Einfach nur ein Haus bauen war gestern: Digitalisierung und Vernetzung haben den Lebensbereich erreicht, der uns wortwörtlich am nächsten ist: unser Zuhause.
Schon immer haben die Menschen versucht, es sich in der eigenen Höhle, beziehungsweise den eigenen vier Wänden, gemütlich einzurichten. Unter Zuhilfenahme moderner Technik.
Mit dem Aufkommen der Personal Computer in den 1980ern tauchten auch die ersten «Smart»-Anwendungen auf, die das Leben der Bewohner erleichtern sollten.
Nun ja ...
The Clapper launched in 1985pic.twitter.com/k73PvOmPdy
— Jon Erlichman (@JonErlichman) January 13, 2020
Klatschen war vorgestern, heute wollen uns die Hersteller weismachen, wir könnten mit den Haushaltsgeräten so kommunizieren, wie uns der Schnabel gewachsen ist.
Tatsache ist: Wenn man in Wohnungen und Häuser schaut, ist von den Verheissungen rund ums Smart Home noch nicht viel zu erkennen. Nur zögerlich halten technische Innovationen Einzug, sei dies beispielsweise bei der Beleuchtung oder der Heizungssteuerung. Oder dies auch nur in Gestalt eines herumkurvenden Roboter-Staubsaugers.
Dieser Beitrag liefert einen Überblick und eine kritische Einschätzung zum Stand der Dinge. Rund 30 Jahre nach «The Clapper» zeichnet sich ab, dass die 2020er zum Jahrzehnt des Smart-Bauens und -Wohnens werden. Wobei «smart» nicht unbedingt intelligent heisst, wie wir gleich sehen.
Unter dem Markennamen Trådfri (schwedisch für drahtlos) verkauft IKEA seit 2017 fernsteuerbare Lampen und hat sein Smart-Home-Sortiment seither stetig erweitert.
Doch nun zünden die Skandinavier die nächste Stufe. Der Möbelgigant hat angekündigt, seine Produkte-Strategie radikal zu ändern. «Wir haben uns entschieden, massiv in den Smart-Home-Bereich zu investieren», liess der Leiter des neu geschaffenen Geschäftsbereichs 2019 verlauten.
Ja, was denn nun?
Obwohl sich der Begriff «Smart Home» mittlerweile etabliert haben dürfte, kursieren verwirrende Bezeichnungen für ähnliche oder teilweise auch identische Systeme und Produkte. Häufiger hört man Marketing-Begriffe wie «Smart Living», «Intelligentes Wohnen» oder «Connected Home». Und es ist auch von «Heimautomatisierung» die Rede.
Halten wir fest: Was alles zum Thema Smart Home gehört, hängt von der Sichtweise und der Motivation ab. Im Prinzip geht es um die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung jenes Lebensbereiches, der uns besonders wichtig ist, wo wir allerdings auch am verletzlichsten sind.
Aus Konsumentensicht ist es zwingend erforderlich, dass die Hersteller verbindliche Technik-Standards definieren, um Entscheidungshilfen und Investitionssicherheit zu bieten. Womit wir beim entscheidenden Punkt sind ...
Gleich geht's weiter mit dem grossen Smart-Home-ABC, vorher ein kurzer Werbe-Hinweis:
Und nun zurück zur Story ...
Ob iPhone oder Android: Der Siegeszug der Smartphones war möglich, weil die Hersteller ihre Mobilgeräte nach branchenweiten Technik-Standards bauten und auf den Markt brachten.
So weit sind wir beim Smart Home noch nicht. Wir wissen, dass unterschiedlichste Geräte sicher miteinander kommunzieren sollen und übers Internet verbunden sind. Doch herrscht ein Standard-Chaos, was viele potenzielle Käufer abschreckt, Geld für proprietäre Lösungen auszugeben.
Immerhin kündigten die rivalisierenden Tech-Giganten Amazon, Apple und Google Ende 2019 an, sich zusammenzutun, um mit einem neuen offenen Smart-Home-Standard die Vernetzung verschiedener Marken zu ermöglichen.
Mit dabei sind IKEA, Samsung, Signify (ehemals Philips Lighting) und weitere grosse Unternehmen und auch weniger bekannte Marken. Ist das der Durchbruch?
