Facebook hat einen Beitrag von US-Präsident Donald Trump gesperrt, weil dieser gegen Regeln zu «organisiertem Hass» verstosse. In dem Werbepost war ein nationalsozialistisches Symbol zu sehen.
Nach anderen sozialen Netzwerken hat nun auch Facebook einen Beitrag von US-Präsident Donald Trump gesperrt. In den Anzeigen von Trumps Wahlkampfteam wurde ein Symbol gezeigt, mit dem politische Häftlinge in NS-Konzentrationslagern markiert wurden. Das rote Dreieck verstosse gegen die Regeln gegen «organisierten Hass», begründete Facebook den Schritt.
bild: screenshot Facebook
Im Text der Anzeige machte Trump Stimmung gegen Antifaschismus. Er wolle Unterschriften sammeln, um die «Antifa» zu einer Terrororganisation zu erklären, hiess es in der Anzeige. «Sie zerstören unsere Städte und randalieren – es ist absoluter Wahnsinn», schrieb Trump in der Anzeige. Wer sie anklickte, landete auf einer Website für die Unterschriftensammlung.
Einige Bürgerrechtsgruppen hatten am Donnerstag zu einem Verzicht auf Werbeanzeigen bei Facebook im Juli aufgerufen. Mit der Kampagne #StopHateForProfit (Übersetzung: «Stoppt Hass für Profite») kritisieren die Aktivisten Facebook. Das soziale Netzwerk gehe nicht ausreichend gegen rassistische, gewaltverherrlichende und nachweislich falsche Inhalten vor, heisst es auf die Internetseite der «Liga gegen Diffamierung». Die Aktivisten kritisierten, dass Hetze und Aufrufe zu Gewalt auf der Internet-Plattform nicht moderiert würden.
Die ADL schätzt die jährlichen Werbeeinnahmen von Facebook auf rund 62 Milliarden Euro. «Lasst uns eine Nachricht an Facebook schicken: Eure Gewinne sind es nicht Wert, Hass, Intoleranz, Rassismus , Antisemitismus und Gewalt zu fördern», hiess es in der Erklärung.
Facebook stand zuletzt in der Kritik, weil es, anderes als etwa der Onlinedienst Twitter, nicht auf Äusserungen von US-Präsident Donald Trump reagierte, die von Twitter als gewaltverherrlichend oder Fake-News eingestuft wurden.
Erst kürzlich hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg seine Position unterstrichen, Trumps häufig umstrittene Beiträge nicht zu beschränken. Wegen Zuckerbergs Weigerung, Beiträge von Trump zu kennzeichnen, hatte es auch in der Belegschaft des Konzerns Proteste gegeben.
Mit Material der DPA