Heute Freitag wird Apples Satelliten-Notruf-Dienst für iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer in der Schweiz aktiviert, wie das Unternehmen vorab mitteilte.
Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Mit dem iPhone 15 und Co. kommt nun die zweite iPhone-Generation in den Verkauf, die «Notruf SOS via Satellit» beherrscht. So nennt Apple die innovative Funktion, die kein anderer Smartphone-Hersteller in vergleichbarer Form anbietet.
Stell dir vor, du bist in einer Region ohne Mobilfunkempfang und es gibt einen medizinischen Notfall oder eine andere bedrohliche Situation, die den raschen Einsatz professioneller Rettungskräfte erfordert. Wenn du ein neueres iPhone mitführst, kannst du über den integrierten Satelliten-SOS-Dienst sofort Hilfe anfordern. Ausserdem lässt sich auch der eigene Standort mit Dritten teilen und man kann im Vorfeld festgelegte Kontakte benachrichtigen.
Neu ist die potenziell lebensrettende Funktion in der Schweiz und allen Nachbarländern verfügbar, aber auch in weiteren Staaten Europas und in Übersee (siehe unten).
Das Wissen um die Funktion ist auch für Nicht-iPhone-User wichtig: In prekärer Lage muss nur eine anwesende Person ein iPhone haben, um rasch Hilfe anzufordern.
Zudem lässt sich der eigene Standort mit Familie und Freunden auch ohne Notsituation via Satellit teilen, wenn man sich in einem Gebiet ohne Mobilfunk/Internet aufhält.
Mit allen 2022er- und 2023er-Modellen:
Das neue iPhone-Betriebssystem iOS 17.
Apple erklärt dazu:
Bei einem gemeldeten Notfall lassen sich automatisch auch Angehörige und/oder Freunde informieren:
In folgenden europäischen Ländern:
Ausserdem in Nordamerika und «Down Under»:
Wenn mit dem iPhone keine herkömmliche Verbindung verfügbar ist, um einen Notruf abzusetzen, wird die Verfügbarkeit des Satelliten-SOS-Dienst angezeigt.
Dann gilt es zunächst – vor dem Absetzen des eigentlichen Notrufs über die Nachrichten-App – ein paar wichtige Fragen zu beantworten, die dann in der ersten Nachricht an die Disponenten (des Rettungsdienstes) übermittelt werden. Ziel ist es, dass sich diese schnell ein Bild von der Situation und dem Standort der Hilfesuchenden machen können.
Nach dem Beantworten der Fragen zeigt die Benutzeroberfläche an, wohin man das Gerät richten muss, um eine Verbindung herzustellen, und sendet die erste Nachricht.
Diese Nachricht enthält die Angaben des Users zu den zuvor beantworteten Fragen zur Notfallsituation, den Standort des iPhones, einschliesslich der Höhe, den Akkustand des Geräts und den Notfallpass, falls aktiviert (siehe unten).
Apple kooperiert mit dem US-amerikanischen Satellitendienst-Betreiber Globalstar, der weltweit tätig ist. Wenn iPhone-User einen Notruf über Satellit absetzen, wird die Textnachricht von einem der Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn empfangen und an eine Bodenstation gesendet.
Wenn die Nachricht bei einer Bodenstation eingeht, wird sie an eine Notrufzentrale weitergeleitet, die Retter losschicken kann, oder an ein Relaiszentrum mit von Apple geschulten Notfallspezialisten, falls die nächstgelegene Notrufzentrale keine Textnachrichten empfangen kann.
Wichtig zu wissen: Es lassen sich nur Textnachrichten übermitteln, man kann also nicht telefonieren mit der Notrufzentrale.
Mit der auf iPhones vorinstallierten Apple-App «Wo ist?» lässt sich der eigene Standort via Satellit teilen, wenn keine Mobilfunk- oder WLAN-Verbindung verfügbar ist.
Um den Standort einer befreundeten Person zu sehen, der via Satellit gesendet wurde, muss iOS 16.1 (oder neuer) auf dem eigenen iPhone installiert sein, wie der Apple-Support erklärt. Dies ist auch mit älteren iPhones möglich!
Der eigene Standort kann per Satellit einmal alle 15 Minuten an die Kontakte übermittelt werden, die man in der «Wo ist?»-App festgelegt hat. Der Standort der befreundeten Person wird hingegen in der App nicht angezeigt, solange die Verbindung nur über Satellit zustande kommt.
Das ist eine lange Geschichte. 😅
Wenn man in eine Notlage gerät und «Notruf SOS via Satellit» verwenden muss, lässt sich der Notfallpass teilen und man kann automatisch die (auf dem iPhone) festgelegten Notfallkontakte benachrichtigen. Dazu müssen aber vorgängig die Informationen eingegeben worden sein, bevor man an einem Ort ohne Mobilfunk- und WLAN-Abdeckung ist.
Wie iPhone-User ihren Notfallpass mit medizinisch relevanten Informationen (wie Blutgruppe, Erkrankungen und Allergien) einrichten, erfährst du hier beim Apple-Support.
Ja, das ist über die iPhone-Einstellungen möglich.
Denke daran, dass eine direkte Verbindung zum Himmel über dir gegeben sein muss, respektive zu den Satelliten, die um die Erde kreisen. Deshalb gilt laut Apple:
Gut zu wissen: Die Verbindung wird automatisch aufrechterhalten, wenn der iPhone-Bildschirm gesperrt ist.
Vorläufig nichts.
Der SOS-Satelliten-Dienst ist für die iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer gemäss den Angaben von Apple zwei Jahre lang kostenlos. Darüber hinaus hat das Unternehmen nicht mitgeteilt, wie viel es verlangen will und ob überhaupt jemals eine Gebühr für den Zugriff erhoben wird.
Die mit iOS 17 lancierte «Pannenhilfe per Satellit» ist vorläufig nur in den USA verfügbar. Sie ist laut Apple zwei Jahre lang nach Aktivierung eines iPhone 14, iPhone 14 Pro, iPhone 15 oder iPhone 15 Pro kostenlos.
Ein Notfunk ist nicht einfach verfügbar für alle, das Rega-hardcoded-Ding funktioniert im Umland nicht und dann gab's da nur noch den Garmin inReach mit Abo.
Tatsächlich passierte dann was und dies (mit enorm viel Glück) wirklich 50m vor der Empfangsgrenze.
Diese Funktion im iPhone zu haben ist genial und ich bin sehr froh, kommt die jetzt auch in die Schweiz und ist im nahen Ausland bereits verfügbar.