Apple hat in Cupertino an einer rund anderthalbstündigen Keynote neue iPhones, die nächste Apple-Watch-Generation und ein neues Einsteiger-iPad vorgestellt.
Apple setzt bei seiner neuen iPhone-Generation stark auf bessere Kameras, um die zuletzt gesunkenen Verkäufe seines wichtigsten Produkts anzukurbeln. Das iPhone 11, das als Einstiegsmodell das aktuelle iPhone XR ersetzt, bekommt unter anderem einen Nacht-Modus.
Der Nachfolger des aktuellen Top-Modells iPhone XS trägt die Bezeichnung iPhone 11 Pro und die Variante mit noch grösserem Touchscreen heisst iPhone 11 Pro Max. Das am Dienstag vorgestellte iOS-Flaggschiff hat nun drei Kameras – Standard-Brennweite, Teleobjektiv und Ultra-Weitwinkel.
Mit Apple TV+ zum Kampfpreis versuchen die Kalifornier, sich bei den Videostreaming-Diensten zu etablieren. Und mit Apple Arcade wird insbesondere «Casual Gamern» ein vergleichsweise günstiges Spiele-Abo geboten.
Noch machen iPhone-Verkäufe die Hälfte des Apple-Umsatzes aus. Doch der Absatz schwächelt, und die Vorbereitungen auf den neuen Mobilfunkstandard 5G ziehen sich hin. Während der Keynote wurde 5G mit keinem Wort erwähnt ...
An neuer Hardware gibt's noch die fünfte Generation der Apple Watch mit Always-on-Display sowie ein aufgemotztes, relativ günstiges Einsteiger-iPad (10,2 Zoll).
Laut aktueller Mitteilung von Apple Schweiz:
Bei bisheriger Hardware, die Apple weiter im Sortiment führt, sind die Preise gesenkt worden:
Aus Apples offiziellem Sortiment verschwinden das iPhone 7, iPhone 7 Plus, iPhone XS und iPhone XS Max.
Laut Bericht des Techblogs Apple Insider wird Apple iOS 13 am 19. September 2019 veröffentlichen, für das iPhone 6S und alle neueren Apple-Smartphones.
Die iPadOS genannte neue System-Software stehe ab dem 30. September als Download zur Verfügung. Sie bringt unter anderem ein verbessertes Multitasking, um zumindest die grösseren iPads als Laptop-Ersatz zu positionieren.
Verschiedene neue Software-Features, die während der Beta-Testphase zurückgezogen werden mussten, sollen mit iOS 13.1 am 30. September zur Verfügung stehen.
Laut Apple-Website soll macOS Catalina «im Oktober» kommen, aber es wird kein Datum angegeben.
Das neue iPhone-Topmodell gibt's in zwei Grössen, wie die im letzten Jahr lancierten Modelle XS und XS Max, also mit einer Bildschirmdiagonalen von 5,8 Zoll, bzw. 6,5 Zoll.
The first phone Apple's called "Pro" adds a telephoto shooter to the iPhone 11's Wide & Ultra-Wide cameras. Same setup as the Galaxy S10, Huawei P30 Pro, etc.
— Michael Fisher (@theMrMobile) September 10, 2019
Strange that Apple continues to settle for 2x tele.
Also overdue: fast charging (18W) in the box. Finally! #AppleEvent pic.twitter.com/APahnHppa8
Für die Bildbearbeitung hat Apple den iPhone-Prozessor aus eigener Entwicklung («A13 Bionic») weiter aufgemotzt. Nun sind unter anderem auch Zeitlupen-Selfies mit der Front-Kamera der iPhones möglich, sogenannte Slofies.
Das günstigste der neuen iPhone-Modelle ist mit einem 6,1-Zoll-LCD-Bildschirm bestückt, Apple bezeichnet dies als Liquid Retina, es ist aber kein OLED-Display. Auf der Rückseite hat es eine Zweifach-Kamera, damit sind Fotos im Porträtmodus möglich, es gibt zweifachen Zoom und einen Nachtmodus, für Aufnahmen bei wenig Licht!
Slofies sollen laut Apple die Selfies ergänzen. Man kann sie nun auch im Querformat machen. Die Frontkamera ermöglicht auch Aufnahmen in Slow-Motion.
Der «A13 Bionic»-Prozessor, eine Eigenentwicklung, sei der schnellste und leistungsfähigste Chip, der bislang in einem Smartphone verbaut wurde, heisst es.
Verfügbarkeit: Vorbestellungen sind laut Apple-Website ab 13. September, 14 Uhr, möglich. Verkaufsstart: 20. September.
Preis: ab 699 US-Dollar, bzw. 809 Fr.
