Zurzeit keine Landungen möglich: Der Flughafen Zürich ist von den weltweiten IT-Problemen betroffen. Bild: ho/flughafen zürich
Weltweit wurden IT-Ausfälle gemeldet. Betroffen waren vor allem Fluggesellschaften, Banken, Notrufzentralen und Medien. Grund dafür war ein fehlerhaftes Softwareupdate.
Alle News im Liveticker
Nach der folgenschweren IT-Panne mit Auswirkungen auf Fluggesellschaften, Krankenhäuser und Fernsehsender weltweit normalisiert sich die Lage in vielen Ländern allmählich. Mehrere Fluggesellschaften in den USA sowie in Asien erklärten, dass sie ihren Betrieb wieder aufgenommen hätten.
Auch am Berliner Flughafen verliefen die Abfertigungen wieder «reibungslos», wie ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur AFP am Samstag auf Anfrage mitteilte.
Laut Thailands nationalem Flughafendirektor Keerati Kitmanawat gibt es derzeit «keine langen Warteschlangen an den Flughäfen, wie wir sie gestern erlebt haben». Auch in Australien lief der Betrieb grösstenteils wieder normal, wenngleich der Flughafen Sydney immer noch Flugverspätungen meldete.
An den Flughäfen in Hongkong, Südkorea und Thailand wurde der Check-in-Service wiederhergestellt, in Indien, Indonesien und am Changi-Flughafen in Singapur funktionierte die Abfertigung ab Samstagnachmittag (Ortszeit) wieder weitgehend normal.
Laut einem hochrangigen US-Regierungsvertreter wurde in den USA «der Flugbetrieb im ganzen Land wieder aufgenommen, auch wenn es nach wie vor zu Engpässen kommt».
Die Panne hatte am Freitag weltweit Unternehmen getroffen, die das Betriebssystem Windows von Microsoft nutzen. Ursache war nach Angaben der US-Cybersicherheitsfirma Crowdstrike ein fehlerhaftes Update ihres Virenschutzprogramms Falcon. Die Auswirkungen waren enorm: Fluggesellschaften und Flughäfen weltweit hatten IT-Probleme, so dass teils Starts und Landungen annulliert werden mussten. Spitäler mussten Operationen verschieben, Fernsehsender konnten nicht senden, Kassensysteme in Supermärkten fielen aus (sda/afp)
Der IT-Ausfall hatte Auswirkungen auf diverse Unternehmen am Flughafen Zürich. «Nicht nur Bodenverkehrsdienstleister, sondern auch Flugsicherungen, Flughäfen und etliche Fluggesellschaften sind vom weltweiten IT-Ausfall betroffen. Wir arbeiten eng mit unseren IT-Anwendungspartnern zusammen und haben bereits begonnen, die betroffene Infrastruktur zu aktualisieren und neu hochzufahren», schreibt die Medienstelle von Swissport auf eine Anfrage von watson. Zurzeit arbeite man manuell mit Backup-Systemen oder Behelfslösungen.
Swissport nutzt selbst die Software von Crowdstrike, die wegen eines fehlerhaften Updates die weltweiten IT-Probleme ausgelöst hat. Auf die Frage, ob Swissport das Update vor der Installation überprüft habe, schreibt die Medienstelle: «Vorerst geht es darum die Geschäftskontinuität und die Erbringung unserer Dienstleistungen sicherzustellen, bevor wir uns solchen Fragen widmen.»
Alle Fragen bezüglich wirtschaftlichen Schadens, Haftbarkeit und Anzahl der weltweiten betroffenen Passagiere könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten.
Die Fluggesellschaft Eurowings streicht aufgrund anhaltender technischer Störungen auch nach 15 Uhr weitere Flüge. «Wir streichen immer noch schwerpunktmässig innerdeutschen Flüge auch über 15 Uhr hinaus», sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutsche Presse-Agentur. Damit solle das betroffene IT-System weiterhin entlastet werden.
Wann der Flugverkehr wieder ohne Einschränkungen laufen kann, war am Nachmittag offen. «Wir setzen alles dran, dass sich die Lage bis morgen normalisiert hat, aber bestätigen kann ich das noch nicht», so die Sprecherin.
