Digital
Elektroauto

E-Auto-Fahrer versus Verbrenner-Besitzer: So unterschiedlich ticken sie

E-Auto-Fahrer gegen Verbrenner-Besitzer – so unterschiedlich ticken sie

E-Auto-Besitzer und Fahrer von Dieseln und Benzinern – zwei unversöhnliche Welten? Die zwei Gruppen haben einer deutschen Studie zufolge mehr gemeinsam als gedacht.
18.02.2024, 16:2818.02.2024, 16:28
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online
Hondo e: Das kleine Elektroauto von Honda.
E-Autos als Zeichen von grossem Nachhaltigkeitsbewusstsein? Das Klischee stimmt nur bedingt.Bild: watson

Fahrer von E-Autos sind häufig Ökos, die extrem stark auf die Umwelt achten – so weit eines der vielen Klischees über den vermeintlich typischen Stromer-Besitzer. Doch ganz so einfach ist das nicht, zeigt eine vom Autohersteller Kia beauftragte Studie des Marktforschungsinstituts YouGov. Das Ergebnis: In Deutschland sind Elektroautofahrer in vielen Bereichen tatsächlich umweltbewusster als Nicht-Elektroautofahrer – aber nicht immer.

Nachhaltigkeit steht mehr im Fokus

Die Studie hat gezeigt, dass sich Elektroautofahrer in ihrem Alltag oft für nachhaltige Produkte entscheiden. So achten sie bei Putz- und Waschmitteln vermehrt darauf, ob die Inhaltsstoffe biologisch abbaubar sind, informieren sich beim Kauf von Kosmetikprodukten über Mikroplastik (68 Prozent «immer» oder «gelegentlich») und kaufen öfter gebrauchte Produkte als Verbrenner-Fahrer – abgesehen von notorischen Secondhand-Käufern, die in beiden befragten Gruppen gleich oft (11 Prozent) zu finden sind. Ausserdem geben 74 Prozent der befragten E-Auto-Fahrer an, biologisch abbaubare Waschmittel zu verwenden. Bei Fahrern mit Verbrennungsmotor liegt dieser Anteil bei nur 51 Prozent.

37 Prozent der deutschen Stromerbesitzer haben ein Abo für den öffentlichen Nahverkehr, bei den Verbrenner-Fahrern sind es nur 20 Prozent.

E-Auto-Fahrer sind häufiger Vegetarier? Von wegen!

Doch es gibt auch Bereiche, in denen beide Gruppen ähnlich abschneiden. Insbesondere beim Fleischkonsum unterscheiden sich Elektroautofahrer kaum von Nicht-E-Fahrern: Für knapp zwei Drittel ist Fleisch ein wichtiger Bestandteil ihrer Ernährung. Auch bei der Vermeidung von Plastikmüll herrscht zwischen beiden Fahrgruppen Einigkeit – 87 Prozent der E-Fahrer und 88 Prozent der Verbrenner-Fahrer halten das für «sehr wichtig» oder «eher wichtig».

Allerdings fällt auf, dass Elektroautofahrer häufiger fliegen und lieber Produkte aus echtem Tierleder kaufen als Besitzer von Autos mit Verbrennungsmotor. 34 Prozent der Stromer-Fahrer kaufen demnach «sehr häufig» oder «eher häufig» Produkte mit Tierleder. Bei den Fahrern mit klassischem Verbrennungsmotor sind es nur 11 Prozent. Ausserdem gaben 63 Prozent der E-Auto-Besitzer an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal geflogen zu sein – bei den Nicht-E-Fahrern waren es hingegen nur 32 Prozent.

E-Auto-Fahrer sind wohlhabender

Diese beiden Punkten weisen auf eine wichtige Tatsache hin: E-Autos sind durch ihre Akkutechnik deutlich teurer als ähnlich ausgestattete Verbrennermodelle, ihre Besitzer können sich häufig grundsätzlich etwas mehr leisten. Auch teurere, weil nachhaltige Produkte. Das zeigt auch die Befragung: Das Haushaltseinkommen der E-Auto-Fahrer ist signifikant höher als bei den Nicht-E-Autobesitzern.

