Sieht unförmig aus, passt aber laut Erfinderin sogar in die Hosentasche.bild: justine-haupt.com 17.02.2020, 04:4917.02.2020, 08:24
Was ist das für eine Höllenmaschine?
Ein funktionierendes Mobiltelefon mit Wählscheibe.
Wobei: Das «Handy» hat vier Schnellwahltasten, die sich nach Belieben belegen lassen. Auf diese Weise muss man nicht immer die Nummer über die Wählscheibe eingeben.
Wählscheibe?! 🤨
So machte man das früher beim Telefonieren, als man noch mit den Leuten am anderen Ende der Leitung redete, und nicht bloss eine WhatsApp-Nachricht schickte.
Schritt für Schritt:
- Man steckt einen Finger in das Loch der Nummer, die man «drücken», bzw. wählen will.
- Jetzt dreht man die Wählscheibe, bis der Finger auf einen Widerstand (Metallclip) stösst.
- Daraufhin lässt man die Wählscheibe los und sie dreht sich automatisch wieder zurück.
- Den Vorgang wiederholt man für jede einzelne Ziffer der gesamten Telefonnummer.
Wer hat's erfunden?
Eine Raumfahrts-Ingenieurin namens Justine Haupt.
Und sie hätte nie damit gerechnet, dass ein privates Projekt, an dem sie in den vergangenen drei Jahren arbeitete, plötzlich ihre Website zum Absturz bringen würde, schreibt das «Wired»-Magazin. Doch genau das passierte, nachdem sie die Fotos und Baupläne auf justine-haupt.com veröffentlichte und US-Medien über die High-Tech-Bastelei berichteten.
bild: watson / justine-haupt.com
Warum hat sie das getan?
Weil sie es kann. 🤩
«Das flippige Heimwerkergerät ist für sie eine kreative Art und Weise, dem Always-on-Lebensstil zu entrinnen.»
«Wired»
Oder in Justines eigenen Worten:
«Weil ich in einer pedantischen, nervtötenden Touchscreen-Welt von hypervernetzten Menschen, die Handys benutzen, über die sie keine Kontrolle haben oder die sie nicht verstehen, etwas wollte, das ganz mir gehört, persönlich und absolut taktil ist. Gleichzeitig sollte es mir eine Ausrede liefern, keine Textnachrichten schreiben zu müssen.»
Und das Beste? Der Akku soll 24 Stunden halten!!!
Justine bezeichnete ihre Konstruktion gegenüber «Wired» als Anti-Smartphone. Denn sie wolle nicht dauernd verbunden mit der Welt sein. Sie wolle nicht jederzeit auf Menschen antworten müssen. Gleichzeitig ist sie erreichbar und der Akku soll sogar knapp 24 Stunden halten.
Wer sich für die technischen Details (auf Deutsch) interessiert, wird beim Techportal golem.de fündig.
«Als Basis für die Telefoniefunktion verwendet Haupt ein Fona-3G-Board von Adafruit, als Mikrocontroller kommt ein Atmega 2560V zum Einsatz. Die Akkulaufzeit soll 24 Stunden betragen. Das Telefon hat einen Schiebeschalter zum Ein- und Ausschalten.»
Kann man das wirklich nachbauen?
Yep. Wenn du nicht zwei linke Hände hast, gerne elektronisch bastelst und mit dem Lötkolben umgehen kannst.
Es braucht auch einen 3D-Drucker. Alle erforderlichen Design-Dateien stellt Justin als Open Source zur Verfügung.
Hier schon mal der Schaltplan:
Alles Weitere auf:
justine-haupt.com/rotarycellphone
(dsc, via gizmodo.com)
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