Android und iOS haben nützliche Notfall-Funktionen, die jede und jeder kennen sollte.bild: watson
Das Smartphone kann im Notfall zum Lebensretter werden. Dafür müssen Nutzer aber bestimmte SOS-Funktionen im Gerät aktivieren.
23.06.2019, 09:5924.06.2019, 08:26
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Ein Smartphone trägt so gut wie jeder immer bei sich. Mit den richtigen Einstellungen kann das Gerät seinem Besitzer sogar das Leben retten. Dafür bieten Android-Geräte und iPhones sogenannte Notfallmodi. Wir zeigen, wie du die Notfallfunktionen von Android und iOS nutzen kannst.
Notfallmodus bei iOS aktivieren
Mit der Funktion «Notruf SOS» kann man schnell und einfach den Rettungsdienst alarmieren und eigene Notfallkontakte automatisch per Textnachricht informieren.bild: watson
Den Notfallmodus bei einem iPhone zu aktivieren, ist ganz einfach, allerdings hängt die genaue Methode davon ab, ob du ein neueres oder älteres iPhone hast:
iPhone 8 und neuer:
- Halte gleichzeitig die Seitentaste (Standby-Taste) und eine der Lautstärkentasten gedrückt, bis der Schieberegler «Notruf SOS» angezeigt wird.
- Ziehe den «Notruf SOS»-Schieberegler, um einen Notruf abzusetzen.
- Alternativ kannst du auch die Seitentaste und die Lautstärkentaste länger gedrückt halten, bis ein Countdown von 5 auf 0 erscheint. Ist er abgelaufen, wird ebenfalls ein Notruf abgesetzt.
- Danach bietet das Gerät an, einen zuvor hinterlegten Notfallkontakt per SMS zu informieren, zum Beispiel die Familie. Dabei wird auch der aktuelle Standort übermittelt.
bild: apple
Tipp: Auf dem iPhone 8 oder neuer kannst du alternativ durch fünfmaliges Drücken der Seitentaste den Notruf wählen. Die Funktion «Mit Seitentaste anrufen» muss allerdings zuerst in den «Einstellungen» unter «Notruf SOS» aktiviert werden.
iPhone 7 und älter:
- Drücke fünf Mal schnell hintereinander auf die Standby-Taste (Seitentaste) am Gerät. Nun wird der Schieberegler «Notruf SOS» angezeigt.
- Ziehe den «Notruf SOS»-Schieberegler, um einen Notruf abzusetzen.
- Danach bietet das Gerät an, einen hinterlegten Notfallkontakt per SMS zu informieren, zum Beispiel die Familie. Dabei wird auch der aktuelle Standort übermittelt.
Tipp: Den Notfallkontakt kannst du unter «Einstellungen» und «Notruf SOS» in der Funktion «Health» einrichten. Unter «Notruf SOS» kann auch der automatische Anruf des Rettungsdienstes ein- und ausgeschaltet werden – und der sehr laute Signalton beim Countdown.
Detaillierte Infos zur Funktion «Notruf SOS» gibt Apple auf dieser Support-Seite.
Ebenfalls nützlich: Der «Notfallpass» bei iOS.
Notfallmodus bei Android aktivieren
Mehrmaliges Drücken der Ein-/Aus-Taste sendet automatisch eine Notfall-SMS mit dem eigenen Standort an deine Notfallkontakte.bild: watson
Smartphones mit Android ab Version 5.0. besitzen in der Regel einen Notfallassistenten. Wird fünf Mal kurz der Ein-/Aus-Button gedrückt (bei Samsung reichen drei Klicks), nimmt das Handy automatisch ein Foto mit der Front- und Rückkamera auf und schickt es gemeinsam mit der Botschaft «Brauche Hilfe» und dem aktuellen Standort an die vorher festgelegte(n) Kontaktnummer(n).
