Von Antiquitäten spricht man bei Gegenständen, die 100 Jahre und älter sind. Für besondere Sammlerstücke werden teilweise Preise aufgerufen, die den Originalpreis um ein Vielfaches übersteigen. In der Technikwelt scheinen schon 15 Jahre auszureichen, um für ein iPhone der ersten Generation das rund 83-fache des Anschaffungspreises zu verlangen.
Ein solches Exemplar in Originalverpackung wird derzeit online versteigert. Das amerikanische Auktionshaus LCG Auctions scheint für das iPhone aus dem Jahr 2007 mit grosszügigen Liebhaberpreisen zu rechnen. Startgebot sind 2500 US-Dollar. Beim geschätzten Wert hingegen heisst es auf der Webseite: «50'000 Dollar – und mehr».
Dass das iPhone der ersten Generation ihr einmal das 83-fache des Ursprungspreises von 599 Dollar einbringen könnte, hätte die Besitzerin Karen Green vor über 15 Jahren wohl nicht für möglich gehalten. Laut der US-Nachrichtenseite «BusinessInsider» hat Green das Handy damals von Freunden geschenkt bekommen.
Der Grund dafür, dass sich das Gerät auch Jahre später noch in der Originalverpackung befindet, sei die beschränkte Kompatibilität mit Vertragsanbietern zur Zeit der Erscheinung.
Als das iPhone in Greens Besitz überging, hatte sie bereits drei Telefonanschlüsse bei Verizon. Die ersten iPhones konnten damals jedoch nur mit einem Anschluss bei AT&T genutzt werden.
Auch der 3.5-Zoll-Bildschirm, eine 2-Megapixel-Kamera und der Safari-Webbrowser, mit dem das erste iPhone ausgestattet war, konnten sie laut US-Medienbericht nicht von einem Vertragswechsel überzeugen.
Noch in Folie verpackt und zum Schutz in einen Schlafanzug eingewickelt, lagerte sie das Handy über 15 Jahre in ihrem Schrank. Erste Überlegungen, es zu verkaufen, stellte sie an, als sie knapp fünf Jahre später davon hörte, dass iPhones der gleichen Generation für 10'000 Dollar den Besitzer wechselten.
Sie entschied sich zu warten. Erst als sie im vergangenen Oktober davon erfuhr, dass ein vergleichbares Gerät über eine Auktionsplattform für 40'000 US-Dollar veräussert wurde, entschied sie sich zum Verkauf.
Hinter diesem Schritt steht vor allem der Wunsch, weiter in ihr neu gegründetes Tattoo-Studio zu investieren. Im Gespräch mit «Businessinsider» betonte sie: «Wenn man ein Jahr lang kein Einkommen hat, weil man keinen Arbeitsplatz hat und versucht, sich selbstständig zu machen, gehen die Ressourcen zur Neige.»
(t-online/dsc)