Erst vor wenigen Tagen liess Facebook-Chef Mark Zuckerberg vermeintlich eine Bombe platzen: Facebook arbeite an einem «Gefällt-mir-nicht»-Button, sagte er dem erstaunten Publikum. Tatsächlich meinte er, dass Facebook einen neuen Button bringt, mit dem die Nutzer ihr Mitgefühl ausdrücken können. Bei traurigen Beiträgen (Unfall, Flüchtlingskrise etc.) müsse man künftig nicht mehr besorgt sein, ob man dies liken soll oder ob der «Daumen hoch» falsch verstanden werden könnte.
So weit so gut. Allerdings ruft die Ankündigung des «Dislike»-Buttons auch die üblichen Online-Kriminellen auf den Plan. Sie verbreiten auf Facebook Links, die einen raschen Zugang zum «Gefällt- versprechen. mir -nicht»-Button
Die Kriminellen schreiben, dass der neue Facebook-Button momentan nur auf Einladung getestet werden könne. Um sich anzumelden, müsse man lediglich auf den Link klicken und ihn an fünf weitere Kontakte senden. Wie so oft bei Betrügereien auf Facebook wird man auf eine gefälschte Webseite umgeleitet, die der Facebook-Anmeldeseite aufs Haar gleicht. Wer hier nicht misstrauisch wird und die Login-Daten eingibt, schickt sein Facebook-Passwort direkt an die Betrüger – ein klassischer Fall von Phishing.
Die Kriminellen haben nun Zugang zum Facebook-Konto und können den betrügerischen Link an weitere Facebook-Freunde versenden. Da der bösartige Link im Newsfeed als Statusmeldung eines Freundes auftaucht, ist die Gefahr besonders gross, dass unvorsichtige Zeitgenossen auf den Betrug hereinfallen. Offenbar wird der Link, nachdem das Konto gehackt wurde, auch über Chat-Nachrichten an Freunde verschickt, schreibt das Sicherheitsportal Hackread.
Solche Links führen typischerweise auf präparierte Webseiten, die Daten über den Besucher sammeln oder den Computer mit Schad- und Werbesoftware infizieren. Im schlimmsten Fall fängt man sich einen Trojaner ein. Trojaner geben Kriminellen Zugriff auf sämtliche Daten auf dem infizierten PC. Die Betrüger können Passwörter und Kreditkartendaten abfangen und ihre Opfer über die Webcam und das Mikrofon ausspionieren.
Ob Germanwings-Absturz oder nun ein neuer Facebook-Button: Die Betrüger nutzen stets die Neugier der Menschen aus, die selbst vorsichtige Zeitgenossen in die Falle tappen lässt.
(oli)
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