Bei manchen Android-Smartphones kann der Notfall-Nachricht automatisch ein Foto und eine kurze Audioaufnahme angehängt werden. bild: watson
Je nach Handy-Marke kannst du einrichten, dass das Smartphone beim mehrmaligen Drücken des Ein-/Aus-Buttons fünf Sekunden der Umgebung (Tonaufnahme) aufnimmt und mit den Kameras auf der Vorder- und Rückseite des Geräts Fotos schiesst. Diese Dateien werden zusammen mit dem aktuellen Standort an die festgelegten Kontaktpersonen geschickt, ohne dass das Smartphone entsperrt werden muss.
Der Notfallkontakt erhält eine SMS mit dem aktuellen Standort. Hat die Person in Not die Optionen «Bilder und Tonaufnahmen anhängen» aktiviert, werden diese mitgeschickt.bild: watson
Tipp: Den Notfallkontakt kannst du in den «Einstellungen» und «Notfall SOS» einrichten. Die Notfall-Funktion findet man am einfachsten, wenn man in der Suchfunktion der «Einstellungen»-App nach «Notfall» oder «SOS» sucht.
Alternativer Notfallmodus bei Samsung
Bei Samsung kann das Handy mit langem Drücken des Power-Buttons in den Notfallmodus versetzt werden. bild: watson
Statt mehrmals schnell den Power-Button zu drücken, um (heimlich) einen Notruf an eine vorher festgelegte Kontaktperson abzusetzen, können Samsung-User das Handy in einer Notsituation auch in einen speziellen, stromsparenden Notfallmodus versetzen. Das geht ganz einfach:
- Halte hierzu die Ein-/Aus-Taste gedrückt, bis die Optionen «Ausschalten», «Neustart» und «Notfallmodus» erscheinen.
- Wähle Notfallmodus und klicke auf «Aktivieren».
Im Notfallmodus kann man mit einem Klick den Notruf alarmieren oder den persönlichen Notfallkontakten den eigenen Standort übermitteln.bild: watson
Das Smartphone senkt im stromsparenden Notfallmodus die Helligkeit des Displays und nutzt Graustufen statt Farben. WLAN oder Bluetooth werden deaktiviert. Das soll Akku sparen und so die Nutzungsdauer des Geräts erhöhen. Die geschätzte verbleibende Nutzungszeit wird auf dem Display angezeigt.
Im Notfallmodus hat man unter anderem die Möglichkeit, einen Notfallalarm (lauter Signalton) zu starten. Auch lässt sich mit einem Klick der Rettungsdienst anrufen oder eine Taschenlampe aktivieren. Zusätzlich kann der aktuelle Standort an einen Notfallkontakt per SMS gesendet werden (was wie gesagt auch mit dem mehrfachen Drücken der Ein-/Aus-Taste ausgelöst werden kann).
Spezialisierte Notruf-Apps
Es gibt auch eine Reihe spezialisierter Notfall-Apps, die Leben retten können. Zu den wichtigsten gehören:
- Echo112 ist eine kostenlose App für iOS und Android, die deinen Standort an den örtlichen Notfalldienst überall auf der Welt übermittelt.
- HELP Notfall für iOS und Android ist eine Gratis-App der Schweizerischen Herzstiftung. Die App führt mit visuellen und akustischen Anleitungen in die lebensrettenden Massnahmen bei einem Herz- und Hirnschlag-Notfall ein.
- Uepaa ist vor allem für Personen sinnvoll, die oft alleine in abgelegenen Gegenden unterwegs sind. Kannst du nicht mehr selbst Kontakt zu einer Notfallstelle aufnehmen, macht das die App für dich. Weil sich alle Handys mit Uepaa untereinander per WLAN vernetzten können, können im Optimalfall so auch Personen gefunden werden, die sich ausserhalb des Handynetzes befinden.
- Mit der kostenlosen Rega-App alarmiert man in einer Notsituation mit einem Wisch die Rega-Einsatzzentrale und übermittelt automatisch die Positionsdaten. Die Rega-App kann im In- und Ausland genutzt werden, aber erst nach telefonischer Rücksprache mit der Einsatzzentrale wird eine Rettung eingeleitet.
(oli/avr/hd/t-online.de)
Diese super-nützlichen Apps solltest du unbedingt kennen
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