Bitcoins im Wert von aktuell mehr als 50 Millionen Euro hat die deutsche Justiz von einem verurteilten Computer-Betrüger beschlagnahmt. Auf das Geld kann die Behörde aber nicht zugreifen, wie ein Sprecher Staatsanwaltschaft Kempten (Bayern) am Donnerstag bestätigte.
Für die digitale Geldbörse fehlt demnach das Passwort – und das hat ihr ehemaliger Besitzer bislang nicht verraten.
Nur 86 der 1800 Bitcoins, die der Betrüger illegal auf den Computern anderer Menschen erstellt hatte, konnte die Staatsanwaltschaft demnach im Jahr 2018 verkaufen. Die Behörde erlöste so rund 500'000 Euro für die Staatskasse.
Die restlichen mehr als 1700 Bitcoins sind aber weiter im Besitz der Staatsanwaltschaft, ohne dass sie bislang darauf zugreifen konnte.
Der Computer-Betrüger hat nach Angaben der Behörde seine Haftstrafe nach seiner Verurteilung im Jahr 2014 inzwischen verbüsst. Auf die Bitcoins kann der Mann demnach aber nicht mehr zugreifen: Experten der Strafverfolgungsbehörde haben den virtuellen Geldbeutel vor einem Zugriff von aussen abgesichert.
Der Fall wecke Erinnerungen an die Situation von Stefan Thomas, konstatiert spiegel.de. Der bekannte Programmierer, der in San Francisco lebt, besitze ebenfalls Bitcoins, bei ihm gehe es sogar um mehr als 200 Millionen Euro.
Thomas habe das Problem, dass er selbst sich an ein bestimmtes Passwort nicht mehr erinnere. Aus diesem Grund sei ihm bisher der Zugang zu seinem digitalen Schatz aus dem Jahr 2011 verwehrt geblieben – 7002 Bitcoins.
(dsc/sda/dpa)