Laut der Unternehmenswebsite sind über 80 Flüge von den Annullierungen betroffen. Von einer innerdeutschen Flugstreichung betroffene Fluggäste seien gebeten, eigenständig ein Bahnticket zu buchen und dieses zur Erstattung einzureichen, teilte Eurowings mit. Sobald die Störung behoben sei, würden Passagiere umgehend auf alternative Flüge umgebucht.
Die Fluggesellschaft ist nach eigenen Angaben von einer grossflächigen globalen Störung eines IT-Unternehmens betroffen. Dadurch seien die Check-In- und Boarding-Prozesse beeinträchtigt. Ein Online-Check-in sei derzeit nicht möglich. «Alle von der IT-Störung betroffenen Prozesse liegen ausserhalb unserer Kontrolle», hiess es.
Ein fehlerhaftes Software-Update hatte am Morgen weltweit weitreichende Störungen ausgelöst. Als Ursache nannte der Softwareanbieter Crowdstrike ein fehlerhaftes Update eines IT-Sicherheitssystems mit dem Namen «Falcon Sensor». Die IT-Sicherheitsfirma erklärte am Mittag den Fehler für behoben. Kunden würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen.
Trotz der globalen IT-Störung plane Eurowings rund 80 Prozent seines Flugprogramms zu erfüllen, sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft. Das sei auch weiterhin das Ziel. Im weiteren Tagesverlauf sei aber mit Verspätungen und Flugstreichungen zu rechnen, hiess es auf der Webseite von Eurowings. «Wir tun alles in unserer Macht stehende, die Beeinträchtigungen für alle Gäste so gering wie möglich zu halten.»
Aufgrund der Probleme entfalle die Vorabend-Gepäckaufgabe an den Flughäfen Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, und Stuttgart für Flüge am Samstag. (awp/sda/dpa)
Am internationalen Flughafen in Prag haben die weltweiten IT-Ausfälle zu teils langen Verspätungen geführt. Inzwischen habe sich die Lage aber stabilisiert, teilte ein Sprecher mit. Man setzte ein Ersatzsystem ein oder fertige die betroffenen Flüge per Hand ab, was aber deutlich länger dauere als üblich. Die am Morgen verspäteten Flugzeuge hätten mit einer Ausnahme bis zum Nachmittag zu ihrem Ziel abgehen können.
Die tschechische Polizei beobachtet die Situation am Flughafen nach eigenen Angaben. Man sei - falls nötig - bereit, zusätzliche Beamte einzusetzen, um Reisende zu informieren und die öffentliche Ordnung sicherzustellen. Der Flughafen ist nach dem früheren Präsidenten Vaclav Havel (1936-2011) benannt und fertigte im vorigen Jahr 13,8 Millionen Reisende ab.
Vorübergehende IT-Probleme meldete nach einem Bericht der Agentur CTK das Kreiskrankenhaus in Rokycany in der Verwaltungsregion Pilsen (Plzen). Grosse Universitätskliniken seien indes ebenso wie die Banken des Landes nicht betroffen gewesen. Auch die tschechische Eisenbahn und der teilstaatliche Betreiber der Atomkraftwerke Temelin und Dukovany hätten Entwarnung gegeben. (awp/sda/dpa)
Globale IT-Ausfälle haben am Freitagmorgen Auswirkungen auf den Flugverkehr gehabt. Die Flugsicherung Skyguide fuhr die Kapazität im Transitverkehr und für Anflüge auf Zürich vorübergehend um 30 Prozent herunter. Am Nachmittag hob sie die Massnahme auf.
Skyguide war ebenfalls von der weltweiten Störung durch ein fehlgeschlagenes Update eines Programms der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike betroffen, wie die Luftraumüberwachung mitteilte. Das Problem beeinträchtigte demnach teilweise die Corporate IT.
Am Nachmittag schrieb das Unternehmen, die Einschränkungen im Transitverkehr seien ab sofort aufgehoben. Auch beim An- und Abflug arbeite Skyguide wieder normal. Die Sicherheit im Schweizer Luftraum war jederzeit gewährleistet, wie es weiter hiess. (sda)
Zahlreiche Unternehmen auf der ganzen Welt kämpfen am Freitag mit IT-Problemen, nachdem bei der Cyber-Security-Plattform Crowdstrike ein Update fehlgeschlagen ist. Auch bei einigen Schweizer Energieversorgern sind Systeme betroffen. Auswirkungen hat dies aber nicht.