Das Ziel ist ambitiös: Das Projekt «Connected Home over IP», kurz CHIP, soll die Entwicklung neuer Smart-Home-Anwendungen für die Herstellerfirmen vereinfachen und gleichzeitig die Kompatibilität für die Konsumenten erhöhen.
Damit sind wir bei einem heiklen Punkt.
In den eigenen vier Wänden fallen vermutlich die wertvollsten und heikelsten User-Daten an. Sei dies zu den sexuellen Vorlieben der Hausbewohner, seien dies gesundheitliche Aspekte, wie etwa der Wach- und Schlafrhythmus, oder seien dies ganz allgemein unsere Konsumgewohnheiten.
Wenn alle möglichen Geräte Daten aufzeichnen und dank ständiger Internetverbindung an Firmen-Server oder Cloud-Speicher irgendwo auf der Welt übermitteln, dann birgt dies gewaltige Sicherheitsrisiken. Ganz abgesehen davon, dass einige Smart-Geräte, wie etwa Lautsprecher, von den weltgrössten Datenkraken selbst verkauft werden.
Weniger Strom zu verbrauchen in den eigenen vier Wänden: Das ist ein (finanziell) lohnenswertes Ziel und angesichts der Klimakrise auch ein vordringliches. Diverse Smart-Home-Anwendungen helfen, Energie zu sparen. Mit Schalt-Steckdosen lassen sich Stand-by-Stromfresser im Haushalt aufspüren und zum Beispiel über Nacht deaktivieren. LED-Birnen halten viel länger und sind deutlich effizienter. Smart-Thermostate fahren die Heizung herunter, wenn wir auswärts sind, und drehen sie vor der Rückkehr automatisch hoch.
Der Strom kommt aus der Steckdose, sagt man. Er muss aber nicht weit entfernt und schmutzig (in einem Kohlekraftwerk) produziert worden sein, sondern kann vom eigenen Dach stammen. Solarzellen machen – in Kombination mit einer Batterie – Haushalte unabhängig und umweltfreundlicher. Erst recht, wenn der Verbrauch intelligent gesteuert wird.
Wobei nicht zwingend ein riesiger Lithium-Ionen-Akku von Tesla im Keller stehen muss. Brennstoffzellen-Systeme versprechen 100-mal mehr Speicherkapazität.
Im deutschen Zusmarshausen steht ein Wasserstoffhaus, das ganz ohne Anschluss ans Stromnetz auskommt. Zum Konzept der Familie Hörmann, die voll auf saubere Energie setzt, gehört selbstverständlich Elektromobilität.
Technischer Fortschritt ist unvermeidlich. Und genau so unvermeidlich ist der menschliche Widerstand. Wobei die Technik-Skepsis mit fortschreitendem Alter auftritt, wie der legendäre Science-Fiction-Autor Douglas Adams festhielt:
Die obige Zusammenstellung stammt aus der Studie «Smart Home 2030», die das Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) 2015 veröffentlichte (siehe «Quellen» am Artikelende).
Wenn etwas gratis ist, oder sehr günstig angeboten wird, hat das damit zu tun, dass wir oft mit dem wertvollsten bezahlen, das wir, abgesehen von unser Gesundheit, haben: Daten.
Die Autorinnen der GDI-Studie schreiben:
Wenn wir als Gesellschaft bereit sind, mit unseren persönlichen Daten zu bezahlten, sollten wir immerhin versuchen, einen vernünftigen Preis dafür herauszuschlagen.
Das vernetzte Zuhause soll seinen Bewohnerinnen und Bewohnern das Leben erleichtern. Wobei dieses Versprechen für viele Leute nichts Beruhigendes hat. Im Gegenteil.
«Extra 3» ist ein politisches Satiremagazin des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Die Redaktion knöpft sich auf witzige Weise das Smart Home vor und zeigt, welche Abgründe sich auftun zwischen den Wunschvorstellungen und der Realität.
