Es ist eine Idee, die Spannungen zwischen Telekom-Branche und Internet-Unternehmen auf die Spitze treiben könnte. Ein europäischer Netzbetreiber habe eine Software in seinen Rechenzentren installiert, mit dem sich Werbe-Einblendungen auf Handys und Smartphones unterdrücken lasse. Er wolle sie bis Ende 2015 einschalten, schrieb die «Financial Times» am Freitag.
Ein solcher Schritt könnte Internet-Firmen wie Google oder Yahoo Milliarden Umsätze kosten. Anzeigen in Form bezahlter Nachrichten – wie sie etwa Facebook oder Twitter nutzen – wären davon hingegen nicht betroffen, berichtete die Wirtschaftszeitung.
Ein ranghoher Manager eines europäischen Netzbetreibers sagte der «Financial Times», man wolle den Kunden zunächst die Möglichkeit bieten, einen werbefreien Service zu buchen. Erwogen werde aber auch ein radikalerer Schritt, genannt «die Bombe», bei dem Anzeigen auf einen Schlag über das gesamte Netzwerk aus Millionen Kunden blockiert werden könnte. Die Idee dahinter sei, vor allem Google dazu zu drängen, Werbeerlöse zu teilen, schrieb das Blatt.
Die Telekom-Unternehmen beschweren sich schon lange, dass Internet-Firmen viel Geld in ihren Netzen verdienten, ohne sich an den hohen Infrastruktur-Kosten zu beteiligen. Eine Anzeigen-Blockade könnte allerdings auch die Frage nach einem Verstoss gegen das Prinzip der Netzneutralität aufwerfen, nach welchem alle Daten gleich behandelt werden müssen. (sda/dpa)
Blockaden gehen in dieselbe Richtung und in diesem Fall geht es nicht mal darum, den Kunden einen Mehrwert zu bieten. Es geht darum Geld von Google zu erhalten.