«Einzelne Systeme bei Axpo sind betroffen», sagte ein Sprecher des Unternehmens mit Sitz in Baden AG auf Anfrage von AWP. Die Sicherheit der Infrastruktur und die Versorgungssicherheit könnten jedoch nach wie vor uneingeschränkt sichergestellt werden.
Gleiches gilt für die Axpo-Tochter CKW. Man sei «ähnlich betroffen» wie die Muttergesellschaft, sagte ein Sprecher. Die relevanten Systeme für die Stromversorgung seien aber nicht betroffen, diesbezüglich herrsche dort «Normalbetrieb».
«Die BKW war von der weltweiten IT-Störung bei Crowdstrike ebenfalls betroffen», sagte ein Sprecher den Berner Versorgers. Entsprechend funktionierten verschiedene Systeme teilweise nicht. Die Sicherheit der Infrastruktur sei während der Störung jederzeit gewährleistet gewesen und der Betrieb habe aufrechterhalten werden können.
Aktuell sei die BKW daran, die Systeme wiederherzustellen. Wann alle Systeme wieder im Normalzustand laufen werden, könne man jedoch nicht verbindlich sagen.
EWZ und Alpiq nicht betroffen
Entwarnung geben die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (EWZ): «Wir sind in der erfreulichen Situation, dass wir nicht von diesen Problemen betroffen sind.» Ähnlich tönt es bei der Alpiq. Das Unternehmen, das unter anderen an den Kernkraftwerken Gösgen und Leibstadt beteiligt ist, sei, «Stand jetzt, nicht davon betroffen», sagte ein Sprecher.
(awp/sda)
Die Fluggesellschaft Swiss hat am Freitag wegen einer globalen IT-Panne Flüge innerhalb Europas gestrichen. Sie rechnete mit weiteren Ausfällen und Verspätungen. Direkt von den Problemen betroffen ist sie nicht.
Die IT-Ausfälle hätten keine Auswirkungen auf die Systeme der Swiss, teilte das Unternehmen mit. Sie setze alles daran, die Passagiere möglichst pünktlich an ihre Destinationen zu bringen. Bei Flugausfällen suche sie nach geeigneten Lösungen. Die Passagiere sollten sich vor der Anreise an den Flughafen über den Stand ihrer Flüge informieren.
Bei der Flugraumüberwachung Skyguide führte das misslungene Update eines Antiviren-Programms der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike zu etlichen Problemen, was Auswirkungen auf die Flugpläne am Flughafen Zürich hatte. Am Flughafen Genf hatte Skyguide keine Schwierigkeiten. Den Flugverkehr in Basel-Mülhausen überwacht die französische Flugsicherung.
Am Freitagmorgen reduzierte Skyguide die Kapazität des Transitverkehrs im Schweizer Luftraum sowie die Anflüge auf Zürich um 30 Prozent, wie sie mitteilte. Nicht betroffen davon waren Flugzeuge, die bereits flogen. Die Sicherheit im Luftraum war gewährleistet.
Vorübergehend waren gemäss einer Mitteilung des Flughafens Zürich keine Landungen mehr möglich. Aufsetzen durften aber Flüge mit Destination Zürich, die bereits in der Luft waren. (sda)
Der Flugverkehr fällt am Morgen mancherorts in Deutschland aus. Kliniken sagen geplante Operationen ab. Die weltweiten IT-Probleme gehen nach Einschätzung der Deutschen Bundesregierung nicht auf eine Hackerattacke zurück.
«Nach aktuellem Erkenntnisstand aus den Äusserungen der betroffenen Unternehmen gibt es keine Hinweise auf einen Cyberangriff», sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die Vorfälle würden laufend weiter bewertet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sei mit allen relevanten Stellen in Kontakt und informiere kontinuierlich über die Entwicklung der Lage.
Der Sprecher sagte, von den weltweiten IT-Ausfällen in zahlreichen Branchen seien auch Unternehmen in Deutschland betroffen, darunter Betreiber kritischer Infrastruktur. Zur kritischen Infrastruktur zählen unter anderem Energieversorger, Verkehr, die öffentliche Verwaltung, Krankenhäuser, Trinkwasser und Telekommunikation.
Betroffen waren am Freitag auch einige deutsche Kommunalverwaltungen. Ausfälle in Bundesbehörden habe es nicht gegeben, sagte ein BSI-Sprecher. Auch im Bundestag lief alles rund. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, die Bundeswehr sei als Nutzerin der zivilen Infrastruktur des Flughafens Berlin Brandenburg nur indirekt betroffen.