Wie kommt man zum eigenen Smart Home? Es gibt grundsätzlich zwei Vorgehensweisen:
Wer die Gelegenheit hat, schon bei der Planung eines neuen Gebäudes gewisse Vorkehrungen fürs Smart Home zu treffen, kann sich glücklich schätzen. Wobei es auch in bestehenden Bauten kein Problem ist.
Wichtig ist, dass man sich vor dem Kauf genau überlegt, was man eigentlich will. Mögliche Ziele sind:
Zur Generation Alpha zählen diejenigen, die von etwa 2010 bis 2025 auf die Welt kommen. Wenn diese Leute dereinst in die eigenen vier Wände einziehen, dann Gnade uns Gott! Das war natürlich ein Scherz, vom Vater eines 12-jährigen Teenagers. 😌 Aber im Ernst: Die heutige Jugend wächst ab der Wiege, bzw. dem Wickeltisch, mit dem Smartphone und Tablet auf. Und sie wird smart wohnen wollen. Richtig smart.
Die Autorinnen von «Smart Home 2030», einer Studie des Gottlieb Duttweiler Institute, konstatierten:
Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert. Dies die ernüchternde Erkenntnis der letzten Jahrzehnte. Und es wird auch (fast) alles vernetzt, was weitere Risiken birgt:
In meinem privaten Smart Home setze ich auf einen Mix aus Produkten verschiedener Hersteller. Um Türen und Fenster zu überwachen, verwende ich Sensoren des deutschen Herstellers Devolo, die drahtlos über das Z-Wave-Protokoll miteinander kommunizieren und zum Beispiel Alarm schlagen, wenn im Winter die Raumtemperatur massiv abfällt. Das System funktioniert zufriedenstellend und ist zuverlässig, allerdings wird im Jahres-Rhythmus ein Batteriewechsel fällig.
Smart-Lampen sind so etwas wie die Einstiegsdroge. Zumindest war dies meine persönliche Erfahrung. Man will nur eine oder mehrere herkömmliche Glühbirnen durch LED ersetzen und stösst auf Philips Hue oder eine andere Marke. Dann tut sich ein ganzes Universum an Möglichkeiten auf.
Das Killerkriterium ist die einfache Inbetriebnahme.
Während Eigenheim-Besitzer eher bereit sind, in eine Wohnung oder ein Haus zu investieren, geht es bei den Mieterinnen und Mietern um eine andere Ausgangslage. Bauliche Massnahmen sind praktisch ausgeschlossen, weil der Vermieter verlangen kann, dass es rückgängig gemacht wird.
Die gute Nachricht: Smart-Home-Anwendungen lassen sich auch nachträglich in Wohnungen und Häusern nutzen. Wobei man gewisse Abstriche bei der Optik machen muss. Natürlich sind Unterputz-Lösungen attraktiver als relativ unförmige, bzw. nicht zu übersehende Schalt-Steckdosen. Zum Glück werden die entsprechenden Geräte und Sensoren immer kleiner, und beim Design gibt es auch Verbesserungen.
In Amerika scheint jeder Depp smart zu wohnen. Oder hat zumindest einen Amazon-Lautsprecher in Betrieb und überwacht die Paketlieferungen der Kuriere per Videokamera.
In der Schweiz sieht das anders aus. Wir haben strengere Gesetze, was den Schutz der Privatsphäre betrifft, und die Bevölkerung spricht nur zögerlich aufs Smart Home an.
Die Nachfrage hinkt hierzulande dem Angebot hinterher, wie eine repräsentative Befragung 2015 ergab. Befragt wurden Architekten und Bauingenieure, Elektroplaner und Elektroinstallateure, Immobilienhändler sowie Gebäudetechniker. Alle waren sich zwar einig, dass Smart-Home-Anwendungen immer wichtiger werden. Gleichzeitig herrschte laut GDI-Studie aber eine gewisse Orientierungslosigkeit im Markt.
2019 bestätigten sich die Vorbehalte bei einer Befragung von Deutschschweizer Konsumenten. Das Hauptproblem: Viele Leute sehen keinen Nutzen in Smart-Home-Anwendungen und sind nicht bereit, dafür viel Geld auszugeben.
Ein skeptischer User fragte:
Dabei gäbe es schon heute bestechende Gründe, die Wohnung oder das Haus etwas intelligenter zu machen. Siehe zum Beispiel: E wie Energieverbrauch. S wie Sicherheit.
