
«Marvel's Daredevil» ist die aktuellste Netflix-eigene Serie.Bild: Netflix
Ein entscheidender Faktor für die Abo-Preise von Netflix sind nationale Raubkopierer-Sitten. Auch sonst hat das US-Unternehmen ein scharfes Auge auf die Vorlieben der Piraten.
18.04.2015, 21:4820.04.2015, 10:06
Netflix vermeldete kürzlich, an der 60-Millionen-Nutzer-Marke zu kratzen. Der Streaming-Dienst ist weltweit auf dem Vormarsch. Auch in der Schweiz kann Netflix seit vergangenem Jahr genutzt werden. Im Vergleich mit den USA zahlen wir jedoch deutlich mehr und das erst noch für die kleinere Film- und Serien-Auswahl. Das liegt nicht nur am Wohlstandsgefälle.
Wie nun bekannt wurde, hängt der Preis unter anderem davon ab, wie stark in einem Land illegale Downloads verbreitet sind. Das erklärte Finanzchef David Wells in einem Interview anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen. Netflix setzt demnach in Ländern mit hoher illegaler Download-Rate tiefere Preise an, als in Ländern, wo Medien häufiger legal konsumiert werden. Damit versuche man, konkurrenzfähig zu bleiben. Da die Schweiz fast doppelt so viel bezahlt wie die USA, könnte man davon ableiten, dass die USA mehr zu illegalen Downloads greifen als wir.
Dass in der Schweiz das Herunterladen von Filmen, Serien und Musik legal ist, so lange man nichts hochlädt, dürfte für den Streaming-Dienst irrelevant sein.

Eigenproduktionen wie «House of Cards» schwemmen Netflix massenweise neue Kunden an.Bild: REUTERS
«Wir verlangen keine hohen Preise, wenn Piraterie verbreitet ist. Wir müssen konkurrenzfähig sein»
David Wells, Finanzchef Netflix
Im weltweiten Vergleich liegt die Schweiz preislich an der Spitze. Ob wir deshalb auch die ehrlichsten Konsumenten sind, ist ungewiss.
Weltweite Abo-Preise von Netflix
- Schweiz: 11.90 Franken
- Grossbritannien: 8.57 Franken (5.99 GBP)
- Deutschland: 8.22 Franken (7.99 Euro)
- Frankreich 8.22 Franken (7.99 Euro)
- Niederlande 8.22 Franken (7.99 Euro)
- Irland 8.22 Franken (7.99 Euro)
- Belgien 8.22 Franken (7.99 Euro)
- USA: 7.60 Franken (7.99 Dollar)
- Argentinien 7.60 Franken (7.99 USD)
- Neuseeland 7.33 Franken (9.99 NZD)
- Australien 6.68 Franken (8.99 AUD)
- Kanada 6.27 Franken (7.99 CAD)
- Brasilien 5.64 Franken (17.90 BRL)
Raubkopierer sind die Messlatte beim Kauf neuer Inhalte
Ein Auge auf die Raubkopierer hat Netflix auch in Bezug auf die Film- und Serien-Auswahl. Laut Kelly Merryman, Verantwortliche für den Kauf neuer Inhalte, beobachte man genau, was auf Filesharing-Seiten besonders beliebt sei. Das erklärte Merryman beim Marktstart in den Niederlanden vor über einem Jahr gegenüber der Seite Tweakers. Im Falle der am meisten heruntergeladenen Serie «Game of Thrones» dürfte dieses Wissen allerdings nicht viel bringen. Herausgeber HBO wird seine Erfolgssendung kaum hergeben.
Die Rangliste der Filmpiraten
1 / 23
Die Rangliste der Filmpiraten
Heimkino statt Ausgehen: Die folgenden 20 Filme wurden laut US-Medienberichten 2014 von Bittorrent-Nutzern am häufigsten heruntergeladen.
quelle: keystone / gaetan bally
Via Torrentfreak
Das könnte dich auch interessieren
«Legend of Zelda» soll verfilmt werden. Da wüssten wir noch ein paar Games, die grossartige TV-Serien abgäben
1 / 12
«The Legend of Zelda» soll verfilmt werden. Da wüssten wir noch ein paar Games, die grossartige TV-Serien abgäben
Link könnte bald eine eigene TV-Serie erhalten. In den folgenden neun Bildern erfährst du, welche Games sich ebenfalls perfekt für Serien eignen.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Zum
Switch-2-Launch gibt es eine Tech-Demo, die mit viel Liebe zum Detail die Geheimnisse der neuen Hardware aufzeigt und in einer Miniaturwelt spielerisch Wissen vermittelt. Der Haken: Die «Welcome Tour» kostet 10 Franken. Lohnt sich die Investition trotzdem?
Es ist bei vielen Konsolen-Herstellern Tradition, dass sie zum Launch einer neuen Hardware eine Tech-Demo mitliefern, die spielerisch die neue Gerätegeneration ins beste Licht rückt. Auch zum Release der neuen Nintendo-Konsole Switch 2 gibt es eine, die aber erstaunlicherweise nicht in der Hardware verbaut ist, sondern zusätzlich für zehn Franken online gekauft werden muss. Das hat bereits im Voraus viel Kritik eingebracht.