Die weltweiten IT-Ausfälle «verdeutlichen, dass die Monopolisierung weniger IT-Dienste ein ernstzunehmendes Problem darstellt», sagte der FDP-Digitalpolitiker, Maximilian Funke-Kaiser. Der Vorfall unterstreiche den Bedarf nach einem stärkeren Fokus auf Backup-Systeme. (awp/sda/dpa)
Crowdstrike-CEO George Kurtz zerstreute auf X Befürchtungen, sein Unternehmen sei selbst Opfer einer Cyberattacke geworden: «Dies ist kein Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff. Das Problem wurde identifiziert, isoliert und ein Fix bereitgestellt.» Crowdstrike arbeite aktiv mit Kunden zusammen, die von einem Defekt betroffen seien, der in einem einzelnen Update für Windows-Rechner gefunden worden sei. Mac- und Linux-Rechner seien nicht betroffen gewesen.
Der Firmenchef wird sich in den kommenden Tagen noch vielen kritischen Fragen stellen müssen. Das automatische Ausspielen eines fehlerhaften Updates, das viele tausend Rechner weltweit zum Absturz bringt, könnte auf Mängel in der Qualitätssicherung hinweisen. Auch die Crowdstrike-Aktionäre wollen schlüssige Antworten hören. Nach den weltweiten Computerproblemen geriet die Aktie des Unternehmens unter Druck. Das Wertpapier gab am Freitagvormittag an der Börse Frankfurt um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vortag nach. (awp/sda/dpa)
Crowdstrike gehört zu den weltweit führenden IT-Sicherheitsfirmen, die Cyberangriffe abwehren. Nun hat der Dienstleister offenbar mit einem fehlerhaften Update Kunden in Schwierigkeiten gebracht.
«Falcon Sensor» – der Produktname des IT-Sicherheitssdienstes des texanischen Unternehmens Crowdstrike verspricht die Schärfe eines Falken-Auges zur Gefahrenabwehr. Die Lösung zur Sicherheitsüberwachung soll Bedrohungen frühzeitig erkennen und verhindern.
Bei «Falcon Sensor» handelt es sich um ein System, das Aktivitäten in Echtzeit überwacht und Angriffe blockieren soll. Sicherheitsexperte Jürgen Schmidt von Heise Security bezeichnet es als «eine Art Next-Generation-Antivirus-Programm», das vor allem bei grossen Unternehmen zum Einsatz komme. «Endkunden nutzen solche Systeme in der Regel nicht. Dennoch treffen sie freilich die Probleme, die bei den Dienstleistern, Unternehmen und Behörden durch den Einsatz entstehen.»
Wie weit verbreitet weltweit die Sicherheitslösung von Crowdstrike ist, konnte man am Freitagmorgen sehen. Für viele Crowdstrike-Kunden lief gar nichts mehr, weil ihre Rechner nur noch die berüchtigte Fehlermeldung «Blue Screen of Death» anzeigten und nicht mehr hochfuhren. Betroffen waren auch viele Anwenderinnen und Anwender, die nicht direkt Kunde bei Crowdstrike sind, sondern etwa den Microsoft-Service 365 nutzen.
(awp/sda/dpa)
Von einer weltweiten Störung ist auch der Flughafen von Mallorca betroffen. Die Rückreise aus dem Ferien wird zur Geduldsprobe. Bestenfalls.
Eine weltweite IT-Störung sorgt auch auf dem Flughafen von Palma de Mallorca für grosse Verzögerungen. Vor den Check-in-Schaltern bildeten sich lange Schlangen, weil Computer für die Abfertigung ausgefallen waren. Der Flugbetrieb selbst war offensichtlich weniger betroffen.
Der Reiseveranstalter TUI stoppte das Einchecken vorübergehend, wie ein dpa-Mitarbeiter vor Ort bestätigt bekam. Anschliessend wurde der Check-in manuell wieder aufgenommen.
Bei anderen Fluggesellschaften kam es nur zu geringeren Problemen. Zuvor hatte der spanische Flughafenbetreiber Aena bereits mitgeteilt, dass es landesweit wegen der Computerprobleme zu Verzögerungen komme. (awp/sda/dpa)
Die Bundesverwaltung ist bislang nicht betroffen von der weltweiten IT-Panne vom Freitag. Bis zum Mittag hatte das Bundesamt für Cybersicherheit keine Kenntnis von Ausfällen.