Die fünften 15 Minuten vom #AppleEvent drehen sich um ein erstaunlich günstiges iPhone 11 mit besseren Kameras und mehr Akku und der neuen SoC im A13 Bionic. Also mehr Bums für alles und Qualcomm, Samsung, Huawei und MediaTek weinen wenn sie Benchmarks sehen.
— Technikfaultier (@Technikfaultier) September 10, 2019
An der Keynote wurde kein Wort verloren zu Trackern, die laut Gerüchteküche mit Ultra Wideband (UWB) funken und ermöglichen, verlorene Gegenstände aufzuspüren.
Was Apple vorgestellt hat, ist ein neuer, selber entwickelter U1-Chip, der im iPhone 11 und den iPhone-11-Pro-Modellen steckt. Dieser nutzt die so genannte Ultra-Breitband-Technologie für die zentimetergenaue Bestimmung von Objekten im dreidimensionalen Raum. Auch Bluetooth 5.1 bietet Entfernungsmessung, doch UWB soll präziser sein.
Apple setze grosse Hoffnungen in den U1-Chip, schreibt der Techblog Apple Insider. Die UWB-Technologie helfe auch bei der Indoor-Navigation und Karten-Erweiterungen.
Entsprechende Hardware dürfte in der Pipeline sein, aber frühestens mit iOS 13.1 kommen, denn da gibt es auch auf Software-Seite gewisse Änderungen («Find my»-App).
Im Oktober könnte die nächste Apple-Keynote folgen, es soll ja auch ein Macbook Pro mit 16-Zoll-Display geben.
Die fünfte Generation der Apple-Uhr hat ein Always-On-Display, sie kann ständig die Zeit und die «Komplikationen» anzeigen. Der Akku soll bis zu 18 Stunden Dauerbelastung durchhalten. Und die Smartwatch hat auch einen Kompass.
Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Es gibt neue Gehäusevarianten (neben Stahl und Aluminium) in Titan und in Keramik. Preis: Ab 400 Dollar (WLAN-only-Modell). Das LTE-Modell mit Aluminiumgehäuse gibt's ab 500 Dollar.
Apple behält auch die Series 3 aus dem Jahr 2017 im Programm und verkauft sie für 199 Dollar – das ist der bisher günstigste Preis für eine Apple Watch.
Bei der neuen Generation der Computer-Uhr Apple Watch bleibt der Bildschirm erstmals die ganze Zeit an. Bisher war er normalerweise schwarz, um Strom zu sparen, und sprang erst an, wenn der Bewegungssensor erkannte, dass der Arm hochgehoben wird, oder wenn man das Display antippte.
Apple motzt sein Einsteiger-Tablet mit der siebten Generation auf. Der Bildschirm ist etwas grösser: 10,2 Zoll statt 9,7 Zoll Diagonale. Die automatische Gesichtserkennung Face ID (wie beim iPad Pro) ist nicht drin, dafür Touch ID. Was Grafik-Freunde freut: Bedienbar ist es auch mit dem Digitalstift Apple Pencil. Preis: ab 329 US-Dollar. Bestellungen sind ab sofort möglich, Auslieferung sei Ende September.
Apple treibt seinen Wandel zum Unterhaltungskonzern voran. Der iPhone-Hersteller kündigte am Dienstag an, seinen bereits zuvor in Aussicht gestellten Streamingdienst Anfang November in 100 Ländern zu starten. Damit will Apple Platzhirschen wie Netflix und Walt Disney Konkurrenz machen.
Apple TV+ startet am 1. November, für 4.99 US-Dollar pro Monat, in über 100 Ländern. Schweiz: 6 Fr. pro Monat.
Mit diesem Preis unterbietet Apple Rivalen wie Netflix. Wobei Branchenbeobachter bereits betont hatten, dass Apple am Anfang eigentlich nur weniger als die Rivalen verlangen könne, weil der Konzern mit einem schmaleren Inhalte-Angebot starte. Bis zum «Netflix-Killer», der die Konkurrenz in Angst und Schrecken versetzt, ist es noch sehr weit ...
Apple Arcade wird ab dem 19. September verfügbar sein, in mehr als 150 Ländern, zu denen sicher die Schweiz gehört. Preis: 4.99 US-Dollar, für die ganze Familie. Und man kann den Abo-Spieledienst einen (1) Monat lang gratis testen.
Der Techblog Wccftech listet die für Mobile-Gamer spannenden, zum Teil exklusiven Titel auf:
Studien zur Gesundheit: Apple beteiligt sich an drei neuen wissenschaftlichen Forschungsprojekten:
Dazu wird eine App namens Apple Research lanciert. Die kommt zunächst in den USA heraus, noch 2019.
Mit Material der SDA