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800'000 Autos von VW-Datenleck betroffen – davon 22'000 Schweizer Wagen

800'000 Autos von Datenpanne bei VW betroffen – davon 22'000 Schweizer Wagen

27.12.2024, 19:2106.05.2025, 16:50
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Bei der VW-Softwaretochter Cariad hat es laut einem Medienbericht ein Datenleck gegeben. Bewegungsdaten von 800'000 E-Autos und Infos zu Besitzern sollen ungeschützt im Netz gelandet sein, wie der «Spiegel» berichtete. Betroffen seien auch rund 22'000 Schweizer Wagen.

The VW headquarters are pictured, when employees of Germany's largest carmaker Volkswagen went on strike at the main factory in Wolfsburg, Germany, Monday, Dec. 9, 2024. (AP Photo/Martin Meissner ...
Bei Volkswagen-Tocher Cariad hat es eine Datenpanne gegeben.Bild: keystone

Wegen eines Softwarefehlers seien über Monate Daten von VW-, Seat-, Audi- und Skoda-Fahrzeugen in einem Amazon-Cloudspeicher zugänglich gewesen, schreibt das Blatt. Zu 460'000 Fahrzeugen sollen demnach präzise Standortdaten einsehbar gewesen sein, die Rückschlüsse auf das Leben der Menschen hinter den Lenkrädern zugelassen hätten.

Der VW-Konzern teilte mit, der Fehler sei inzwischen behoben. Sensible Informationen wie Passwörter oder Zahlungsdaten seien nicht betroffen gewesen. Bis auf den Chaos Computer Club (CCC), der Cariad auf den Fehler am 26. November aufmerksam gemacht hatte, habe niemand auf die Daten zugegriffen, heisst es in einem Statement.

Betroffen seien ausschliesslich Daten ausgewählter Fahrzeuge gewesen, die für Online-Dienste registriert waren und über eine Online-Konnektivität verfügten. Dabei ging es nach Unternehmensangaben um Daten zum Ladeverhalten und Ladegewohnheiten, um Batterie- und Ladesoftware zu optimieren. «Der Zugriff auf die Daten erfolgte in einem sehr komplexen, mehrstufigen Verfahren.»

VW: Keine Rückschlüsse auf einzelne Personen

Der CCC habe auf pseudonymisierte Fahrzeugdaten zugreifen können, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zuliessen. «Nur durch die Umgehung mehrerer Sicherheitsmechanismen, die ein hohes Mass an Fachwissen und einen erheblichen Zeitaufwand erforderten, sowie durch die Kombination verschiedener Datensätze war es dem CCC möglich, Rückschlüsse auf einzelne Kundendaten von bestimmten Nutzern zu ziehen», heisst es weiter.

Der CCC habe zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf Fahrzeuge gehabt. «Die abschliessende Analyse des Vorfalls ist noch nicht abgeschlossen und erfordert aufgrund ihrer Komplexität weiteren Aufwand.» Nach Abschluss dieser Analyse werde man gegebenenfalls über weitere Schritte entscheiden. (sda/dpa)

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bokl
27.12.2024 19:54registriert Februar 2014
Dabei heisst es doch durch Auslagerung an Tochterfirmen und den Beizug von externen Spezialisten (hier Cloud) wird alles billiger, schneller und besser....
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marsel
27.12.2024 22:15registriert Februar 2015
Ich als Endnutzer kann das „sehr komplexe und mehrstufige Verfahren“ insofern bestätigen, dass es jeweils eine gefühlte Ewigkeit dauert, um in der App den Ladestand zu checken oder jeweils im zweiten oder dritten Versuch die Standheizung zu aktivieren.
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Thomas_54
27.12.2024 23:08registriert November 2015
Beim CCC gabs heute auch einen Vortrag dazu. Jeder 14-jährige Teenager mit ein bisschen Technikbegeisterung hätte diese Lücke ausnützen können... Da wurde einfach geschlampt - und zwar an mehreren Stellen.
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