Die US-Amerikaner Daniel Saftner und Mark Smith sind beide 24 Jahre alt und seit Uni-Tagen beste Freunde. Zusammen haben sie eine Firma gegründet und eine Kamera erfunden, die Bilder schiesst, die nicht nur Forscher-Herzen höher schlagen lässt.
Vereinfacht gesagt lichtet «Macropod» ein Objekt bis zu 500 Mal ab, jedes Mal mit einer anderen Tiefenschärfe. Dann werden diese Bilder übereinander gelegt. So entstehen fantastische Makroaufnahmen in 3D. Wers genauer wissen will, dem erklärt es Mark gleich selber:
Wichtig sei es, so Mark, dass sich das abzulichtende Objekt nicht bewegt. Jedenfalls nicht von sich aus. Das heisst aber nicht, dass die fotografierten Tiere alle tot sein müssen: Die Blutegel etwa wurden temporär mit Ginger Ale ruhig gestellt.
Die gestochen scharfen Fotos könnten laut Mark sogar als Vorlage für einen 3D-Drucker benutzt werden. Die Einsatzmöglichkeiten wären unbegrenzt. Mark schwebt beispielsweise vor, eine einzelne Geschmacksknospe auf der Zunge eines Kolibris zu fotografieren und um das 100-fache zu vergrössern. Der Ausdruck könnte in einem Museum ausgestellt werden.
Eine weitere Verwendung für die Superkamera sieht Mark bei unbemannten Missionen im Weltall, aber auch auf der Erde könnte ihre Erfindung Gutes bewirken: «Macropod» würde an Bord von Forschungsmobilen schwer zugängliche Gegenden wie den Amazonas oder die Arktis erkunden.
Auf der Fundraising-Site Kickstarter buhlen die Tüftler aus Coventry im US-Bundesstaat Connecticut nun um Geldgeber, um die Kamera zu verbessern.
Der «Macropod» soll leichter und stabiler werden. Und vor allem billiger. Während das aktuelle Modell 22'000 Dollar (rund 20'000 Franken) kostet, soll die nächste Generation 8000 Dollar günstiger werden.
Natürlich lassen sich nicht nur im Tierreich aussergewöhnliche Fotos schiessen, wie dieses Bild beweist.
Ein weiteres Ziel der jungen Unternehmer ist es, den «Macropod» Kindern zugänglich zu machen. Deshalb verschenken sie pro zehn verkaufter Kameras ein Exemplar an eine Schule.
Und so sehen die beiden Erfinder aus. Aufgenommen allerdings nicht mit ihrer Superkamera, sondern mit einer ganz herkömmlichen. Da sieht man doch auch gleich den Unterschied!