Typewise hat die Marke von einer Million Downloads geknackt. Ein Meilenstein für eine App eines Schweizer Start-up-Unternehmens und vergleichbar mit dem Erfolg innovativer, junger Schweizer Firmen wie Threema oder der Einkaufs-App Bring.
2016 ging Typewise, damals noch unter dem Namen WRIO Keyboard, an den Start. Das Einzigartige an Typewise war von Anfang an das patentierte Tastaturlayout im Wabenstil. Das heisst: Die Buchstaben sind im Sechseck angeordnet, in der Mitte befinden sich zwei Leertasten, getippt wird mit beiden Daumen.
Das klingt ungewohnt und ist anfangs auch ungewohnt, die spezielle Tastatur-App hat aber mehrere Vorteile.
Die sechseckigen Tasten sind grösser und somit einfacher zu treffen. Wer Typewise nutzt, kann spätestens nach ein paar Tagen schneller schreiben und vermeidet lästige Tippfehler, es braucht aber auf jeden Fall eine Eingewöhnungszeit.
Ich konnte im Herbst 2015 eine Testversion der ungewöhnlichen Tastatur-App ausprobieren. Es funktionierte gut, aber ich zweifelte daran, dass viele Leute bereit sind, eine neue Tastatur zu erlernen. Fünfeinhalb Jahre später nutzen rund 250'000 Smartphone-Nutzer Typewise regelmässig. Dieser Erfolg gibt den Gründern Janis Berneker und David Eberle recht. Nun zünden sie mit der neuen Version Typewise 3.0 die nächste Stufe und erhalten dabei Hilfe von der ETH.
Typewise 3.0 kommt mit einer neuen Autokorrektur-Technologie, die zusammen mit KI-Ingenieuren der ETH Zürich entwickelt wurde. Die Tastatur-App biete nun einen höheren Prozentsatz an genau korrigierten Wörtern als bekannte Tastatur-Player wie Google Gboard oder Microsoft SwiftKey, sagen die Basler.
Eine ziemlich steile Ansage, zumal Google und Microsoft als führende Konzerne für künstliche Intelligenz gelten und ebenfalls seit Jahren ihre Tastatur-Apps weiterentwickeln. Allerdings hat beispielsweise der Online-Übersetzungsdienst DeepL gezeigt, dass kleine Start-ups Giganten wie Google und Microsoft in spezifischen Bereichen durchaus schlagen können.
Die optimierte Autokorrektur von Typewise 3.0 sei nicht nur besser als bei Gboard und SwiftKey, sondern biete auch den besseren Datenschutz. Die neue Autokorrektur-Technologie «wurde mit KI-Algorithmen entwickelt, die auf dem Gerät ausgeführt werden können, wodurch die Privatsphäre der Nutzer geschützt wird», sagen die Firmengründer. Autokorrektur und Textvorhersagen können also offline durchgeführt werden. Am wichtigsten sei jedoch, dass weder die Typewise-App noch Apps von Drittanbietern auf Tippdaten zugreifen können. Das sei «eine komplette Abkehr vom bestehenden Markt», beziehungsweise das Gegenteil der meisten anderen Tastatur-Apps, die Berechtigungen wie Netzwerk- und Mikrofonzugriff anfordern.
Typewise erkennt automatisch die Sprache, in der man gerade tippt. Aktuell werden 40 Sprachen erkannt. Die optimierte Erkennungssoftware sei so feinfühlig, «dass sie sogar erkennt und dem Benutzer hilft, wenn er in einem Dialekt tippt oder Umgangssprache verwendet», schreibt Typewise. Auch hier hatte das Start-up Hilfe von der ETH.
Und die Zukunft? «Das Ziel ist es, die Zahl von einer Million Downloads in den nächsten zwei Jahren zu verzehnfachen», sagt Co-Gründer and CEO David Eberle.
Typewise ist kostenlos im Apple App Store und Google Play Store erhältlich. Premium-Funktionen wie zum Beispiel die Spracherkennung sind kostenpflichtig.
Hab's probiert und es trieb mich in den Wahnsinn.. nach drei Tagen gab ich auf.