Der Mustang Mach-E soll knapp 44'000 US-Dollar kosten. bild: the verge
Ford schickt seinen Elektro-Mustang gegen Tesla ins Rennen. Elon Musk schlägt bereits am Donnerstag mit einem Cybertruck-Pickup zurück – und BWM hat ebenfalls einen neuen Stromer am Start.
Ford setzt auf die Anziehungskraft seiner Sportwagenmarke Mustang, um im Geschäft mit Elektroautos Fuss zu fassen. Allerdings ist der neue Mustang mit den bisherigen Namensträgern kaum vergleichbar: Das vollelektrische Modell spielt als 5-Türer in der Kategorie der Sportgeländewagen (SUV) mit. Auf den Markt kommt der Mustang Mach-E im November 2020, die Reichweite mit einer Batterieladung soll je nach Akkugrösse und Antriebsart bei 420 bis 600 Kilometern liegen. Laut Ford hat man beim Laden an einer Schnellladestation nach zehn Minuten Energie für bis zu 93 km.
Ford will den Mach-E in fünf Versionen produzieren: Hinterradantrieb, Allradantrieb und zwei Akkugrössen. 2021 folgt das GT-Performance-Modell. bild: the verge
Mit knapp 44'000 Dollar in den USA liegt der Mach-E im Preissegment von Teslas kommendem Kompakt-SUV Model Y. Bei uns starten die Preise bei 49'560 Franken. An Tesla erinnert auch der grosse berührungsempfindliche Bildschirm mit einer Diagonale von 15,5 Zoll in der Mitte des Cockpits. Eine ungewöhnliche Lösung ist dabei ein am unteren Ende des Displays eingebauter physischer Lautstärke-Regler.
Ein grosses 15,5-Zoll-Display dominiert das Cockpit. Bild: ford
Tesla unterdessen trieb den Verzicht auf Knöpfe inzwischen so weit, dass beim Model 3 auch das Handschuhfach über den Touchscreen geöffnet werden muss.
Das Modell werde ab dem ersten Fahrzeug Geld verdienen, sagte Ford-Chef Jim Hackett des Sender Bloomberg TV am Montag. Das kann man auch als Seitenhieb auf Tesla verstehen, wo schwierige Produktionsanläufe immer wieder zu hohen Verlusten führten.
Der Mach-E liefert in der teuersten Performance-Version 465 PS. bild: the verge
Elon Musk twitter
Fords Antwort: «Danke, Elon. Wir sind ganz deiner Meinung. Wir sehen uns an der Ladestation!»
Was harmonisch klingt, ist effektiv der Auftakt zu einem erbitterten Wettlauf um die Vorherrschaft beim Elektroauto im US-Markt – und Ford muss sich sputen. Tesla hat bereits ein weiteres Elektrofahrzeug im Köcher, das direkt auf Fords Kundschaft abzielt: ein Elektro-Pickup.
Ein frühes Konzeptbild eines Tesla-Cybertruck-Pickups. bild: tesla
Ford steht somit im Heimatmarkt vor dem Angriff Teslas auf sein Kerngeschäft: Tesla will am 21. November einen elektrischen Pickup vorstellen. Vor allem in dieser Fahrzeugklasse verdient Ford mit Modellen wie dem Bestseller F-150 sein Geld. Tesla-Chef Elon Musk versprach bereits, der «Cybertruck» werde ein futuristisches Design und ungewöhnliche Funktionen haben. Dazu könnten eine 240-Volt-Steckdose sowie ein eingebauter Kompressor für den Betrieb von Druckluft-Werkzeugen gehören.
Das Enthüllungsdatum wurde von Elon Musk per Twitter verkündet.
Die Mustang-Sportwagen gibt es seit 1965, Ford hatte über die Jahre mehrere Generationen gebaut, die sich mehr oder weniger an das Original anlehnten. Als sich Ford im vergangenen Jahr in den USA auf das Geschäft mit Pick-ups und Geländewagen fokussierte, blieben die Mustangs als die einzige kleinere Modellreihe übrig.
Die Elektro-Limousine BMW i4 mit 600 Kilometer-Reichweite kommt 2021. bild: bmw
Kurz nach Fords Ankündigung gab BMW neue Details zu seinem Modell i4 bekannt, das in einer ähnlichen Klasse spielen dürfte. So soll der Wagen ebenfalls auf eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern kommen. BMW plant allerdings mit einer Produktion erst von 2021 an.
(oli/sda/awp/dpa)