Digital
Schweiz

Beschwerde verzögert 100-Millionen-Cloud-Auftrag des Bundes

Das Bundeshaus wird von dunkeln Wolken umhuellt, am Freitag, 16. Oktober 2020, in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Bundeshaus in Bern. Die Cloud-Pläne der Verwaltung haben einen Dämpfer erhalten.Bild: keystone

Beschwerde verzögert 100-Millionen-Cloud-Auftrag des Bundes

21.07.2021, 09:2021.07.2021, 12:59

Gegen die Vergabe von Cloud-Diensten des Bundes an vier US- und ein chinesisches Unternehmen ist eine Beschwerde eingereicht worden. Das bedeutet, dass das Beschaffungsverfahren vorerst nicht abgeschlossen werden kann.

Der Bund hatte den Grossauftrag in der Höhe von 110 Millionen Franken am 24. Juni an Amazon, IBM, Microsoft, Oracle und Alibaba vergeben. Grund waren die «attraktiven Preise» und die Rabatte. Schweizer Bewerber gingen leer aus.

Die Beschwerde sei fristgerecht eingegangen, teilte die Bundeskanzlei am Mittwoch mit. Damit handle es sich weiterhin um ein laufendes Verfahren. Nun werde das Bundesverwaltungsgericht über die Beschwerde entscheiden.

Bund erklärt Ziel

In der Medienmitteilung der Bundeskanzlei heisst es weiter:

«Die Nutzung von Cloud-Diensten entspricht einem steigenden Bedürfnis der Departemente und der Bundeskanzlei, um wirtschaftliche und innovative Verwaltungsleistungen zugunsten der Bevölkerung und der Wirtschaft zu erbringen.»

Als erster Schritt würden im Rahmen einer öffentlichen WTO-Ausschreibung Anbieter von Public-Cloud-Diensten gesucht, die mit ihren Leistungen die bundeseigenen Rechenzentren und Private-Cloud-Angebote ergänzen sollen.

Für die Bundesverwaltung entstehe keine Verpflichtung, das Beschaffungsvolumen von total 110 Millionen Franken auszuschöpfen. Der Abruf von Leistungen sei optional.

(dsc/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
China: 9 Grossprojekte der neuen Seidenstrasse
1 / 18
China: 9 Grossprojekte der neuen Seidenstrasse
China finanziert im Rahmen der Initiative «Neue Seidenstrasse» (Belt and Road) Grossprojekte im Transportbereich in Asien, Europa, Afrika und bald wohl auch Lateinamerika. Eine offizielle Liste aller Projekte gibt es nicht, es sind aber vor allem Häfen, Bahn- und Strassenverbindungen sowie Pipelines, die von China Geld bekommen – und dann von chinesischen Firmen gebaut werden.
quelle: epa/epa / aleksander plavevski
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Mit Big Brother gegen das Coronavirus
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
45 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Mzunge
21.07.2021 10:37registriert August 2020
Einfach Nein! Unsere Daten gehören weder auf US-Server noch auf Chinesische, punkt.
1155
Melden
Zum Kommentar
avatar
Peter Vogel
21.07.2021 10:02registriert Juni 2020
WTF? Biegt die Anforderungen halt so zurecht, dass CH Anbieter eine Chance haben.

Kann doch nicht sein, dass der BUND seine Daten bei US- und chinesischen Anbietern lagert. Das ist doch verrückt.
932
Melden
Zum Kommentar
avatar
Töfflifahrer
21.07.2021 12:00registriert August 2015
Mich würde das Gesamtkonzept interessieren. Nur Cloud-Dienste einkaufen / abonnieren ohne einem zugrunde liegenden Konzept ist sinnlos, da kann man die Daten auch auf eigenen Servern und Storage ablegen oder dies in einem Schweizer RZ mit Outsourcer lösen.
Was soll genau mit einer Cloud Anbindung erreicht werden?
Zudem ist bei Ausschreibungen von Kantonen / Gemeinden etc. meist die Anforderung Rechenzentren in der Schweiz zu betreiben. Warum interessiert dies den Bund nicht?
692
Melden
Zum Kommentar
45
Sprayergruppe «KCBR» signiert Zürichs Getreidesilo
Wer am Sonntagnachmittag in den sozialen Medien unterwegs war oder am Escher-Wyss-Platz nach oben schaute, bemerkte eine Veränderung am Zürcher Stadtbild. Der 118 Meter hohe Swissmill-Tower, der als höchster Getreideturm Europas gilt und direkt an der Limmat steht, wurde Ziel einer Sprayaktion. Auf der grauen Fassade des Betonbaus ist nun in grosser, schwarzer Schrift das Kürzel «KCBR» zu lesen.
Zur Story