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Probefahrt mit Toyota Mirai: sportliches, komfortables Wasserstoffauto

Sportlicher Fünfplätzer: Der Toyota Mirai macht mit der Brennstoffzelle aus Wasserstoff Strom für einen Antrieb.
Sportlicher Fünfplätzer: Der Toyota Mirai macht mit der Brennstoffzelle aus Wasserstoff Strom für einen Antrieb.Bild: CH Media
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Wasserstoffauto: Elektrisch unterwegs, und das mit nur drei Minuten Ladezeit

Der Toyota Mirai holt sich den Strom aus seinen Wasserstofftanks. Das sportliche und komfortable Auto ist schnell getankt. Elektrisch fahren ohne Kabelsalat. Eine Probefahrt.
17.12.2022, 16:58
Bruno Knellwolf / ch media
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Ein schickes Elektroauto ohne lästigen Kabelsalat. Das ist kurz zusammengefasst der Toyota Mirai, der sich den Strom aus dem Wasserstoff holt. Und das gleich an Bord, wo eine Brennstoffzelle aus dem Wasserstoff Strom macht, welcher das 182 PS starke Auto vorantreibt.

Und dieser Antrieb geht flott voran, wie es dem stufenlosen Schwung der Elektroautos eigen ist. So fährt sich die zweite Generation des fünfplätzigen Toyota Mirai äusserst komfortabel und ausgesprochen ruhig. Das Drehmoment ist mit 300 Newtonmetern hoch, die Beschleunigung aus dem Stand wie die eines Batterie-Elektrofahrzeugs sehr ansprechend.

Eine grosse und schwere Batterie braucht das Wasserstoff-Fahrzeug nicht, dafür Tanks für den Wasserstoff H2. Die Tanks fassen 5,6 Kilogramm H2, der mit einem Druck von 700 bar bereitsteht. Die können wie Benzin an Tankstellen gefüllt werden und die Tankfüllung geht beinahe gleich schnell wie mit Benzin. Eine Tankfüllung reicht ungefähr für 550 Kilometer.

Tankstellennetz wird für Wasserstoff-Lastwagen laufend erweitert

Dann muss wieder getankt werden. Noch gibt es in der Schweiz erst elf Tankstellen, die Wasserstoff anbieten. Das Netz wächst aber laufend, eine zwölfte ist gerade in Realisierung. Diese Wasserstoff-Tankstellen sind in erster Linie zwar für H2-Lastwagen gedacht, die in der Schweiz in immer grösserer Zahl genutzt werden, füllen aber natürlich auch Wasserstoff-Autos wie den Toyota Mirai.

Tanken an einer der momentan elf Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz. Das Netz wird weiter ausgebaut.
Tanken an einer der momentan elf Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz. Das Netz wird weiter ausgebaut.Bild: CH Media

Erst zwei Wasserstoff-Produktionsstätten gibt es in der Schweiz, eine dritte Anlage in Bürglen im Kanton Uri ist in Vorbereitung. Die sollen dazu beitragen, dass die Tankstellen sicher beliefert werden können. Denn bei einem Tankversuch mit dem Mirai, war der Wasserstoff an einer Tankstelle tatsächlich ausgegangen, weil zuvor Lastwagen ihre Tanks gefüllt hatten und die Lieferung Verspätung hatte.

Zudem kann es passieren, dass die Tanks im Auto nicht zu 100 Prozent gefüllt werden, weil der Druck in der Anlage fehlt. Angesprochen auf den fehlenden Treibstoff, wies der Tankwart auf die H2-App hin. Auf dieser App kann abgelesen werden, wo es H2-Tankstellen hat und ob dort auch tatsächlich Wasserstoff zur Verfügung steht.

Fazit zur Probefahrt

Auf der Fahrt gab es am sportlich gezeichneten Toyota Mirai, der in der Basis 61200 Franken kostet, nichts zu mäkeln. Mit 4.97 Meter Länge ist der Mirai eine stattliche wie komfortable Limousine. Alle fünf Sitze sind weich und bequem, auf den hinteren Plätzen ist es wegen der sportlich abfallenden Dachlinie aber etwas enger. Der Kofferraum ist mit 350 Liter Volumen nicht riesig.

Auffällig ist das digitale Cockpit mit dem grossen Bildschirm mit Informationen zum Fahrzustand und zur Brennstoffzelle. Das Auto wirkt so modern, wie es ein Fahrzeug mit einer zukunftsgerichteten Technologie sein muss.

(aargauerzeitung.ch)

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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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offgrid
17.12.2022 17:28registriert Oktober 2019
Finde ich super, dass in der Schweiz der Wasserstoff teilweise mit Strom produziert und nicht mit russischem Erdgas, braucht leider ca 3x so viel Strom wie ein Batterieauto auf 100km. Aber Strom haben wir ja zuviel oder war da was?
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Dude
17.12.2022 19:27registriert Januar 2014
Vielen Dank für den Artikel. Ich finde ihn gut und informativ geschrieben. Schade jedoch, dass kein Vergleich zu Batterieautos betreffend Wirkungsgrad im Artikel zu finden ist. Leider wird diese wichtige Information häufig "unterschlagen". Für mich ist dies etwas der Haken an der Wasserstofftechnologie (wobei ich durchaus andere Anwendungsfälle sehe).
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Urs457
17.12.2022 19:23registriert März 2014
Ist ein massiver Erfolg. Dieses Jahr wurden bisher in der Schweiz 67 Wasserstoffautos verkauft und 33‘324 Elektroautos. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das für einmal der Markt entscheidet ;-)
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