Man habe Meldungen von verschiedenen Unternehmen und kritischen Infrastrukturen erhalten, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Cybersicherheit (Bacs) am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es handle sich um ein fehlerhaftes Update oder eine Fehlkonfiguration der Firma Crowdstrike, die zu diesen Systemausfällen führten.
Das Bacs stehe mit den betroffenen Unternehmen in Kontakt, die sich gemeldet hätten. Es habe aber keine Kenntnis darüber, welche Unternehmen Crowdstrike einsetzten, hiess es. Das Bundesamt für Cybersicherheit geht davon aus, dass die Software in allen Sektoren verwendet wird. (sda)
Von den weltweiten IT-Problemen sind Rechner mit dem Microsoft-System Windows betroffen. Der Softwareriese sieht die Fehlerursache nicht in den eigenen Reihen.
Microsoft geht davon aus, dass die weltweiten Computer-Störungen bald behoben werden können. «Wir sind uns eines Problems bewusst, das Windows-Geräte aufgrund eines Updates von einer Softwareplattform eines Drittanbieters betrifft», sagte ein Microsoft-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. «Wir gehen davon aus, dass eine Lösung in Kürze gefunden wird.»
Um welchen Dienstleister es sich dabei handelt, sagte der Sprecher nicht. Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet.
Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website «The Verge» schrieb. Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365. (awp/sda/dpa)
Ein System zur Terminvereinbarung und Verwaltung von Krankenakten ist von den globalen Computerproblemen betroffen. Tausende Praxen müssen wieder auf herkömmliche Methoden zurückgreifen.
Der globale Ausfall von IT-Systemen führt bei Tausenden britischen Hausarztpraxen und Apotheken zu Problemen. Die Mehrheit der Praxen in England sei von Schwierigkeiten betroffen, hiess es in einer Mitteilung des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Demnach sollen etwa 3.700 Praxen von den Problemen betroffen sein. Der Notruf 999 und Notdienste seien aber bislang nicht beeinträchtigt.
Praxen arbeiten mit herkömmlichen Akten aus Papier «Aufgrund eines unerwarteten Systemausfalls müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass alle Dienste bis auf Weiteres ausgesetzt sind», hiess es auf der Webseite einer Hausarztpraxis in London. Einer NHS-Sprecherin zufolge ist ein System zur Terminvereinbarung und Verwaltung von Krankenakten nicht mehr nutzbar. Stattdessen werde nun auf herkömmliche Akten aus Papier und handgeschriebene Rezepte zurückgegriffen.
Der Apothekenverband National Pharmacy Association teilte mit, es gebe unter anderem Probleme mit dem Zugriff auf Rezepte von Hausärzten und Medikamentenlieferungen. (awp/sda/dpa)
Abflüge in die USA von Zürich aus sind am Freitagvormittag wegen der weltweiten IT-Panne gestrichen worden. So war der Flugbetrieb in Zürich-Kloten am Mittag weiterhin eingeschränkt und auch verspätet. In Richtung Zürich starteten gar keine Flugzeuge mehr, jene in der Luft durften noch landen.
Bild: keystone
Das Check-in einiger Fluggesellschaften musste weiterhin von Hand ausgeführt werden, wie der Flughafen Zürich am Mittag bekannt gab. Zuvor hatte die global tätige Servicefirma Swissport bestätigt, dass die meisten Abfertigungsanlagen für Fluggepäck in der Schweiz ausgefallen seien.
Allerdings laufen die für den Flugbetrieb relevanten Systeme der Flughafen Zürich AG, wie der Flughafen versicherte. Sie seien vom Ausfall wegen der IT-Panne nicht betroffen. (sda)
Weltweite Computerprobleme haben den Luftverkehr schwer gestört. Die IT-Firma, die sie ausgelöst haben dürfte, gibt nun erste Entwarnung.
Die IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike hat den Fehler behoben, der mutmasslich zu weltweiten Computerstörungen geführt hat. Kunden würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen, schrieb Firmenchef George Kurtz bei der Online-Plattform X.
