
Wo sind die Gspänli? Diese Frage lässt sich künftig mit der SBB-App beantworten.Bild: KEYSTONE
Neu können Reisende ihren Standort im Zug per App mit Freunden teilen und erhalten automatisch Störungs- und Verspätungs-Informationen für den Zug, in dem sie sitzen. Einen kleinen Haken gibt es aber.
01.02.2023, 14:3201.02.2023, 14:47
Stefan Ehrbar / ch media
Wer mit anderen Menschen eine Reise im öffentlichen Verkehr unternimmt, kennt die Situation: Jemand ist schon eine Haltestelle früher eingestiegen und hat Sitze reserviert – und aus den spärlichen Angaben wie «Ich sitze im hinteren Teil oben» wird niemand von den zustossenden Mitreisenden richtig schlau. Nun schaffen die SBB Abhilfe.
Wo gibts das?
In der sogenannten «Preview»-App, in der neue Funktionen getestet werden, bevor sie in die normale SBB-App integriert werden, lässt sich nun automatisch der exakte Standort im Fahrzeug mit Mitreisenden teilen.
Die Anwendung erkennt nicht nur die Position innerhalb des Wagens, sondern auch, ob jemand in einem Doppelstockzug oben oder unten sitzt. Diese Information wird grafisch aufbereitet.

So sieht die Positionsfunktion aus.screenshot: sbb-preview-app
Die App kann im Android-Store oder im Apple-Store unter dem Namen «SBB Preview» heruntergeladen werden.
Wo ist der Haken?
Um die Funktion nutzen zu können, muss auf dem eigenen Smartphone die Bluetooth-Funktion aktiviert werden – zumindest bei Nutzung der App. Dies hat bei einigen Smartphone-Modellen den Nachteil, dass sich der Akku etwas schneller entlädt.
Um den Standort zu erfassen, greift die App nämlich auf kleine, in den SBB-Zügen verbaute Bluetooth-Sender zurück, sogenannte Beacons. Diese sind auch in Bahnhöfen zu finden, damit die Navigation etwa in den grossen unterirdischen Teilen des Zürcher Hauptbahnhofs klappt.
Die Funktion wird laut SBB-Sprecherin Luana Quinter bei einer aktiven Reise in einem Zug angezeigt, der mit solchen Beacons ausgerüstet ist. Derzeit sind dies ausschliesslich Fernverkehrszüge, also etwa Intercity-, Eurocity- oder Interregio-Züge.
Und was ist mit der Datensicherheit? Die Daten würden weder registriert noch gespeichert oder weiterverwendet, verspricht Quinter. «Sobald die oder der Reisende den Zug verlässt, verliert sie oder er die Informationen.»

Die Position lässt sich beispielsweise per Whatsapp teilen.screenshot: sbb-preview-app
Was ist mit der normalen SBB-App?
Wann und in welcher Form die neue Funktion auch in der normalen SBB-Mobile-App integriert wird, ist noch offen. In erster Linie gehe es nun darum, zu prüfen, wie gut die Qualität der Erkennung und die Akzeptanz bei der Kundschaft seien, sagt Quinter.
Ebenfalls neu integriert in die Preview-App wurde eine Funktion, die automatisch Störungsmeldungen oder Informationen zu Verspätungen des Zuges anzeigt, in dem sich die Nutzenden befinden. Diese Funktion wird «On Board Informationen» genannt.
Die SBB-Preview-App wurde bereits alleine für Android-Geräte über 100'000-mal heruntergeladen, die eigentliche SBB-App allerdings über fünf Millionen Mal.
(aargauerzeitung.ch)
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quelle: watson / sbb /
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