Bei der Beleuchtung leuchten die Argumente für Smart-Home-Anwendungen ein: Es ist praktisch und spart Strom.
Aber wie ist das in der Küche, einem ebenfalls heiss umkämpften Bereich, in dem die Hersteller mit raffinierten Marketing-Strategien und Werbeversprechen punkten wollen?
Der Kühlschrank, der seinen Inhalt kennt und mit rechtzeitigen Hinweisen an die Hausbewohner verdorbenen Lebensmitteln und Food Waste vorbeugen soll, kennen wir schon seit Jahren. Zumindest als Werbeversprechen. Doch in der Praxis geholfen hat es bislang herzlich wenig.
Hierzulande ist es verboten, den öffentlichen Raum zu filmen und entsprechende Aufnahmen bei YouTube zu veröffentlichen. Und auch die Putzfrau heimlich zu überwachen, kann einen in Teufels Küche bringen, bzw. teuer werden. Man muss alle potenziell Betroffenen vorgängig warnen!
Alles Wissenswerte zur rechtlichen Situation beim Einsatz von privaten Sicherheitskameras erfährst du hier.
«Hey Siri, wie geht's Alexa?»
Wer diese Frage an die iPhone-Assistentin richtet, bekommt bei ihrer Antwort den Eindruck, sie stecke mit der Konkurrentin aus dem Hause Amazon unter einer Decke. Oder handelt es sich gar um eine gespaltene Persönlichkeit?
Fakt ist: Die smarten Sprachassistenten, die mit den Smartphones Einzug gehalten haben, sind weit weniger intelligent, als man hoffen mag – oder befürchten könnte.
Siehe auch: W wie Wanze.
Längst «leben» sie in unseren Haushalten. Wobei wir ihnen in den seltensten Fällen menschliche Züge zugestehen. Viel zu sehr nerven wir uns über ihre Unzulänglichkeiten. Wie zum Beispiel über das Unvermögen von Roboter-Staubsaugern, die scheinbar orientierungslos herumirren, statt mit rechnerisch-kühlem Überblick alle Räume blitzblank zu putzen.
Gleichzeitig appellieren die Unternehmen immer wieder mit vermenschlichten Maschinen an unsere Gefühle. Wie zum Beispiel Samsung mit dem an CES 2020 vorgestellten Roboter-Ball mit dem speziell, äh, originellen Namen «Ballie».
Anfang 2017 berichtete ich über die Sunflower Labs. Ein Drohnen-Start-up, das sich statt im Silicon Valley im zürcherischen Birmensdorf niederliess und mit innovativer Sicherheitstechnik die Welt erobern will. Nun ist der solarbetriebene und laut seinen Erfindern datenschutzkonforme Einbrecherschutz bereit für die Produktion – die Vorbestellungen laufen.
Selbstverständlich ist dies ein krasses Beispiel dafür, wie Smart-Home-Anwendungen ein Zuhause sicherer machen. Die wenigsten Leute besitzen ein dermassen grosses Grundstück, das sich Drohnen-Überwachung lohnt. Und der Einstieg in die Smart-Security geht auch viel günstiger.
Wir nähern uns dem Ende des Smart-Home-ABC, und darum erlaube ich mir einen weiteren auflockernden Einschub. Und zwar eine Szene aus einem Film, den man schlicht und ergreifend gesehen haben muss. Der Kultregisseur Luc Besson war schon immer seiner Zeit voraus, und so hat er bei seinem 1997 realisierten Science-Fiction-Spektakel auch das Smart Home vorweggenommen. Oder so ähnlich ...
Damit sich technologische Innovationen durchsetzen, müssen sie unsichtbar im Hintergrund stattfinden. Das Zuhause muss trotz Vernetzung gemütlich bleiben, das ist ein unverhandelbares Anliegen von Herr und Frau Schweizer.