Der Fehler habe in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer gesteckt, schrieb Kurtz. Das Problem sei erkannt und behoben worden. Es seien keine Cyberattacke und auch kein Sicherheitsvorfall gewesen. (sda/dpa)
Zahlreiche Unternehmen auf der ganzen Welt kämpfen am Freitagvormittag mit Problemen ihrer IT, nachdem bei der Plattform Crowdstrike offenbar ein Update fehlgeschlagen ist. Vor allem Flughäfen sind ausgerechnet in der Ferienzeit betroffen. Zahlreiche Unternehmen melden derweil auch, dass bei ihnen alles normal läuft.
«SIX hat Crowdstrike nicht im Einsatz», sagte etwa ein Sprecher der Börsenbetreiberin SIX zu AWP. Man sei nicht von den Problemen betroffen. Ähnlich tönt es bei der Swisscom: Man setze den Crowdstrike-Agent nicht ein und sei «gemäss aktuellem Wissensstand» nicht betroffen. Man unterstütze aber jene Geschäftskunden, die Crowdstrike einsetzten, bei der Behebung von Problemen.
Beim Detailhandelsriesen Coop funktionieren die IT-Systeme derzeit «störungsfrei», so ein Sprecher. Ebenso gibt die Postfinance an, dass ihre Systeme störungsfrei funktionierten. «Wir sind aktuell von keiner grösseren IT-Panne betroffen», so eine Sprecherin.
Weitere Banken berichten dasselbe: ZKB berichtet, man sei nicht betroffen und die Systeme liefen normal. Auch Raiffeisen ist derzeit nicht betroffen. «Die Auswirkungen der weltweiten IT-Probleme spüren wir in geringfügigem Ausmass bei externen Dienstleistern, die selbst von dem Problem betroffen sind», ergänzte ein Sprecher allerdings.
Die Bezahllösung des Zahlungsdienstleisters Twint läuft «aus operativer Sicht stabil», wie eine Sprecherin sagte. «Wir sind nicht von dem Ausfall betroffen und beobachten die Situation in unseren Teams weiterhin sehr genau.» (awp/sda)
Die weltweiten IT-Ausfälle haben nach Angaben der Organisatoren auch Auswirkungen auf die in einer Woche beginnenden Olympischen Spiele in Paris. Die Organisatoren seien über die weltweiten technischen Probleme mit der Software von Microsoft informiert, hiess es am Freitag in einer Erklärung. «Die Probleme stören den IT-Betrieb von Paris 2024.»
Bild: keystone
Die Olympischen Spiele werden am 26. Juli eröffnet und gehen bis zum 11. August. (leo/sda/afp)
Die Bundesverwaltung ist bislang nicht betroffen von der weltweiten IT-Panne vom Freitag. Bis zum Mittag hatte das Bundesamt für Cybersicherheit keine Kenntnis von Ausfällen.
Man habe Meldungen von verschiedenen Unternehmen und kritischen Infrastrukturen erhalten, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Cybersicherheit (Bacs) am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es handle sich um ein fehlerhaftes Update oder eine Fehlkonfiguration der Firma Crowdstrike, die zu diesen Systemausfällen führten.
Das Bacs stehe mit den betroffenen Unternehmen in Kontakt, die sich gemeldet hätten. Es habe aber keine Kenntnis darüber, welche Unternehmen Crowdstrike einsetzten, hiess es. Das Bundesamt für Cybersicherheit geht davon aus, dass die Software in allen Sektoren verwendet wird. (sda)
Die weltweite IT-Panne hat am Freitag die Flugpläne an den Schweizer Flughäfen durcheinander gewirbelt. In Zürich durften am Morgen nur noch Flugzeuge mit Destination Zürich landen. Da die Flugsicherung Skyguide mit der Panne zu kämpfen hatte, gab es auch in Genf und Basel-Mülhausen Verspätungen und Flugausfälle.
Die Fluggesellschaft Swiss annullierte bis am Mittag zwei Flüge nach Berlin und zurück, wie ihr Mediendienst auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Der Flugverkehr am dortigen Hauptstadtflughafen war vorübergehend stark eingeschränkt. Selbst nicht von der Panne mit dem Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike betroffen, machten Swiss die Probleme bei Skyguide und anderen Partnerfirmen zu schaffen.
