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Hydra Market: Deutsche Ermittler schalten Darknet-Marktplatz ab

Obwohl sie nur russischsprachige User akzeptierten, schafften es die Betreiber, alle anderen Darknet-Märkte, die westliche Benutzer beliefern, in den Schatten zu stellen.
Obwohl sie nur russischsprachige User akzeptierten, schafften es die Betreiber, alle anderen Darknet-Märkte, die westliche Benutzer beliefern, in den Schatten zu stellen.screenshot: bitcoininsider.org

Aus für «Hydra Market»: Deutsche Ermittler schalten russischen Darknet-Marktplatz ab

Das Angebot richtete sich ausschliesslich an Kunden in der Russischen Föderation, respektive der ehemaligen Sowjetunion.
05.04.2022, 11:2605.04.2022, 13:57
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Deutsche Ermittler haben den umsatzstärksten illegalen Darknet-Marktplatz «Hydra Market» ausgeschaltet. Gemäss Bundeskriminalamt (BKA) hatte die russischsprachige Plattform etwa 17 Millionen Kunden und mehr als 19'000 Verkäuferkonten.

Laut Mitteilung vom Dienstag wurde die Serverinfrastruktur nach «aufwändigen Ermittlungen» beschlagnahmt und der Marktplatz «damit geschlossen». Auf der Darknet-Seite informierte am Dienstag ein Banner über die polizeiliche Abschaltung, später war die Seite nicht mehr erreichbar.

Über den Darknet-Marktplatz wurden den Polizeiangaben zufolge allein im Jahr 2020 Umsätze in Höhe von mindestens 1,25 Milliarden Franken getätigt. «Hydra Market» war seit mindestens 2015 aktiv und galt zuletzt als der weltweit wichtigste illegale Darknet-Marktplatz. Gehandelt wurden laut BKA vor allem Drogen sowie gestohlene Daten und gefälschte Dokumente, beispielsweise gefälschte Pässe.

«Hydra Market» bot laut BKA auch Dienste an, über die sich digitale Finanztransaktionen mit Kryptowährungen verschleiern lassen. Berüchtigte osteuropäische Ransomware-Banden sollen die von den Hydra-Market-Betreibern angebotenen Bitcoin-Auszahlungsdienste genutzt haben.

Eine weitere Besonderheit: Hydra stand nur für Verkäufer und Käufer in folgenden Ländern zur Verfügung:

  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Belarus
  • Kasachstan
  • Kirgistan
  • Moldau
  • Russland
  • Tadschikistan
  • Ukraine
  • Usbekistan

Bei der Beschlagnahmung der Server seien Bitcoin im Wert von gut 23 Millionen Franken sichergestellt worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.

Die Identität der «Hydra Market»-Betreiber sei bislang unklar. An den Ermittlungen waren auch US-Behörden beteiligt.

Quellen

(oli/dsc)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mijasma
05.04.2022 12:31registriert Oktober 2018
Leider heisst es nicht umsonst Hydra.
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