantische Bild passt. Zum Beispiel Sie, liebe Alina. Das hat mit Ihnen nichts zu tun, nehmen Sie es drum bitte nicht persönlich. Und kommen Sie den beiden ja nicht mit Vernunft und dem Appellieren an den Verstand. Weil da ist zur Zeit keiner!
Die Liebe, sie macht töricht, dumm und spitz. Es ist drum sicher ratsam, die beiden für ein Weilchen zu meiden. Einfach so lange, bis die Hormone wieder im Normalbereich eingestellt sind und der ganze Wahnsinn etwas abklingt. Und das tut es – fast schon leider – immer irgendwann. Bei den einen nach drei Monaten, bei den anderen nach spätestens 1,5 Jahren. Seien Sie so lange nachsichtig im Wissen darum, dass diese rauschartige Geistesstörung Sie auch einmal heimsuchen könnte und Sie dann auch froh sind, nicht für unmündig erklärt und unter Vormundschaft gestellt zu werden.
Kafi Freitag (40!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 11-jährigen Sohn in Zürich.
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Die beliebtesten Kommentare
Matrixx
31.01.2016 23:48registriert März 2015
Da kann ich ein Liedchen von trällern.
Seit bald 1 1/5 Jahren ist mein bester Freund in einer Beziehung. Ich habe diesen Tag gefürchtet, weil ich schon Beziehungen von ihm miterlebt habe.
Die beiden kleben so aneinander, dass um sie rum nichts mehr existiert. Wenn wir uns treffen (und das sind vielleicht 3 mal im Jahr), kleben sie aneinander und man brächte sie nicht mal mit dem Brecheisen auseinander. Und wenn er mit uns mitkommt, damit wir Jungs kurz alleine reden, ist sie sauer und will nach Hause.
Viel Glück wünsch' ich dir. Und denk dran: Es gibt Schlimmeres!
Unsere Heizung stammt gefühlt aus der kleinen Eiszeit. Meine Wohnung auf eine vernünftige Temperatur zu bekommen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Als ich meinen Vermieter auf einen Heizungsersatz ansprach, kam sowas wie: «Also aus Gründen und so und überhaupt, wissen Sie.»
In meiner Wohnung musste ich jahrelang kaum heizen. Das Haus ist uralt, unisoliert, wird nach wie vor mit Erdgas beheizt und die Fenster waren aus dem tiefsten letzten Jahrhundert. Wieso ich die Heizung so selten brauchte, war mir schleierhaft. Bis zum vorletzten Winter.
Seit bald 1 1/5 Jahren ist mein bester Freund in einer Beziehung. Ich habe diesen Tag gefürchtet, weil ich schon Beziehungen von ihm miterlebt habe.
Die beiden kleben so aneinander, dass um sie rum nichts mehr existiert. Wenn wir uns treffen (und das sind vielleicht 3 mal im Jahr), kleben sie aneinander und man brächte sie nicht mal mit dem Brecheisen auseinander. Und wenn er mit uns mitkommt, damit wir Jungs kurz alleine reden, ist sie sauer und will nach Hause.
Viel Glück wünsch' ich dir. Und denk dran: Es gibt Schlimmeres!