Skyguide reduzierte am Morgen die Kapazität im Transitverkehr über der Schweiz um 30 Prozent. Auch die Landeanflüge auf Zürich verminderte sie um den gleichen Prozentsatz, bis dann der Entscheid fiel, nur noch die in der Luft befindlichen Flugzeuge mit Destination Zürich dort landen zu lassen. (leo/sda)
Was ist passiert?
Auf der ganzen Welt vermelden diverse Organisationen Internetausfälle und IT-Probleme. Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website «The Verge» schrieb.
Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.
Flugverkehr global stark beeinträchtigt
Stark betroffen sind vor allem Fluggesellschaften. In Deutschland mussten unter anderem die Flughäfen Berlin und Hamburg zu Ferienbeginn zeitweise den Betrieb einstellen. In diversen Ländern wurden Check-In-Probleme gemeldet, etwa am Flughafen Melbourne in Australien. An indischen Flughäfen mussten derweil Boardingpässe von Hand geschrieben werden.
Auch in Asien sind wichtige Flughäfen von den weltweiten Computer-Problemen betroffen. Unter anderem komme es am Changi Airport in Singapur wegen der Ausfälle zu Verspätungen, berichtete der Sender Channel News Asia. Vor den Abfertigungsschaltern mehrerer Airlines bildeten sich lange Schlangen, weil nur noch manuelle Check-In's möglich waren. Auch Passagiere in der thailändischen Hauptstadt Bangkok waren betroffen.
Am Vormittag begann der Flugbetrieb am Flughafen in Berlin langsam wieder anzulaufen. «Die Systeme des Flughafens sind wieder hochgefahren und wir kehren sukzessive zum Normalbetrieb zurück», teilte eine Sprecherin mit. «Es kommt weiterhin zu Wartezeiten.» Einzelne Flüge seien von den Fluggesellschaften gestrichen worden.
Flughafen Zürich betroffen
Die weltweite IT-Panne vom Freitag hat auch Auswirkungen auf den Flughafen Zürich. Aktuell sind keine Landungen mehr möglich, wie der Flughafen mitteilte. Flüge mit Destination Zürich, die schon in der Luft sind, dürfen aber noch aufsetzen.
Swissport ist ebenfalls von der weltweiten IT-Panne vom Freitag stark betroffen. Die global tätige Servicegesellschaft mit Sitz in Opfikon nahe dem Flughafen Zürich meldet den Ausfall der meisten Abfertigungseinrichtungen in der Schweiz. Das Check-in muss deshalb weitgehend von Hand durchgeführt werden.
Die Fluggesellschaft Swiss ist von der globalen IT-Panne nicht direkt betroffen. Da aber Partnerfirmen wie die Luftraumüberwachung Skyguide mit der Störung konfrontiert sind, wirbelt es den Flugplan der Airline dennoch durcheinander.
Bis am späteren Freitagmorgen annullierte Swiss zwei Flüge nach Berlin und zurück, wie Mediensprecherin Meike Fuhlrott auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Es sei weiterhin vereinzelt mit Verspätungen zu rechnen. Zudem könnte es zu weiteren Streichungen von Flügen kommen. Passagiere sollten sich vor der Anreise an den Flughafen über den Stand ihres Fluges informieren.
Der Flughafen Genf registrierte im Gegensatz zu anderen Airports keine Schwierigkeiten durch das Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike. Dass die Flugsicherheit Skyguide von der Panne betroffen ist, dürfte aber Auswirkungen auf den Flugbetrieb haben, hiess es am Morgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Australien im Krisenmodus
Australien ist schwer von den weltweiten Computer-Problemen betroffen. Unter anderem hätten Banken, Airlines und Medien mit Ausfällen zu kämpfen, berichteten Medien. Am Flughafen Sydney wurde den Kunden mitgeteilt, dass sie ihr Gepäck nicht aufgeben können. Sowohl bei Inlandsflügen als auch bei internationalen Verbindungen komme es zu Verspätungen, schrieb die Zeitung «Sydney Morning Herald» unter Berufung auf einen Flughafensprecher.
Flugausfälle und Verspätungen Die Airline Virgin Australia stellte für eine gute Stunde den Flugverkehr ein. Aber auch nach Wiederaufnahme des Flugverkehrs rechnete das Unternehmen am australischen Abend mit Flugausfällen und Verspätungen.
