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Geomagnetischer Sturm zerstört bis zu 40 Starlink-Satelliten von SpaceX

CORRECTS DAY OF WEEK TO TUESDAY - In this image taken with a slow shutter speed, a SpaceX Falcon 9 rocket from Launch Pad 39A at Kennedy Space Center, arcs across the night sky in this view from Viera ...
Eine Falcon-9-Rakete verlässt die Startrampe des Kennedy Space Centers in Viera, Florida. SpaceX bringt damit Starlink-Satelliten in Erdumlaufbahn.Bild: keystone

Geomagnetischer Sturm zerstört bis zu 40 Starlink-Satelliten – SpaceX beschwichtigt

09.02.2022, 10:1409.02.2022, 14:05
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Teurer Rückschlag für Elon Musks Satelliten-Internetdienst Starlink: Das US-amerikanische Unternehmen SpaceX geht davon aus, dass ein Grossteil von kürzlich in eine tiefe Erdumlaufbahn gebrachten neuen Starlink-Satelliten wegen eines geomagnetischen Sturms zerstört wird.

Der Sonnensturm von letzter Woche habe einen «bis zu 50 Prozent höheren atmosphärischen Luftwiderstand» verursacht als bei früheren Starts. Deshalb würden 40 von insgesamt 49 Satelliten nicht die vorgesehene höhere Umlaufbahn um den Planeten erreichen. Vielmehr würden sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Starlink versichert in der Mitteilung vom 8. Februar, es sei nicht mit negativen Auswirkungen zu rechnen:

«Die sich aus der Umlaufbahn entfernenden Satelliten stellen kein Kollisionsrisiko mit anderen Satelliten dar und gehen konstruktionsbedingt beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zugrunde, was bedeutet, dass keine Trümmer aus der Umlaufbahn entstehen und keine Satellitenteile auf den Boden treffen.»
quelle: spacex.com

SpaceX hat laut The Verge kürzlich den Meilenstein von 2000 Satellitenstarts überschritten und plane, 12'000, wenn nicht sogar noch viel mehr Starlink-Satelliten zu lancieren. Also sei der Verlust von 40 von ihnen «vielleicht keine grosse Sache». Dennoch betreffe dies den überwiegenden Teil der Starlink-Startkapazität einer gesamten Falcon-9-Rakete.

Besorgte Astronomen

SpaceX nutze diese Gelegenheit auch, um darauf hinzuweisen, wie wenig seine Satelliten den Himmel beeinflussten. Dies vor dem Hintergrund einer sich verstärkenden öffentlichen Debatte über die negativen Folgen des Projekts.

Letzten Monat hatte eine neue Studie die Besorgnis verstärkt, dass die hell leuchtenden Starlink-Satelliten das Beobachten von Himmelskörpern empfindlich stören können.

In der Folge gründeten Astronomen ein «Zentrum zum Schutz des dunklen und ruhigen Himmels vor Störungen durch Satellitenkonstellationen», wie der Techblog schreibt.

Der bisher grösste beobachtete magnetische Sturm war das sogenannte Carrington-Ereignis im Jahr 1859, wie futurezone.at schreibt. Es führte zu massiven Beeinträchtigungen des damals neu errichteten Telegrafennetzes. Neue Daten zeigten auch, dass die Erde vor etwa 9200 Jahren von einem verheerenden Sonnensturm heimgesucht wurde.

SpaceX betreibt Raketen-Startanlagen an der US-amerikanischen Ost- und Westküste und der Golfküste von Texas. Mit dem Starlink-Projekt für einen weltweiten Satelliten-Internetzugang sei das Unternehmen – gemessen an der Satellitenanzahl – weltgrösster Satellitenhersteller und -betreiber.

Quellen

(dsc)

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Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat
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Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat

Bild: AP Photo/NASA
quelle: ap nasa
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37 Kommentare
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Geralt von Riva
09.02.2022 10:28registriert Mai 2021
Ich war letztens im Verkehrshaus in Luzern. Dort haben sie eine Darstellung wie viele Satelliten und Schrott um die Erde schwirrt.
Das ist schon beeindruckend und erschreckend zugleich.
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kobL
09.02.2022 11:58registriert Januar 2014
"Letzten Monat hatte eine neue Studie die Besorgnis verstärkt, dass die hell leuchtenden Starlink-Satelliten das Beobachten von Himmelskörpern empfindlich stören können."

Die Satelliten leuchten nicht, sie reflektieren das Sonnenlicht.
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Rundlauf
09.02.2022 13:14registriert Februar 2020
Bitte berichtigen wenn falsch, aber so wie das tönt ist im All und der Erdumlaufbahn erst recht wenig geregelt, es ist wie im Wilden Westen. Musk stellt seine Satelliten dort hoch, weil er das will, und weil ihm niemand etwas entgegen setzen kann, weil schlicht nichts dahingehendes geregelt ist.

Und in ein paar Jahrzehnten fragen wir uns dann, wie man das damals so komplett freihändig laufen lassen konnte?
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