Beta-Tester von Apples neuem iPhone-Betriebssystem iOS 14 haben beim Scrollen durch ihren Instagram -Feed eine unheimliche Entdeckung gemacht: Offenbar greift die App heimlich auf die Kamera zu, während der Nutzer eigentlich nur Fotos ansehen will. Spioniert Instagram etwa heimlich durch die Selfie-Linse?
Die Facebook-Tochter streitet das ab. Gegenüber dem US-Magazin «The Verge» beteuerte Instagram, dass die Nutzer nur aufgezeichnet werden, wenn sie die Kamera selbständig aktivieren. Dazu muss der Nutzer den Feed durch eine Wischgeste oder Tippen verlassen.
Die Beta-Version von Apples neuem Betriebssystem iOS 14 behauptet auf manchen Geräten zwar, dass die Kamera auch während des Betrachtens von anderen Fotos aktiv sei. Laut Instagram handelt es sich dabei aber um einen «Bug», also einen Programmierfehler. Das iPhone-Betriebssystem befindet sich noch in der Testphase. Das Problem soll demnächst behoben sein.
Nutzer der Beta-Version von iOS 14 hatten sich schockiert gezeigt, dass Instagram seinen Nutzern offenbar heimlich beim Surfen zusieht. «Ich war gerade dabei, nebenher auf Instagram zu schmökern, als plötzlich die neue Kamera/Mikrofon-Anzeige für iOS 14 aufploppte», berichtete etwa der Twitter-Nutzer @KevJoy. «Das Steuerungsfeld hat dann verraten, welche App dahinter steckt. Dadurch wird sich einiges ändern.»
Casually browsing Instagram when suddenly the new iOS 14 camera/microphone indicator comes on. Then control panel ratted out the app behind it. This is going to change things. #iOS14 pic.twitter.com/EnTIRsqq3R— KevDoy (@KevDoy) July 17, 2020
Die Rede ist hier von einer neuen Funktion zum Schutz der Privatsphäre, die mit dem neuen iOS 14 auf die Apple-Smartphones kommen soll. Nutzer sollen alarmiert werden, wenn eine App heimlich versucht, Kamera und Mikrofon zu aktivieren. Eine öffentliche Beta-Version von iOS 14 steht zum Download bereit.
Die falsche Warnung vor dem vermeintlichen Kamera-Spion kommt laut Instagram dadurch zustande, dass der Nutzer mit einer simplen Wischgeste aus dem Newsfeed zum Aufnahmemodus wechseln kann.
Trotzdem könnte sich iOS 14 in Zukunft als nützlich erweisen, um allzu übergriffiges Verhalten von Apps aufzudecken. So stellte sich kürzlich heraus, dass die aus China stammende App TikTok die Zwischenablage von iPhones permanent ausliest und dadurch sogar Zugriff auf Passwörter und andere sensible Daten hatte.
(str/t-online.de)