Die australische Regierung berief derweil eine Krisensitzung ein, wie Medien einen Regierungssprecher zitierten. «Meine Regierung arbeitet eng mit dem Nationalen Koordinator für Cybersicherheit zusammen», sagte Premierminister Anthony Albanese. Derzeit gebe es aber noch keine Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen, staatliche Dienste oder Notrufnummern.
Auch viele Geschäfte und Apotheken mussten schliessen, berichtete die australische ABC. Ebenso waren Radiostationen und Fernsehsender betroffen. Einige australische Radiosender hätten Musik mit CD's und USB-Sticks gesendet, weil die Computer nicht mehr liefen, hiess es.
IT-Ausfall sorgt auch in Skandinavien für Probleme
Die Computerprobleme machen sich auch in Skandinavien bemerkbar. Die Webseite der dänischen Bahngesellschaft DSB war am Vormittag nicht aufrufbar, bei der skandinavischen Fluglinie SAS gab es technische Probleme mit dem Online-Buchungssystem. In Kopenhagen sorgte der IT-Ausfall dafür, dass die Feuerwehr Probleme beim Empfang von automatisch übermittelten Feueralarmen von Systemen in grösseren Unternehmen und Behörden hatte. Wie lange die Störungen anhalten, ist unklar.
Auch am Flughafen der dänischen Hauptstadt gab es Beeinträchtigungen, anders als an anderen Flughäfen jedoch bislang nicht im eigentlichen Betrieb. Es gehe nur um den Check-in bei einigen Fluggesellschaften, sagte eine Flughafensprecherin dem dänischen Sender TV2. Von ähnlichen Check-in-Problemen berichtete auch das Unternehmen Swedavia, das die zehn grössten Flughäfen in Schweden betreibt.
News-Stationen und Notrufe betroffen
Von den weltweiten Computerproblemen sind in Frankreich auch mehrere Fernsehsender betroffen. Der Bezahlsender Canal+ informierte seine Abonnenten, dass er unter den Auswirkungen einer grossen weltweiten technischen Panne leide, die die ordnungsgemässe Ausstrahlung seiner Kanäle verhindere.
Auch der Fernsehsender TF1 ist betroffen. Ein Moderator sagte im laufenden Programm, dass der Sender nicht alles wie gewohnt ausstrahlen könne. Beispielsweise könnten keine Karten zum Wettbericht gezeigt werden. Die Sendungen würden aber dennoch ausgestrahlt.
Auch das Team von Sky News wurde von den Problemen zu einer Pause gezwungen – was sie gemäss ihrem Post auf X relativ gelassen nahmen:
Verheerend sind die IT-Ausfälle auch in den USA. Gemäss «Bloomberg» funktioniere die Notrufnummer 911 in Alaska zurzeit nicht.
Six, Swisscom und Postfinance bleiben verschont
«SIX hat Crowdstrike nicht im Einsatz», sagte ein Sprecher der SIX zu AWP. Man sei also nicht von den Problemen betroffen. Ähnlich tönt es bei der Swisscom: Man setze den Crowdstrike-Agent nicht ein und sei «gemäss aktuellem Wissensstand» nicht betroffen. Man unterstütze aber jene Geschäftskunden, die Crowdstrike einsetzten, bei der Behebung von Problemen.
Die Postfinance gibt an, dass ihre Systeme «störungsfrei» funktionierten. «Wir sind aktuell von keiner grösseren IT-Panne betroffen», so eine Sprecherin.
Aktie von der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike sackt ab
Eigentlich sollen die Dienste von Crowdstrike vor IT-Problemen schützen. Nun gibt es Hinweise, dass ein fehlerhaftes Software-Update der IT-Sicherheitsfirma Ursache einer weltweiten Störung ist.
Nach weltweiten Computerproblemen ist die Aktie des IT-Dienstleisters Crowdstrike unter Druck geraten. Das Wertpapier gab am Freitagvormittag an der Börse Frankfurt um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vortag nach.
Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schliessen musste.
(saw/kma/sda/dpa)
Bin seit 6.30 Uhr in unserem Betrieb dran, die Probleme zu lösen 😁
Ist nur schwierig einzuspielen, wenn der PC direkt nach dem aufstarten wieder abstürzt... Dann muss die IT unter Umständen bei jedem einzelnen betroffenen Computer persönlich vorbei. 😬
Ich wünsche den betroffenen Nutzern schon mal ein schönes frühes Wochenende und der IT viel Durchhaltevermögen fürs lange Arbeitswochenende.