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Salt lanciert neue Handy-Abos – darum jubelt der Konsumentenschutz

Wer nun ein Schweizer Mobilfunk-Abo oder einen Prepaid-Vertrag abschliesst, ist – egal bei welchem Anbieter – wirksam vor hohen Roaming-Rechnungen geschützt.
Wer nun ein Schweizer Mobilfunk-Abo oder einen Prepaid-Vertrag abschliesst, ist – egal bei welchem Anbieter – wirksam vor hohen Roaming-Rechnungen geschützt.bild: pd

Salt lanciert neue Handy-Abos – darum jubelt der Konsumentenschutz

Nach Swisscom und Sunrise macht auch der drittgrösste Schweizer Provider Schluss mit überrissenen Roaminggebühren.
12.07.2022, 12:3912.07.2022, 14:13
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Hohe Handy-Rechnungen nach Auslandsaufenthalten gehörten endlich der Vergangenheit an, schreibt die Stiftung für Konsumentenschutz in einer Medienmitteilung.

«Nach Verhandlungen mit dem Konsumentenschutz hat Salt heute als letzter der drei grossen Anbieter neue Abos lanciert, die wirksam vor hohen Roaming-Kosten schützen.»
quelle: stiftung für konsumentenschutz

Bei den am Dienstag vorgestellten neuen Handy-Abos von Salt (siehe unten) sei die Internetnutzung im Ausland nur noch möglich, wenn das Datenguthaben im Abo inbegriffen ist oder zu einem fixen Betrag im Vorfeld gekauft wird. Damit seien die Kundinnen und Kunden wirksam vor hohen Roaming-Rechnungen geschützt, konstatiert die Stiftung für Konsumentenschutz.

Neu sei dieses Prinzip nicht, Swisscom und Sunrise hätten bereits vor Salt auf ein solches System umgestellt, dennoch bedeute dieser Schritt eine Zeitenwende.

Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes:

«Hohe Roaming-Rechnungen waren jahrelang ein Dauerbrenner. Es gab Zeiten, da hatten die Konsumenten nach den Ferien im Ausland Rechnungen von mehreren tausend Franken und wussten nicht, wie sie diese bezahlen sollten. Wir sind froh, dass wir nun auch mit Salt eine Lösung gefunden haben und dieses Problem endlich für alle Telekom-Kunden gelöst ist.»

Was bieten die neuen Salt-Abos sonst noch?

Salt macht das Mobilfunkangebot für Privatkundinnen und -kunden schneller. Dabei ermögliche Salt Mobile Max den Zugriff auf die vor Ort jeweils maximal verfügbare Internet-Geschwindigkeit sowie auf die 5G-Technologie überall dort, wo diese genutzt werden könne, wie der drittgrösste Schweizer Mobilfunk-Provider am Dienstag mitteilte.

Weiter hat Salt laut Mitteilung die Tarifpläne vereinfacht und auf vier Abos reduziert. Dabei hebt Salt etwa die Differenzierung für «junge» Kunden auf und führt zugleich Limiten-Optionen zur Datennutzung ein. Sobald die Limite eines Abos aufgebraucht ist, wird das Surfen blockiert.

Auf die neu geordneten Angebote können Salt-Kunden ab dem (heutigen) Dienstag wechseln. Dabei profitierten sie ohne zusätzliche Kosten von mobilem Highspeed-Internet und 5G, wo verfügbar, wird CEO Pascal Grieder in der Mitteilung zitiert.

Das günstigste «Salt Mobile Max»-Abo kostet mit dem 10-GBit/s-Breitbandangebot von Salt Home kombiniert pro Monat 39.95 Franken.

Was sagen die unabhängigen Mobilfunk-Experten?

Dass nun auch Salt das Datenroaming zum Standardtarif sperrt, sei «eine sehr gute Sache, um Kostenüberraschungen zu vermeiden», schreibt Oliver Zadori, Telekom-Experte von dschungelkompass.ch.

«Dies ist bei den Günstig-Marken von Salt ‹Das Abo› und ‹Lidl Connect› schon länger der Fall. Schade ist jedoch, dass dies nur für die neuen Max-Abos gilt, zu denen die Kundinnen und Kunden aktiv wechseln müssen.»

Die normalen Grundgebühren der beiden kleineren Abos «Start Max» und «Start Swiss» würden gegenüber ihren fast identischen Vorgängern um 5 respektive 10 Franken erhöht. Dadurch werde die Schweizer Flatrate nun gleich teuer wie bei Swisscom und 10 Franken teurer als bei Sunrise.

«Unter Berücksichtigung der Aktionspreise steht Salt mit dem neuen Abo gegenüber den beiden Hauptkonkurrenten [Swisscom und Sunrise] gut da, es gibt aber günstigere Angebote von kleineren Anbietern.»
Oliver Zadori, dschungelkompass.ch

Auch Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei moneyland.ch, hat die neuen Salt-Abos unter die Lupe genommen und streicht die Deckelung der Roaming-Gebühren hervor. Zu viel Lob habe der Telekom-Anbieter dafür aber nicht verdient.

«Bei vielen Anbietern ist dies bereits seit längerer Zeit so, jetzt zieht endlich auch der drittgrösste Schweizer Netzbetreiber nach.»

Der Vergleich mit den Angeboten der beiden Hauptkonkurrenten Swisscom und Sunrise zeige, dass es mit Ausnahme des günstigsten Abos keine grossen Unterschiede gebe.

Quellen

Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA

(dsc)

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6 Kommentare
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Tobias W.
12.07.2022 13:49registriert Januar 2017
Für 95% aller Kunden dürfte diese Änderung egal sein. Man muss ja schon übelst dumm sein (oder es absichtlich machen), wenn man in der heutigen Zeit (Smartphones seit mehr als 15 Jahren!) noch nicht gecheckt hat, dass Roaming nicht im Inland-Tarif enthalten ist. Schließlich erhält man bei Roaming auch ein SMS vom Netzanbieter. Überdies kann man die Daten deaktivieren.

Salt war der erste Anbieter, der Abos mit einem fixen (und großzügigen) monatlichen Roamingguthaben anbot; und dies erst noch viel günstiger als bei Swisscom die Inland-Flatrate.
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