WGs sind geil! Vor allem während des Studiums sind sie in meinen Augen das absolute Non-Plus-Ultra des Wohnens.
Ganz am Anfang meines Studiums lebte ich in einer 3er-WG im Herzen Fribourgs – und es war eine WG, wie sie sich gehörte: Berge von Geschirr im Brünneli, Haufen von Schuhen beim Eingang, von welchen wir bei 70% nicht wussten, von wem sie waren, 27 Zahnbürsteli, von denen 24 nicht den Bewohnerinnen gehörten, und im Kühlschrank vier verschiedene Kartons mit Milch, von denen meist alle bereits sauer waren. Generell waren da ganz viele «Das isch scho da gsi, woni iizoge bin»-Objekte (Sofa, ein Bild von Pamela Anderson in Polizeiuniform und eine erschreckend grosse Menge an Porzellan-Elefanten-Figürchen). Ausserdem begegnete ich des Öfteren morgens irgendeinem guatemaltekischen Austauschstudenten, der in den viel zu engen Trainerhosen einer meiner Mitbewohnerinnen auf dem Sofa pennte, während ebendiese Mitbewohnerin bereits ins Wochenende entflogen war.
Holá. Qué tál? Hehe. No no, yo no smoke Joints, pero thank you! Hehe. Please leave los pantalones aquí, hä?! Aso gäll, adiós.
Es waren geile Zeiten.
Trotzdem bin ich heute sehr froh, dass ich lediglich mein eigenes Geschirr abwaschen muss. Da sind zwar noch immer Berge von Schuhen, aber die gehören alle mir. Mea Culpa. Und wenn da irgendeine verkaterte Person auf meinem Sofa rumgammelt, dann kenne ich die meistens und sie spricht auch fast immer eine Sprache, die ich verstehe. Kurzum: Ich wohne gerne allein.
Heute habe ich mir nun einmal überlegt, unter welchen Bedingungen ich mich dazu würde überreden lassen, wieder zurück in eine WG zu ziehen. Dies lässt sich am besten mit Film- und Fernsehpersönlichkeiten veranschaulichen.
Als ersten Mitbewohner würde ich mir Christian Bale aussuchen. Weil: Geil! Und: weil Batman! Negativpunkt: Das Batmobil hat keinen Kofferraum für den Wocheneinkauf bei Denner. Ergo: Christian Bale darf kommen, aber nur, wenn er sich einen Kombi zutut. Dafür darf er immer nackt sein.
Lorelai Gilmore müsste auf jeden Fall dabei sein. Mit ihr würde ich auch mein Zimmer teilen, wenn sein müsste. Das würde wahrscheinlich dann darauf hinauslaufen, dass Leute Wetten darüber abschlössen, welche von uns beiden die andere zuerst in den Wahnsinn treibt. Klingt super! High 5!
Dann noch irgendwer mit einem Putzfimmel, das ist immer gäbig. Z.B. Elliott Reid aus «Scrubs». Superreinlich und auch noch Ärztin. Das ist sehr praktisch, wenn z.B. an einer WG-Party irgendein Genie darauf kommt, allen beweisen zu müssen, dass er «imfall würkli chan schwertschlucke, ich schwör», was er in der Folge mit einer Lightsaber-Imitation aus dem Jahr 1984 in die Tat umsetzt.
Guido Maria Kretschmer müsste auch dabei sein. Schwul, lustig, hat Ahnung von Mode. Awesome! Mit dem würde ich Abende lang Prosecco trinkend und im Pischi Céline Dion Songs nachträllern.
Glanzstück meiner imaginären Super-WG wäre Patrick Jane, der Mentalist. Wenn's den in echt gäbe, würde ich ihn jeden Tag erneut heiraten, mindestens für die nächsten 750 Jahre unseres gemeinsamen (WG-) Lebens.
Haustier wäre der Zukkihund, logischerweise, der von allen Bewohnern regelmässig mit Hasch-Hundeguezli gefüttert und fürsorglich in sein Hundebettli versorgt würde, wenn er mal wieder zuviel Basilikum geraucht hätte.
Zu guter Letzt: Pamela Anderson - immer in Polizeiuniform. Als Erinnerung ans Poster in meiner allerersten WG.
P.S. Pamela vom Zukkihund fernhalten.