Ein schickes Elektroauto ohne lästigen Kabelsalat. Das ist kurz zusammengefasst der Toyota Mirai, der sich den Strom aus dem Wasserstoff holt. Und das gleich an Bord, wo eine Brennstoffzelle aus dem Wasserstoff Strom macht, welcher das 182 PS starke Auto vorantreibt.
Und dieser Antrieb geht flott voran, wie es dem stufenlosen Schwung der Elektroautos eigen ist. So fährt sich die zweite Generation des fünfplätzigen Toyota Mirai äusserst komfortabel und ausgesprochen ruhig. Das Drehmoment ist mit 300 Newtonmetern hoch, die Beschleunigung aus dem Stand wie die eines Batterie-Elektrofahrzeugs sehr ansprechend.
Eine grosse und schwere Batterie braucht das Wasserstoff-Fahrzeug nicht, dafür Tanks für den Wasserstoff H2. Die Tanks fassen 5,6 Kilogramm H2, der mit einem Druck von 700 bar bereitsteht. Die können wie Benzin an Tankstellen gefüllt werden und die Tankfüllung geht beinahe gleich schnell wie mit Benzin. Eine Tankfüllung reicht ungefähr für 550 Kilometer.
Dann muss wieder getankt werden. Noch gibt es in der Schweiz erst elf Tankstellen, die Wasserstoff anbieten. Das Netz wächst aber laufend, eine zwölfte ist gerade in Realisierung. Diese Wasserstoff-Tankstellen sind in erster Linie zwar für H2-Lastwagen gedacht, die in der Schweiz in immer grösserer Zahl genutzt werden, füllen aber natürlich auch Wasserstoff-Autos wie den Toyota Mirai.
Erst zwei Wasserstoff-Produktionsstätten gibt es in der Schweiz, eine dritte Anlage in Bürglen im Kanton Uri ist in Vorbereitung. Die sollen dazu beitragen, dass die Tankstellen sicher beliefert werden können. Denn bei einem Tankversuch mit dem Mirai, war der Wasserstoff an einer Tankstelle tatsächlich ausgegangen, weil zuvor Lastwagen ihre Tanks gefüllt hatten und die Lieferung Verspätung hatte.
Zudem kann es passieren, dass die Tanks im Auto nicht zu 100 Prozent gefüllt werden, weil der Druck in der Anlage fehlt. Angesprochen auf den fehlenden Treibstoff, wies der Tankwart auf die H2-App hin. Auf dieser App kann abgelesen werden, wo es H2-Tankstellen hat und ob dort auch tatsächlich Wasserstoff zur Verfügung steht.
Auf der Fahrt gab es am sportlich gezeichneten Toyota Mirai, der in der Basis 61200 Franken kostet, nichts zu mäkeln. Mit 4.97 Meter Länge ist der Mirai eine stattliche wie komfortable Limousine. Alle fünf Sitze sind weich und bequem, auf den hinteren Plätzen ist es wegen der sportlich abfallenden Dachlinie aber etwas enger. Der Kofferraum ist mit 350 Liter Volumen nicht riesig.
Auffällig ist das digitale Cockpit mit dem grossen Bildschirm mit Informationen zum Fahrzustand und zur Brennstoffzelle. Das Auto wirkt so modern, wie es ein Fahrzeug mit einer zukunftsgerichteten Technologie sein muss.
(aargauerzeitung.ch)