Elektroauto
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 20 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2023
1 / 22
Die 20 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2023
Rang 20: BMW i4 (658 Verkäufe).
quelle: bmw
Auf Facebook teilenAuf X teilen
SBB und Mobility kooperieren bei E-Autos
Das könnte dich auch noch interessieren:
64 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
tops
18.02.2024 19:15registriert Juni 2018
Wir haben ein gebrauchtes BEV aus einem Leasing mit 55tkm gekauft. Kostete 20t und die Batterie war noch so gut wie neu - der Rest des Autos auch. Aktuell tanken wir meist vom Dach das kostet uns 2.50/100km beim tanken ab Netz landen wir ca bei 4.80/100km. Service alle 2 Jahre bei der Vertragsgarage kostet 40.-
Ich hatte boch nie ein besseres Auto im Winter und das mit Hinterradantrieb. Anzug aus dem Stand ist mit 170PS sensationell obwohl wir das nicht brauchen. Gewicht 1.2t.
Wir vermeiden damit ca 4t CO2 pro Jahr. Hergestellt wurde das Auto aus EE inkl Akku.
368
Melden
Zum Kommentar
avatar
gwaeggi75
18.02.2024 21:11registriert Juli 2021
Relativ simpel. Solange mein Auto reparierbar ist, wird es repariert, ganz unabhängig vom Antrieb. Bei meiner elektrischen Zahnbürste kann der Akku nicht ausgewechselt werden, ich habs trotzdem hingekriegt. Genauso halte ich es eigentlich mit fast allem. Ich nenne das nachhaltig
303
Melden
Zum Kommentar
avatar
Gina3
18.02.2024 17:30registriert September 2023
Das Profil der Fahrer eines E-Autos oder eines Benziners partout definieren zu wollen, kommt mir vor, als würde man alle Fische im Meer in dieselbe Kategorie zu stecken versuchen.
Die einzige logische Beobachtung ist folgende: „E-Autos sind durch ihre Akkutechnik deutlich teurer als ähnlich ausgestattete Verbrennermodelle, ihre Besitzer können sich häufig grundsätzlich etwas mehr leisten“-
Voilá- damit ist alles gesagt.
E-Autofahrer sind nicht ökologischer, due haben einfach das größere Portemonnaie
2615
Melden
Zum Kommentar
64
    Tesla ist im Krisenmodus und die Zukunft sieht düster aus
    Tesla strauchelt. Nun will Elon Musk die Zügel wieder in die Hände nehmen. Doch Musk ist nicht die Rettung, er ist das Problem.

    Tesla steckt in der Krise. Die Kunden springen ab, die Autowerke sind nicht ausgelastet, der Gewinn bricht um 71 Prozent ein, die Investoren sind nervös. Geht es so weiter, fährt Tesla demnächst wieder Verluste ein. Schon jetzt verdient Tesla mit dem Verkauf von Autos kein Geld mehr, der Mini-Gewinn resultiert aus Einnahmen aus regulatorischen Krediten.

    Nun will Elon Musk wieder mehr Tesla-Chef statt Trumps Kostensenker sein. Was Tesla wirklich braucht, ist nicht mehr, sondern weniger Musk. Es ist sein Grössenwahn, sein Faible für Rechtsextreme und es sind seine Versäumnisse, die Tesla schaden.

    Den Mega-Flop Cybertruck hat Musk zu verantworten. Und zahlreiche andere seiner Entscheidungen tragen zur aktuellen Krise bei. Sei es die veraltete Modellpalette, das Fehlen eines günstigen Elektro-Kleinwagens oder die folgenschwere Entscheidung, gegen den Rat sämtlicher Experten für autonomes Fahren auf teurere Laser-Radare zu verzichten.

    Zur Story