Die Computersysteme der Neuenburger Universität sind nach einem Cyberangriff gesperrt worden. Der Internetauftritt der Bildungseinrichtung (unine.ch) war am Freitag vorübergehend nicht mehr zu erreichen.
Die vorliegenden Informationen liessen auf eine Ransomware-Attacke schliessen, wobei laut aktuellem Bericht der Westschweizer News-Site Arcinfo zunächst nicht bestätigt werden konnte, dass eine Lösegeldforderung vorliege.
Update: Laut mehreren Quellen innerhalb der Universität hätten Forscher Nachrichten von aussen erhalten, die darauf hinwiesen, dass ihre Daten verschlüsselt worden seien.
Die mutmassliche Ransomware-Attacke ereignete sich demnach wenige Tage vor dem Semesterbeginn für Studierende am kommenden Montag.
Die Kurse, die als Präsenzveranstaltungen angeboten werden, seien dank eines nicht betroffenen externen Dienstes teilweise auch online zugänglich, berichtet Arcinfo. Der Start ins Schuljahr scheine also nicht gefährdet.
Die ersten Anzeichen für einen Cyberangriff seien am Donnerstag, gegen 23 Uhr, registriert worden, heisst es im Bericht. Daraufhin wurden offenbar als Vorsichtsmassnahme alle universitären Server heruntergefahren. Arbeiten und Studieren seien am Freitag nicht möglich gewesen.
«Alle stehen an vorderster Front, um das Problem zu lösen», wurde Nando Luginbühl, Sprecher der Universität Neuchâtel, von Arcinfo zitiert. Es lasse sich noch nicht sagen, wann die Systeme wieder hochgefahren werden können.
Der Leiter der Kommunikationsabteilung der Universität Neuenburg bestätigte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Angriff. Die zuständigen Abteilungen der Uni seien mobilisiert worden, um das Problem zu lösen. Bis auf Weiteres sei es nicht möglich, mit den Computern der Universität zu arbeiten oder zu studieren.
Offenbar war ein Teil des Universitätspersonals wegen der Corona-Pandemie derzeit noch im Home-Office tätig.
1838 als Neuchâtel Academy gegründet, wurde die Bildungseinrichtung 1909 in Universität umbenannt. Sie hat laut Wikipedia vier Fakultäten, zählt über 4000 Studierende und beschäftigt fast 600 akademische Mitarbeitende.
Mit Material von Keystone-SDA
(dsc)