Es ist aber auch ein lösbares Problem, wie die Autorinnen der GDI-Smart-Home-Studie schreiben:
Letztlich stellt sich vor der Anschaffung und Installation jeder Smart-Home-Anwendung die Frage, was man riskiert. Wer in privaten Räumen Überwachungskameras positioniert, muss alle Betroffenen auf die Aufnahmen hinweisen. Und muss auch damit rechnen, dass eine Anlage gehackt wird. Will ich riskieren, beim nackten Mitternachtsspaziergang zum Kühlschrank gefilmt zu werden – und im Netz zu landen?
Was ein Mikrofon hat, kann dich belauschen.
Elektroauto-Fahrer kennen die Reichweitenangst, also die Befürchtung, es mit der Akkuladung nicht bis zur nächsten Zapfsäule bzw. Ladestation zu schaffen. Derweil müssen Smart-Home-User mit der Angst vor dem Blackout leben. Wenn die Energieversorgung ausfällt, wenn gar ein längerer Stromausfall droht, dann zeigt sich, was ein System taugt. Haben die Besitzer an ein Notstromaggregat gedacht? Und noch wichtiger: Wofür will man im Krisenfall Strom brauchen?
Ein anderes Worst-Case-Szenario (siehe auch: K wie Kleingedrucktes) bleibt hoffentlich den meisten Smart-Home-Nutzern erspart: das wirtschaftliche Ende ihres Ausrüsters.
Die Kunden eines US-Kabelnetzanbieters ärgerten sich grün und blau, nachdem sie vor wenigen Tagen darüber informiert wurden, dass sie teuren Schrott zuhause stehen haben. Die gekauften Home-Security-Geräte (Sensoren und übers Internet erreichbaren Videokameras) funktionieren bald nicht mehr, weil der erforderliche Dienst eingestellt wird.
Die umgangssprachliche Abkürzung für «You Only Live Once» mutet angesichts der Klimakrise deplatziert an. «Nach uns die Sintflut» war noch nie eine sinnstifende Einstellung. Und wer Nachwuchs hat, sorgt sich um dessen Fortbestand.
Was das mit dem Smart Home zu tun hat?
Moderne, vernetzte Gebäudetechnik und deren intelligente Steuerung haben tatsächlich das Potenzial, unseren Planeten für zukünftige Generationen bewohnbar zu halten. Viele Smart Homes bedeuten gewaltige Einsparungen beim Verbrauch von Energie und anderen Ressourcen.
In vernetzten Häusern lassen sich durch das Zusammenspiel verschiedener Hardware- und Software-Komponenten beachtliche Effekte erzielen. Richtig eindrücklich wird es, wenn wir die intelligenten Steuerungssysteme auf ganze Stadtteile und Dörfer ausweiten. Wenn etwa die nächtliche Beleuchtung nur noch bei Bedarf eingeschaltet wird, statt sinnlos Strom zu verbraten und zur Lichtverschmutzung beizutragen. Und wenn wir beim Bauen «Smart» zur Bedingung machen.
Nachdem ich fast alle Buchstaben des Alphabets bemüht habe, um über die Chancen und Risiken von Smart-Home-Anwendungen zu schreiben, folgt zum Schluss ein «Bremser». Denn wir sollten uns etwas immer bewusst sein: Die Bedeutung der eigenen vier Wände kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie bieten Schutz vor dem wahnsinnigen Tempo unserer modernen globalisierten Welt.
Professor Alexander Klapproth vom iHome Lab der Hochschule Luzern ist darum unbedingt beizupflichten, wenn er sagt:
Ich will mich ärgern können, wenn ich vergessen habe, die Milch im Kühlschrank aufzufüllen.
Auch will ich, dass abgelaufene Joghurts von mir bemerkt werden. Auf keinen Fall will ich vom Kühlschrank genervt werden, weil ein blödes Joghurt in 24 h und 14 Minuten abläuft.
Auch die WC-Schüssel soll mich verschonen mit ihrem Gesundheitsgelaber. Wenn ich einmal halt nur 1,8 Liter Wasser im Tag getrunken habe, ist das nun mal so. Ende der Diskussion.
Bei den meisten Usern wird schon der heimische PC oder das Smartphone offen wie ein Scheunentor sein...
Jedes zusätzliche Gerät, welches mit dem Internet verbunden ist, von Laien konfiguriert und nie aktualisiert wird öffnet eine weitere Einfallstüre für Hacker...