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Sunrise will 3G spätestens 2025 abschalten – und mahnt wegen 5G-Ausbau

Sunrise will 3G spätestens 2025 abschalten – und mahnt wegen 5G-Ausbau

27.06.2023, 14:4727.06.2023, 17:48
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Sunrise will die Mobilfunktechnik 3G spätestens 2025 abschalten. Dies gab Sunrise-Technikchef Elmar Grasser am Dienstag am Rande einer Branchentagung in Bern bekannt.

Die veraltete Technik aus den späten 1990er-Jahren belege bei Sunrise nur noch einen kleinen Teil des Mobilfunkspektrums im Handynetz, sagte Grasser. Nach der vollständigen Abschaltung von 2G sei nun auch das Ende von 3G in Sicht: «Wir wollen das so früh wie möglich machen.»

Elmar Grasser, Sunrise, CTO
Elmar Grasser, Sunrie.Bild: PD

Die Swisscom hatte das Aus von 3G für Ende 2025 angekündigt. Eine schnellere Abschaltung von 3G, um mehr Platz für 5G im Netz zu schaffen, sei kein Thema, sagte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann. Man habe noch einige Kunden, die 3G in ihren Geräten verwenden würden wie beispielsweise die SBB oder Notruforganisationen.

Deshalb habe man das Ende von 3G bewusst im 2021 angekündigt, um diesen Kunden vier Jahre Zeit für die Umstellung zu geben. «Wir halten an diesem Zeitplan fest», sagte Aeschlimann.

Von Salt ist kein Datum für eine Abschaltung bekannt.

3G kaum noch für Daten verwendet

Für Daten spiele 3G kaum noch eine Rolle, sagte Sunrise-Manager Grasser. Dagegen komme es noch bei der Sprachtelefonie zum Einsatz, falls 4G überlastet sei.

Der Löwenanteil des Mobilfunks bei Sunrise werde von 4G getragen. Die neueste Mobilfunktechnik 5G mache rund einen Viertel des Datenverkehrs aus.

Allerdings würde es ohne 5G nicht mehr gehen. «Wir hätten heute ohne 5G ein massives Problem. Alle Datenkapazitäten wären total ausgeschöpft», so Grasser weiter.

Damit stehe die Schweiz im europäischen Vergleich gut da, hinke aber im Vergleich mit asiatischen Ländern wie China oder Südkorea hinterher. In China würden schon mehr als die Hälfte der Mobilfunkdaten über 5G laufen.

Ausbau von 5G schwierig

Grund für den Rückstand der Schweiz seien die viel strengeren Grenzwerte der Strahlenschutzregulierung (NISV) und die Schwierigkeiten der Telekombetreiber, neue Standorte für Handyantennen zu finden. Es gebe an gewissen Orten kaum noch Liegenschaftsbesitzer, die ihre Immobilie für eine Handyantenne zur Verfügung stellten, sagte Grasser.

Damit wird es schwierig, die Abdeckung von 5G zu vergrössern. Mit der schnellen Variante von 5G erreiche Sunrise mittlerweile 73 Prozent der Bevölkerung, sagte Grasser. Wenn man diese ausweiten wolle, müsse man entweder neue Handyantennen aufstellen oder auf den bestehenden Antennen die Leistung von 4G reduzieren.

Russische DDoS-Attacken
Auch wenn in der letzten Zeit Hackerangriffe auf Schweizer Webseiten wie jene des Parlaments viele Schlagzeilen machten, habe Sunrise keinen extremen Anstieg festgestellt. Man habe die Überlastungsangriffe (DDoS im Fachjargon) herausgefiltert und ins Nirvana geleitet.

Auf die Frage, woher die jüngsten Cyberattacken gestartet worden seien, sagte Grasser: «Es ist naheliegend, dass vieles davon aus Russland kommt.»

Eine neue Qualität der DDoS-Attacken sieht Grasser nicht. Allerdings habe die Wucht der Angriffe massiv zugenommen. Es dürften über 100 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) eingesetzt worden sein. Zur Abwehr arbeite Sunrise mit dem Mutterhaus Liberty Global zusammen, aber auch mit den Schweizer Telekomanbietern wie etwa Swisscom und den zuständigen Behörden stehe man im Austausch.

Keine flächendeckenden Ausfälle

Sunrise legt laut Grasser einen starken Fokus auf die Netzqualität. Um für einen Ausfall von einem Netzrechenzentrum gerüstet zu sein, habe man redundante Infrastrukturen bei den Netzknoten und den Speicherorten von Kundendaten. «Wenn ein Rechenzentrum ausfällt, kann ein anderes übernehmen, ohne dass die Kunden das merken.»

Das Sunrise-Netz sei in den letzten fünf Jahren aber nie von flächendeckenden Ausfällen betroffen gewesen. Von den insgesamt acht Netzrechenzentren könnten zwei ausfallen, ohne dass es Einbussen beim Verkehr gäbe. Das gelte aber nicht für die Handyantennen, die für einen längeren Stromausfall nicht gerüstet seien.

(dsc/sda/awp)

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